...und der grüne See
Regeln abzulaufen schien.
„Na dann kann es ja morgen endlich losgehen.“ Moana steckte gut gelaunt ihren Stundenplan wieder ein. Kurz vor der Tür stutzte sie. „Sag mal, was war heute auf den Bahnsteig los?“
„Auf welchem Bahnsteig?“ Denny stellte sich unwissend, denn er hatte keine Lust, zu so später Stunde über diesen Vorfall zu reden.
Auch Rüstem wusste sofort, was Moana meinte: „Na, du weißt schon! Am Beutling.“
Moana setzte sich wieder zu Denny aufs Bett.
„Ja, genau! Du hast doch nicht wirklich deine Tasche fallen lassen, oder?“
„Doch!“, beteuerte Denny und entschied, den anderen zu erzählen, was unten an der Haltestelle passiert war.
Moana überlegte kurz. Die Begegnung mit Fred stimmte sie nachdenklich. „Das sollte vielleicht Sauer erfahren. Aber am besten, du sprichst erst mit deiner Wächterin darüber.“
„Korrekt, Alter! Wo ist die überhaupt?“, wollte Rüstem wissen.
„Weiß nicht. Aber Tessa hat mir versprochen, dass wir uns morgen sehen werden. Sie wird sich sicher melden … denke ich.“
„Und was hat das mit dem auf sich? Hat dieser Fred nichts dazu gesagt?“, wollte Mian wissen.
„Habe auch null Ahnung! Als ich mich wieder umdrehte und ihn fragen wollte, war er verschwunden.“
Mian hatte in diesem Augenblick eine Idee.
„Unser Bruder hat uns vorgeschwärmt, dass es im Herrenhaus eine Bibliothek gibt, und dass die ungefähr dreißig Stockwerke tief in die Erde geht. Da muss doch über diesen See etwas zu finden sein. Ich denke, wir sollten uns dort in den nächsten Tagen mal umschauen.“
Rüstem legte seine Stirn in Falten. „Wir haben eine Bücherei? Wegweiser mit dieser Beschriftung habe ich aber nirgendwo gesehen.
Mian schüttelte den Kopf und sah Rüstem fassungslos an. „Natürlich gibt es dafür Hinweisschilder. Und das heißt auch nicht Bücherei, sondern Bibliothek. Jede Universität und Schule hat so was. Ob du es glaubst oder nicht, die in unserer Akademie ist eine der größten in Deutschland.“
„Oh, tschuldige, dass ich das nicht wusste.“ Rüstem schaute Denny an und verdrehte genervt die Augen. „Aber wenn dem so ist, schlage ich vor, dass wir uns morgen Nachmittag nach dem Unterricht vor dem Versammlungssaal treffen und uns dann in der Bü… äh Bibliothek umschauen, ok?“
Damit waren alle einverstanden und die Zwillinge verschwanden. Denny lag noch bis spät in die Nacht wach. Während Rüstem laut zu schnarchen begann, dachte Denny über die Begegnung mit Fred nach. Von seinem Bett aus hatte er freie Sicht durch das runde Fenster und sah in Gedanken versunken auf den , bis er irgenwann einschlief.
6. Wirkungsvoller Schulbeginn
E s war ein außerordentlich schöner Sommermorgen. Das Gezwitscher, das in das Baumzimmer der beiden Jungen drang, ließ nicht annähernd vermuten, welche Artenvielfalt an Vögeln im Teutoburger Wald vorhanden war. Dennys Wecker riss die beiden um sieben Uhr aus dem Schlaf. Um nach dem Frühstück nicht wieder die Wendeltreppe hochsteigen zu müssen, nahmen sie ihr Schulgepäck gleich mit. Sie lagen gut im Zeitplan. Gemächlich bewegten sich Denny und Rüstem die Treppe hinunter und erschienen nach einer Viertelstunde im Gemeinschaftsraum. Unten erwartete sie eine große Ansammlung von Schülern, die sich über drei große Kühlschränke hermachten. Andere saßen bereits an den vollbesetzten Tischen und verdrückten eilig ihr Frühstück.
Denny und Rüstem blickten sich entgeistert an.
„Ich sag dir Alter, morgen wissen wir Bescheid“, murmelte Rüstem düster. Kein Platz war mehr frei. Also die Treppen noch einmal rauf und es eine halbe Stunde später noch einmal versuchen? In diesem Moment kamen Mian und Moana die Treppen herunter.
„Bemüht euch nicht, Chicas“, winkte Rüstem ab, „es ist rammelvoll hier. Wir sollten morgen früh um sechs da sein.“
„Waren wir! Nihora hat uns vorgewarnt.“
Die Jungen starrten die beiden Mädchen zunächst stumm an, bis Rüstem seine Worte wiederfand.
„Da ist man den ganzen Abend mit den Mädels zusammen, diskutiert die Stundenpläne und vieles andere, aber über solche lebenswichtigen Sachen wie Nahrungsaufnahme und Essenszeiten wird kein Wort verloren. Nee, da fällt mir ja nichts mehr zu ein.“
Denny versuchte ihn zu beschwichtigen. „Hör mal Rüsti, ist doch alles halb so wild. Erstens haben wir noch genügend Zeit und zweitens warten wir eine Weile dort drüben und chillen noch ein wenig.“ Er zeigte
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