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und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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darüber, woher er den Mut nahm. »Du bist nicht echt!«
    Für eine Sekunde erstarrten die Gesichtszüge der Gestalt, bis ihre faltigen Mundwinkel plötzlich ein teuflisches Grinsen umspielte und ihre Augen zu glitzern begannen. »Hiermit verfluche ich dich …« Langsam richtete sie ihren von Warzen bedeckten Zeigefinger auf Peter, glitt, fast schwebend, die Treppe herab und näherte sich den drei Detektiven.
    Justus behielt einen klaren Kopf. Er wartete, bis sich ihnen die Hexe auf etwa einen Meter genähert hatte, dann ging er in die Offensive.
    »Auf sie!« Zu allem bereit sprang Justus nach vorn und bekam eine Schulter der Gestalt zu fassen.
    Aber er hatte nicht mit ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit gerechnet. Die Hexe schwang ihren Besen und verpasste dem Ersten Detektiv mit dem Ende des Stiels eine so heftige Kopfnuss, dass ihm die Taschenlampe aus der Hand fiel und er, von Sternchen umgeben, zu Boden sackte.
    Im Gegensatz zu Justus überlebte die Taschenlampe den harten Aufprall nicht. Das Licht glomm noch einmal kurz auf, dann war es im Treppenhaus stockdunkel.
    »Mit dir werden wir schon fertig!«, schrie Bob zum Kampf entschlossen. Doch ein heftiger Fußtritt in seinen Bauch machte alle seine Pläne zunichte.
    Die Hexe setzte zum Sprung an und hechtete mit einem Satz über das Treppengeländer. In der Dunkelheit sah Peter nur einen schwachen Schatten, aber das genügte. Seine Hand schnellte nach vorn und packte zu. Er spürte, wie seine Fingernägel scharf über das Hexengesicht fuhren, dann vernahm er einen gellenden Aufschrei, der ihn erschrocken zurückweichen ließ. Diesen Moment nutzte die Hexe zur Flucht.
    »Sie haut ab!« Justus richtete sich mit schmerzendem Schädel wieder auf. »Hinterher! «
    Auch Bob war wieder Herr seiner Sinne. Dicht gefolgt von Peter und Justus stürmte er die Treppen hinab, fest entschlossen, die Hexe nicht entkommen zu lassen. Aber es war zu spät. Als sie in den Hinterhof traten, war die Gestalt längst über alle Berge.
    Peter schwitzte aus allen Poren. »Noch so ein Erlebnis, Freunde, und ich hänge meine Tätigkeit als Detektiv an den Nagel, das schwöre ich euch! So oder so werde ich Albträume bekommen. Aber nach dem Hexenfluch, der mir nun anhaftet, traue ich mich erst gar nicht einzuschlafen.«
    »Nun komm mal wieder auf den Teppich, Zweiter«, konfrontierte ihn Justus mit der Wirklichkeit. »Die Inszenierung war zwar gruselig dargeboten, aber wir sind uns doch wohl alle darüber einig, dass uns da jemand gehörig aufs Korn nimmt – und das nicht gerade zimperlich.« Auf seinem Kopf hatte sich eine dicke Beule gebildet.
    »Dem kann ich mich nur anschließen.« Auch Bob konnte den heftigen Fußtritt, den ihm die Hexe verpasst hatte, noch deutlich spüren. »Den Kräften und der Statur nach zu urteilen, würde ich auf einen Mann tippen. Aber es soll ja auch Frauen geben, die sich gut zu wehren wissen. Auf alle Fälle verdient die Maskerade ein großes Lob.«
    Den Zweiten Detektiv schienen die Ansichten seiner Freunde nicht zu überzeugen. »Ihr meint also, dass wir einem verkleideten Menschen aufgesessen sind?«
    Justus nickte. »Gar kein Zweifel, Peter: Schwarzer Umhang mit Hexenhut, grüne Handschuhe, ein Besen und eine Gummimaske; dazu ein paar Licht- und Raucheffekte, und schon ist die Illusion perfekt!«
    »Eine Gummimaske, ja?«, vergewisserte sich Peter argwöhnisch.
    Wieder nickte Justus.
    »Dann bin ich mal auf deine Erklärung gespannt, die du mir hoffentlich gleich liefern wirst, wenn ich dir etwas zeige.«
    Der Erste Detektiv hob gespannt die Augenbrauen. »Wovon sprichst du, Zweiter?«
    »Ihr seid also der festen Überzeugung, dass die grüne, hässliche Hexenfratze in Wahrheit eine Gummimaske war?«
    »Was denkst du denn, Peter?«, erkundigte sich Bob. »Kein Mensch wird mit so einer hässlichen Fratze geboren!«
    »Ich wollte die Hexe an der Flucht hindern und habe sie dabei mit meinen Fingern im Gesicht zu fassen bekommen. Wenn das wirklich eine Gummimaske war, wie erklärt ihr euch dann das hier?« Langsam hob der Zweite Detektiv seine rechte Hand.
    Justus’ und Bobs Augen weiteten sich vor Entsetzen. Peters Fingerkuppen waren voller Blut.

Das Geheimnis der Kabbala
    Hoch konzentriert blickte Bob auf den Computerbildschirm in der Zentrale. Erst, als er in der Menüleiste den Druckbefehl aktiviert hatte, wandte er sich um und begrüßte Justus und Peter, die in der Zwischenzeit ebenfalls in dem alten Wohnwagen eingetroffen waren.
    »Hi, Freunde«,

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