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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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entfalteten. Die Muttern, Schrauben und Zahnrädchen wuselten über den Boden, kletterten an seinem Körper hinauf und vereinten sich wieder mit dem pulsierenden, wogenden Haufen von Schrott.
    Er sah mich an, knurrte und hob nun seine andere Hand. Wieder konzentrierte ich mich und schickte ihm einen zweiten Windstoß entgegen, doch diesmal hielt er sich auf den Beinen. Plötzlich spürte ich, wie ich nach vorn gezogen wurde. Seine andere Hand verbarg die Linse, die Bastille als Sogbringerlinse bezeichnet hatte, jene, die alle Luft in sich aufnahm.
    Ich wurde auf das Gitter zugezogen, auch wenn ich Kiliman weiter mit meiner Linse von uns wegtrieb. Ich verlor den Halt, geriet ins Stolpern und damit auch in Panik.
    Plötzlich wurde ich von hinten gepackt und festgehalten. »W as habe ich dir erklärt, Kleiner?«, rief Kaz über das Tosen des Windes hinweg. »D as Ding ist zum Teil belebt! Du kannst ihn nicht mit den üblichen Mitteln töten! Außerdem benutzt er blutgeschmiedete Linsen. Die sind stärker als deine!«
    Er hatte recht. Selbst jetzt, wo Kaz mich festhielt, spürte ich noch den Sog, der mich zu Kiliman hinzog. Ich wandte die Sturmbringerlinsen von ihm ab und konzentrierte ihre Wirkung auf die Wand, um mich ein Stück nach hinten zu schieben.
    Kiliman schaltete seine Linse aus.
    Nun erschütterte mich die Kraft des Windes, der von meinem Gesicht ausging. Ich stolperte, stieß Kaz zu Boden und wäre fast selbst gestürzt, als ich meine Linsen deaktivierte.
    Genau in diesem Moment richtete Kiliman seine Linse auf die Übersetzerlinsen, die ich noch immer in der Hand hielt. Anscheinend ließ sich seine Linse– genau wie meine Sturmbringerlinsen– auch auf ein einzelnes Objekt ausrichten. Die Übersetzerlinsen wurden mir aus der Hand gerissen und durch den Raum gesogen.
    Entsetzt schrie ich auf, aber Bastille schnappte sich die Linsen, als sie an ihr vorbeiflogen. Sie stand auf, in der einen Hand den Dolch, in der anderen die Linsen. Ich bezog neben ihr Position und bereitete meine Sturmbringerlinsen vor, wobei ich krampfhaft versuchte, nicht auf die Erfrierungen an Bastilles Hand zu starren.
    Kiliman richtete sich auf, hob aber keine seiner Linsen. »I ch habe immer noch den Ritter in meiner Gewalt«, flüsterte er und hob das Crystin-Schwert auf. »S ie wird sterben, denn ihr habt keine Chance, sie zu finden. Nur ich kann ihren Körperstein wieder einsetzen.«
    Schweigen senkte sich über den kleinen Raum. Plötzlich begann Kilimans Gesicht sich aufzulösen, die ganzen winzigen Metallteile klappten ihre Beine aus und krochen an seinem Körper hinunter. Die Hälfte seines Kopfes, dann seine Schulter und schließlich ein ganzer Arm verwandelten sich in winzige Metallspinnen, die über das Eisengitter krochen, das uns voneinander trennte. Sie tummelten sich wie Bienen in einem Stock.
    »S ie wird sterben«, wiederholte er und schaffte es irgendwie zu sprechen, obwohl er jetzt nur noch ein halbes Gesicht hatte. »I ch sage die Wahrheit, Smedry. Du weißt, dass ich die Wahrheit sage.«
    Ich starrte ihn trotzig an, fühlte aber gleichzeitig, wie Furcht in mir aufstieg. Erinnert ihr euch noch daran, was ich euch über Entscheidungen gesagt habe? Was man auch wählt– mir kommt es so vor, als würde man am Ende immer etwas verlieren. In diesem Fall entweder die Linsen oder Draulins Leben.
    »I ch überlasse sie euch im Austausch gegen die Linsen«, sagte Kiliman. »M an hat mich geschickt, um sie zu beschaffen, nicht um euch zu jagen. Sobald ich sie habe, werde ich verschwinden.«
    Die kleinen Metallspinnen krochen durch das Gitter in den Raum und verteilen sich über den Boden, hielten aber Abstand zu Bastille und mir. Ein Stöhnen von Kaz zeigte an, dass er nach meinem unfreiwilligen Stoß wieder auf die Füße kam.
    Ich schloss verzweifelt die Augen. Bastilles Mutter oder die Linsen? Ich wünschte, ich hätte eine Möglichkeit zu kämpfen. Aber die Sturmbringerlinsen vermochten diesem Ding nichts anzuhaben– selbst wenn sie ihn von uns fernhielten, konnte er einfach verschwinden und warten, bis Draulin tot war. Außerdem irrte Australia noch irgendwo in der Bibliothek herum. Würde sie dann die Nächste sein?
    »I ch gehe auf den Handel ein«, sagte ich leise.
    Kiliman lächelte– beziehungsweise die verbliebene Hälfte seines Gesichts lächelte. Und dann registrierte ich am Rande meines Blickfeldes, wie einige seiner Spinnen auf etwas drauf kletterten.
    Auf einen Stolperdraht, und zwar an dem Platz, wo ich

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