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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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»A lcatraz der Erste.«
    Die beiden anderen sagten nichts.
    »D as ist unmöglich, Al«, brach Kaz schließlich das Schweigen. »I ch habe das Grab von Alcatraz dem Ersten gesehen. Es befindet sich in den königlichen Katakomben von Nalhalla. Es ist eine der größten Touristenattraktionen der Stadt.«
    »D as ist eine Fälschung«, sagte Bastille.
    Gleichzeitig warfen Kaz und ich ihr einen fragenden Blick zu.
    »D ie königliche Familie hat es vor tausend Jahren oder so anfertigen lassen«, erläuterte sie, ohne uns anzusehen. »A ls Symbol für die Gründung von Nalhalla. Es hat die Leute beschäftigt, dass sie nicht wussten, wo Alcatraz der Erste begraben ist, also haben sie eine gefälschte historische Stätte erschaffen, um ihm zu gedenken.«
    Kaz stieß einen leisen Pfiff aus. »D u musst es schließlich wissen, Bastille. Das ist ja mal eine Vertuschungsaktion. Aber warum liegt er ausgerechnet hier, in der Bibliothek von Alexandria?«
    »D ieser Raum ist älter als die Gewölbe ringsum«, sagte ich. »I ch wage zu behaupten, dass die Kuratoren mit voller Absicht mitsamt ihrer Bibliothek hierher gezogen sind. Hast du mir nicht erzählt, dass sie den Ort wechselten, um mehr Platz zu haben?«
    »S timmt«, nickte Kaz. »W as ist das für eine Linse?«
    Ich hob sie hoch, um sie den beiden zu zeigen. »W eiß ich nicht genau; ich habe sie auf dem Sarkophag gefunden. Bastille, kennst du sie irgendwoher?«
    Sie schüttelte den Kopf. »S ie ist nicht eingefärbt. Sie könnte also alles sein.«
    »V ielleicht sollte ich sie einfach mal aktivieren.«
    Bastille zuckte mit den Schultern, und auch Kaz schien keine Einwände zu haben. Also wagte ich zögernd einen Versuch. Und natürlich passierte gar nichts. Ich sah durch die Linse, doch im ganzen Raum schien sich nichts verändert zu haben.
    »N ichts?«, fragte Bastille.
    Stirnrunzelnd schüttelte ich den Kopf. Er hat sie als seine mächtigste Linse bezeichnet. Aber was bewirkt sie?
    »I ch denke, das ist logisch«, meinte Kaz. »I mmerhin war sie vorhin aktiviert– durch sie bist du hierher geführt worden. Also tut sie vielleicht genau das, sendet Signale an andere Okulatoren.«
    »V ielleicht«, sagte ich zweifelnd. Ich ließ sie in die Einzellinsentasche in meiner Jacke gleiten, in der ich bis vor Kurzem noch meine Feuerspenderlinse aufbewahrt hatte.
    »W ahrscheinlich sollten wir sie einfach meinem Vater zeigen«, fuhr Kaz fort. »E r kann bestimmt…«
    Er sagte noch mehr, aber ich hörte ihm nicht mehr zu. Bastille verhielt sich seltsam. Ganz plötzlich richtete sie sich auf und wirkte angespannt. Sie spähte durch das Loch in der Mauer.
    »B astille?«, fragte ich abrupt und unterbrach damit Kaz.
    »V ersplittert noch mal!«, fluchte sie und stürzte aus dem Raum.
    Völlig verdattert standen Kaz und ich da.
    »W as sollen wir tun?«, fragte Kaz.
    »I hr nach!«, entschied ich und schlüpfte aus dem Raum, vorsichtig darauf bedacht, draußen kein Bücherregal umzustoßen. Kaz schnappte sich Bastilles Rucksack, zog ein Paar Kriegerlinsen hervor und folgte mir. Als ich hinter Bastille den Flur entlangrannte, schaffte er es dank der durch die Linsen verliehenen Stärkung, mit mir Schritt zu halten.
    Mir wurde schnell klar, warum die Charaktere in Büchern immer dazu neigen, ihr Gold noch vor Ende der Geschichte zu verlieren. Das Zeug war schwer. Widerstrebend warf ich einen Großteil meiner Beute weg und behielt nur ein paar Barren in der Tasche.
    Doch auch ohne das Gold war keiner von uns beiden schnell genug, um eine Crystin einzuholen.
    »B astille!«, schrie ich, als ich sah, wie sie in der Ferne verschwand.
    Keine Antwort. Kaz und ich kamen bald an eine Weggabelung und blieben keuchend stehen. Wir waren inzwischen in einen anderen Teil der Bibliothek vorgedrungen. In dieser Abteilung zogen sich weder reihenweise Schriftrollen noch Bücher an den Wänden entlang; alles wirkte mehr wie ein Verlies. Es gab viele sich kreuzende Gänge und kleine Räume, und an den Wänden hingen Lampen, die ein sanftes, flackerndes Licht verbreiteten.
    Um die ganze Sache noch verwirrender zu machen, waren einige der Durchgänge– und sogar manche Korridore– mit Stangen versehen, die den Weg versperrten. Ich vermute, dass dieser Teil der Bibliothek ein Labyrinth darstellen sollte– wieder ein Mittel, um die Leute zu frustrieren.
    Plötzlich schoss Bastille aus einem Seitenkorridor und rannte in unsere Richtung.
    »B astille?«
    Sie fluchte nur und lief an uns vorbei in einen

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