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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nachdenklich nach oben, dann zu mir. »I ch habe da so eine Idee.«
    »M uss ich jetzt Angst haben?«, erwiderte ich.
    »W ahrscheinlich ja. Meine Idee ist ein bisschen heikel. Eigentlich fast so wie deine üblichen Pläne.«
    Empört hob ich eine Augenbraue.
    »H ol die Linsen raus«, befahl sie nur und warf sich den Rucksack über die Schulter.
    Ich gehorchte.
    »U nd jetzt zerbrich das Gestell.«
    Ich zögerte und warf Bastille einen fragenden Blick zu.
    »M ach einfach«, sagte sie ungeduldig.
    Mit einem Schulterzucken setzte ich mein Talent ein. Das Gestell zerbrach mühelos in meinen Händen.
    »L eg die Linsen übereinander.«
    »O kay.« Ich folgte Bastilles Anweisung.
    »K annst du mit den Linsen dasselbe machen wie mit dem Stiefel und zusätzliche Kraft hineinfließen lassen?«
    »I ch sollte es zumindest können«, sagte ich »A ber…«
    Als mir klar wurde, worauf sie abzielte, verstummte ich. Wenn ich einen gigantischen Windstoß aus den Linsen schickte, würde mich die Luft nach oben tragen– als wäre ich ein Kampfjet und die Linsen mein Triebwerk. Ich sah Bastille entsetzt an. »D as ist völlig irre, Bastille.«
    »I ch weiß.« Sie verzog das Gesicht. »I ch habe viel zu viel Zeit mit euch Smedrys verbracht. Aber meine Mutter hat wahrscheinlich nur noch ein paar Minuten zu leben. Bist du bereit, es wenigstens zu versuchen?«
    Ich lächelte. »A ber klar doch! Es klingt phantastisch!«
    Möglicher Anführer oder nicht, bedacht oder nicht, von Selbstzweifeln geplagt oder nicht– ich war immer noch ein männlicher Teenager. Und ihr müsst zugeben, das Ganze klang wirklich phantastisch. Bastille stellte sich dicht neben mich, schlang einen Arm um meinen Bauch und klammerte sich mit der freien Hand an meiner Schulter fest. »D ann komme ich mit«, entschied sie. »H alt dich an meiner Taille fest.«
    Ich nickte, auch wenn diese unmittelbare Nähe eine etwas ablenkende Wirkung auf mich hatte. Mir wurde etwas bewusst, zum ersten Mal in meinem Leben.
    Mädchen riechen komisch.
    Ich wurde nervös. Wenn der Wind aus den Linsen zu schwach war, würden wir wieder in das Loch zurückfallen. Blies ich jedoch zu stark, würden wir an der Decke zerquetscht. Wir mussten also ein sehr sensibles Gleichgewicht halten.
    Vorsichtig ließ ich den Arm hängen und richtete die Linse an meinem Körper vorbei auf den Boden, während ich den anderen Arm zaghaft um Bastilles Taille legte. Dann holte ich tief Luft und wappnete mich innerlich.
    »S medry«, sagte Bastille plötzlich, nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt.
    Ich blinzelte. Diese Nähe zu ihr war auf einmal wirklich, wirklich verwirrend. Außerdem klammerte sie sich ziemlich fest an mich, und das mit der Kraft eines Menschen, dessen Stärke durch einen Crystin-Körperstein maximiert wird.
    Trotz des Nebels in meinem Gehirn suchte ich nach einer Antwort. (Wie euch vielleicht nicht entgangen ist, sind Mädchen gut darin, so etwas mit Jungs zu machen. Das ist die Wirkung ihrer starken Pheromone. Sie haben im Lauf der Evolution die Fähigkeit entwickelt, uns Männern das Gehirn zu vernebeln, damit es leichter für sie wird, uns mit Hardcover-Fantasyromanen eins überzubraten und dann unsere Käsestangen zu klauen.)
    »B ist du okay?«, fragte sie.
    »Ä h… ja, klar«, quetschte ich hervor. »W as ist denn?«
    »I ch wollte mich nur bedanken.«
    »W ofür?«
    »D afür, dass du mich provoziert hast«, erklärte sie. »D ass du mir erzählt hast, jemand hätte mich hingehängt, damit ich scheitere. Es stimmt wahrscheinlich nicht, aber genau so etwas habe ich gebraucht. Sollte wirklich jemand bewusst dafür gesorgt haben, dass ich in diese Situation geraten bin, will ich herausfinden, wer es war und warum er es getan hat. Es ist eine Herausforderung.«
    Ich nickte. Typisch Bastille. Sag ihr, wie wundervoll sie ist, und sie wird einfach nur dasitzen und schmollen. Aber wenn du eine Andeutung fallen lässt, dass sie irgendwo einen unbekannten Feind haben könnte, wird sie voller Energie losstürmen.
    »B ist du bereit?«, fragte ich.
    »B ereiter geht ’ s nicht.«
    Ich konzentrierte mich auf die Linsen– wobei ich versuchte, die viel zu nahe Bastille zu ignorieren– und sammelte okulatorische Energie.
    Dann hielt ich den Atem an und ließ die Kraft fließen.
    Ein schwankender Windstoß ließ uns in die Höhe schießen. Unter uns wurden Staub und Gesteinssplitter aufgewirbelt und an den Wänden des Schachtes hinaufgesogen. Wir flogen immer höher, der Wind

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