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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Handflächen breiteten sich Risse aus und zogen sich durch den Stein. Staub und kleine Splitter rieselten um uns herum, aber ich machte weiter. Die Wand ächzte.
    »A lcatraz!« Bastille packte meinen Arm und zog mich ein Stück zurück.
    Benommen stolperte ich von der Wand weg, genau in dem Moment, als ein großer Steinbrocken sich löste und dort auf dem Boden aufschlug, wo ich gerade eben noch gestanden hatte. Der weiche Boden wurde durch sein Gewicht eingedrückt. Ungefähr so, wie es bei meinem Schädel der Fall gewesen wäre, wenn ich noch im Weg gestanden hätte. Das wäre dann allerdings mit wesentlich mehr Blut und Geschrei verbunden gewesen.
    Ich starrte den Steinklumpen an. Dann sah ich an der Wand hinauf. Sie war von Rissen durchzogen, und an einigen Stellen hingen lose Brocken, die jederzeit runterfallen konnten.
    »O kay, damit hätten wir rechnen müssen«, sagte Bastille, »a ber trotzdem ziemlich blöd von uns, oder?«
    Ich nickte kurz und bückte mich dann, um einen der Krallenglasstiefel aufzuheben. Wenn ich die Dinger doch nur irgendwie funktionstüchtig machen könnte. Ich hielt ihn noch einmal an die Wand, aber er weigerte sich immer noch, kleben zu bleiben.
    »D as wird nichts bringen, Smedry«, erklärte Bastille.
    »I n dem Gestein gibt es Silizium. Das ist dasselbe wie Glas.«
    »S timmt«, gab Bastille zu. »A ber nicht genug, damit das Krallenglas daran haftet.«
    Ich versuchte es trotzdem weiter. Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich ganz auf das Glas, als wäre es ein Linsenpaar.
    Während der Monate, in denen Grandpa Smedry mich ausgebildet hatte, hatte ich gelernt, wie man widerspenstige Linsen aktiviert. Es gab da einen bestimmten Trick. Man muss ihnen Energie zuführen. Leite einen Teil deines Selbst in sie hinein, dann funktionieren sie.
    Komm schon!, flehte ich den Stiefel in Gedanken an und drückte ihn gegen die Wand. In dieser Wand befindet sich Glas. Winzig kleine Teilchen. Du kannst daran haften. Du musst daran haften.
    Ich hatte es geschafft, Grandpa Smedry über eine Entfernung zu kontaktieren, die für einen solchen Versuch eigentlich viel zu groß war. Das hatte ich erreicht, indem ich mich voll und ganz auf meine Botenlinsen konzentriert und ihnen so irgendwie zusätzliche Kraftreserven verliehen hatte. Konnte ich dasselbe bei diesem Stiefel schaffen?
    Ich glaubte, etwas zu spüren. Der Stiefel schien sich langsam auf die Wand zuzubewegen. Ich fokussierte ihn weiter, gab alle Kraft, die in mir war, bis ich spürte, wie ich langsam müde wurde. Aber ich gab nicht auf. Noch immer pumpte ich Kraft in ihn hinein, öffnete schließlich meine Augen und starrte ihn intensiv an.
    Das Glas an der Sohle des Stiefels begann sanft zu glühen. Fassungslos beobachtete Bastille das Ganze.
    Komm schon, dachte ich wieder. Ich spürte, wie der Stiefel mir etwas entzog, es aus mir heraussaugte und verschlang.
    Und als ich endlich vorsichtig meine Hand zurückzog, blieb der Stiefel hängen.
    »U nmöglich«, hauchte Bastille und kam näher.
    Mit einem triumphierenden Grinsen wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.
    Bastille streckte vorsichtig einen Finger aus und stupste den Stiefel an. Dann zog sie ihn mühelos von der Wand ab.
    »H ey!«, protestierte ich. »H ast du denn nicht gesehen, was ich durchmachen musste, damit er endlich hält?«
    Sie schnaubte abfällig. »E r ließ sich ganz leicht ablösen, Smedry. Glaubst du ernsthaft, du könntest damit die Wand hochlaufen?«
    Ich spürte, wie das Triumphgefühl in mir verpuffte. Sie hatte recht. Wenn ich mich schon so anstrengen musste, um einen Stiefel an die Wand zu kriegen, würde ich niemals die Kraft aufbringen, es bis nach oben zu schaffen.
    »A ber«, fuhr Bastille fort, »d as war trotzdem verblüffend. Wie hast du das gemacht?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »I ch habe einfach ein bisschen zusätzliche Kraft in das Glas gepumpt.«
    Bastille ging nicht darauf ein. Sie starrte fassungslos auf den Stiefel, bevor sie mich wieder ansah. »D as ist Silimatik«, sagte sie schließlich. »T echnologie, keine Magie. Es dürfte gar nicht möglich sein, dass du das Glas auflädst. Technologie hat Grenzen.«
    »I ch denke, eure Technologie und eure Magie haben mehr miteinander zu tun, als die Leute glauben, Bastille.«
    Sie nickte nachdenklich. Dann stopfte sie schnell den Stiefel zurück in den Rucksack und zog den Reißverschluss zu. »H ast du noch diese Sturmbringerlinsen?«, fragte sie.
    »S icher, warum?«
    Sie sah

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