Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
jemand über das Loch.
    »H allo?«, fragte Australia. »I st da unten jemand?«

Kapitel Siebzehn
    Ich hoffe, der letzte Satz des vorangegangenen Kapitels war nicht zu dramatisch. Es war einfach eine günstige Stelle, um es zu beenden.
    Wisst ihr, die Schlusspunkte von Kapiteln sind in gewisser Weise wie Smedry-Talente. Sie trotzen Zeit und Raum. (Allein das sollte Beweis genug dafür sein, dass die traditionelle ›P hysik‹, wie man sie in den Ländern des Schweigens kennt, nichts weiter ist als ein Haufen dreckiger Unterwäsche.)
    Denkt mal genau darüber nach. Indem ich es in Kapitel unterteile, mache ich das Buch länger. Das braucht Platz, schafft Extraseiten. Und gleichzeitig wird das Buch durch die Unterbrechungen zwischen den Kapiteln auch kürzer. So lest ihr es schneller. Sogar ein unspektakulärer Übergang wie etwa das Erscheinen von Australia bringt euch dazu, schnell umzublättern und weiterzulesen.
    Wenn man ein Buch liest, wird der Raum verzerrt. Zeit verliert an Bedeutung. Ihr müsst nur ganz genau hinsehen, dann werdet ihr feststellen, dass in diesem Moment feiner Goldstaub um euch herumschwebt. (Falls ihr ihn nicht sehen könnt, gebt ihr euch einfach nicht genug Mühe. Vielleicht müsst ihr euch noch einmal mit einem dicken Fantasyroman auf den Kopf schlagen.)
    »W ir sind hier unten!«, schrie ich zu Australia hinauf. Bastille wirkte erleichtert und schob den Dolch zurück in die Scheide.
    »A lcatraz?«, fragte Australia. »Ä h… was macht ihr denn da unten?«
    »W ir veranstalten eine Teeparty«, schrie ich zurück. »W as glaubst du denn? Wir sitzen in einer Falle!«
    »D ummerchen, warum lasst ihr euch denn in eine Falle locken?«
    Mein Blick streifte Bastille. Sie rollte nur mit den Augen. Typisch Australia.
    »W ir hatten eigentlich keine große Wahl«, rief ich ihr zu.
    »I ch bin einmal auf einen Baum geklettert und konnte nicht mehr runter«, erzählte Australia. »D as hier ist wohl so ähnlich, was?«
    »G enau«, seufzte ich. »P ass auf, du musst ein Seil für uns suchen.«
    »Ä hm«, nuschelte sie. »U nd wo genau finde ich so etwas?«
    »K eine Ahnung!«
    »A lso schön.« Sie seufzte laut und verschwand.
    »S ie ist ein hoffnungsloser Fall«, meinte Bastille.
    »D as ist mir bewusst. Aber wenigstens hat sie ihre Seele noch. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass sie in ernste Schwierigkeiten geraten könnte.«
    »W ie zum Beispiel, sich von einem Mitglied der Gebeine des Schreibers gefangen nehmen zu lassen oder vielleicht in ein riesiges Loch zu fallen?«
    »E twas in der Art, ja.« Ich kniete mich hin. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass Australia uns hier rausholte. Inzwischen hatte ich genug Zeit mit ihr verbracht, um zu wissen, dass sie uns höchstwahrscheinlich keine große Hilfe sein würde.
    (Was zufällig auch der Grund ist, warum ihr gar keine Veranlassung hattet, es so aufregend zu finden, dass sie aufgetaucht ist. Aber ihr habt trotzdem umgeblättert, nicht wahr?)
    Ich öffnete Bastilles Rucksack und zog die Krallenglasstiefel hervor. Nachdem ich das Glas aktiviert hatte, hielt ich prüfend einen der Stiefel gegen die Wand. Wie erwartet, haftete er nicht daran. Sie funktionierten nur auf Glas.
    »A lso… vielleicht sollten wir es doch damit versuchen, dass du die Wände kaputt machst«, überlegte Bastille. »D amit würdest du uns wahrscheinlich unter Steinmassen begraben, aber das wäre immer noch besser, als hier rumzusitzen und über unsere Gefühle zu reden und dieser ganze Quatsch.«
    Lächelnd sah ich zu ihr hinüber.
    »W as denn?«, fragte sie irritiert.
    »N ichts. Es ist nur schön, dass du wieder ganz die Alte bist.«
    Sie schnaubte genervt. »W and? Kaputt machen? Schaffst du das?«
    »I ch kann es versuchen«, sagte ich nachdenklich. »A ber, na ja, irgendwie kommt mir der Plan inzwischen ziemlich abwegig vor.«
    »A ch ja? Und wir mussten es bisher noch nie mit solchen Plänen probieren, wie?«
    »A uch wieder wahr.« Ich platzierte meine Hände auf der Wand.
    Das Dunkle Talent … hab Acht …
    Die Worte, die an der Mauer des Grabes gestanden hatten, kamen mir wieder in den Sinn. Das Blatt mit der Inschrift wog schwer in meiner Tasche, aber ich versuchte, nicht daran zu denken. Langsam glaubte ich zu verstehen, was mein Talent ausmachte, aber jetzt schien kein guter Zeitpunkt zu sein, um sein Wesen zu hinterfragen.
    Dafür würde ich später noch genug Zeit haben.
    Vorsichtig schickte ich einen Stoß Bruchkraft in die Wand. Unter meinen

Weitere Kostenlose Bücher