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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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suchte ich die Sichtungslinsen heraus und setzte sie auf– die Linsen, die Grandpa Smedry oben für mich zurückgelassen hatte.
    Sofort begann alles um mich herum sanft zu glühen und zeigte mir damit, wie alt es war. Ich sah zu Boden. Wie ich es vermutet hatte, leuchtete der Stolperdraht wesentlich heller als die Steine und die Schriftrollen um uns herum. Er war neuer als das ursprüngliche Gebäude. Lächelnd sah ich hoch. »I ch denke, ich habe einen Weg gefunden, um dieses Problem zu umgehen.«
    »S ind das Sichtungslinsen?«, erkundigte sich Bastille.
    Ich nickte.
    »W o, bei allen Sanden, hast du die denn her?«
    »G randpa Smedry hat sie für mich dagelassen«, erklärte ich. »D raußen, zusammen mit einer Nachricht.« Ich runzelte die Stirn und sah die Kuratoren missmutig an. »W o wir gerade davon sprechen, hieß es nicht, ihr würdet mir die Schriftstücke zurückgeben, die ihr mir abgenommen habt?«
    Die Kreaturen warfen sich irritierte Blicke zu. Dann kam eine von ihnen auf mich zu, wobei sie eine eindeutig verdrießliche Miene zur Schau trug. Der Untote bückte sich und legte einige Gegenstände auf dem Boden ab: Kopien meiner Kleiderschildchen, des Kaugummipapiers, das sie mir abgenommen hatten, und der Nachricht von Grandpa Smedry. Außerdem noch Kopien von dem Geld, das ich ihnen gegeben hatte – es waren perfekte Nachbildungen, abgesehen davon, dass sie vollkommen farblos waren.
    Großartig, dachte ich. Aber das hätte ich wahrscheinlich sowieso nicht mehr gebraucht.
    Ich beugte mich runter und hob die Sachen auf, die alle hell leuchteten, da sie erst kürzlich gemacht und damit noch brandneu waren. Bastille nahm die Nachricht an sich, überflog sie stirnrunzelnd und reichte sie dann an Kaz weiter.
    »D ein Vater treibt sich also tatsächlich irgendwo hier unten herum«, wandte sie sich an mich.
    »S ieht ganz so aus.«
    »U nd… die Kuratoren behaupten, dass er bereits seine Seele aufgegeben hätte.«
    Ich verfiel in Schweigen. Sie haben mir meine Schriftstücke zurückgegeben, als ich danach gefragt habe, dachte ich, und versuchen immer wieder, uns dazu zu überreden, unsere Seelen aufzugeben, nehmen sie aber nicht mit Gewalt. Sie sind an bestimmte Regeln gebunden.
    Das hätte mir früher klar werden müssen. Denn wisst ihr, alles folgt bestimmten Regeln. Die Gesellschaft hat Regeln, genauso die Natur und die Menschen. Viele gesellschaftliche Regeln haben etwas mit Erwartungen zu tun– womit ich mich an späterer Stelle noch beschäftigen werde– und können deshalb flexibel ausgelegt werden. Die meisten Naturgesetze hingegen sind eindeutig festgelegt.
    Von diesen gibt es wesentlich mehr als ihr glaubt. Es gibt sogar Naturgesetze, die sich auf dieses Buch hier beziehen, darunter mein Favorit, das ›G esetz der reinen Großartigkeit‹. Dieses Gesetz besagt schlicht und einfach, dass jedes Buch, das aus meiner Feder stammt, einfach großartig ist. Tut mir leid, aber das ist nun mal eine Tatsache.
    Und wer bin ich schon, dass ich mich mit der Wissenschaft anlegen würde?
    »H e du«, wandte ich mich an einen der Kuratoren. »I hr Leute habt Regeln, ist es nicht so?«
    Der Kurator zögerte. »D och«, antwortete er schließlich. »W illst du sie lesen? Ich könnte dir ein Buch geben, in dem jedes Detail darüber erläutert wird.«
    »N ein«, wehrte ich ab. »I ch will nichts darüber lesen. Aber ich will alles darüber hören, und zwar von euch.«
    Der Kurator runzelte irritiert die Stirn.
    »I hr seid dazu verpflichtet, es mir zu sagen, stimmt ’ s?«, hakte ich grinsend nach.
    »E s ist mir eine Ehre, dies zu tun«, erwiderte das Wesen gestelzt. Dann breitete sich ein Lächeln über seinen Schädel aus. »A ber natürlich werde ich sie euch in der Sprache mitteilen müssen, in der sie verfasst wurden.«
    »W ir sind wirklich beeindruckt, dass du Altgriechisch sprichst«, ergänzte ein zweiter Kurator. »D u bist gut vorbereitet zu uns gekommen. Heutzutage tun das nur noch sehr wenige.«
    »J edoch«, flüsterte ein dritter, »b ezweifeln wir, dass du auch des Alt-Faxdarianischen mächtig bist.«
    Altgriechisch …, dachte ich verwirrt. Dann ging mir ein Licht auf. Sie wissen nichts von meinen Übersetzerlinsen! Weil ich sie von Anfang an verstanden habe, denken sie, dass ich die Sprache beherrsche.
    »O h, ich weiß nicht«, sagte ich lässig und vertauschte die Sichtungslinsen gegen meine Übersetzerlinsen. »S tellt mich doch auf die Probe.«
    »H a«, triumphierte einer von ihnen in

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