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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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richten, werden Sie Regale sehen, die mit Ihrem Namen versehen sind. Dort befindet sich Ihre Grundausstattung mitsamt Ihrer Werkzeuge. Das wird bis zum Ende der ersten Ebene auch so bleiben. Tische und Stühle befinden sich unterhalb der Regale. Werden Sie sich bitte innerhalb der nächsten fünf Minuten einig und bilden Sie vier Vierer- und eine Fünfer-Gruppe, die ebenfalls das gesamte Schuljahr bestehen bleiben. Danach begeben Sie sich unverzüglich an die Regale und entnehmen Werkzeug und die Grundausstattung und legen die Utensilien vor sich auf den Tischen aus. Die Truhen mit den Steinen gehören neben den Tisch.“
    Denny und seine neuen Freunde waren die Ersten, die sich zu einer Gruppe zusammenfanden. Zügig gingen sie zu den Regalen und besorgten sich das gewünschte Arbeitsmaterial.
    Es wurde immer lauter in der Scheune und Professor Wüten bat erstmals um Ruhe. „Bitte öffnen Sie die Truhen. Was Sie jetzt sehen, sind kleine schwarze Stoffbeutel, nummeriert von eins bis einhundertachtunddreißig. In jedem von ihnen sind jeweils zwei walnussgroße Edel- oder Halbedelsteine der gleichen Art und Herkunft. Nehmen Sie bitte die Beutel elf bis dreiunddreißig heraus und legen Sie sie vor sich auf den Tisch. Die Steine, die Sie darin finden, sind in einem noch unbehandelten Zustand und gehören zu der Gruppe der roten Steine. Die Liste der Namen sämtlicher Steine aus der Truhe befindet sich direkt unter dem Truhendeckel. Aus den Schubläden Ihrer Werkbänke holen Sie nun bitte einen Hammer hervor.“
    Die Schüler folgten den Anweisungen. Alle sahen Professor Wüten erwartungsvoll an.
    „Schlagen Sie jetzt mit Ihrem Hammer auf Beutel elf und nehmen Sie anschließend ein Bruchstück heraus.“
    Einundzwanzig junge Steinmagierinnen und Steinmagier schlugen auf Ihre Beutel ein. Die Scheune wurde von ohrenbetäubendem Lärm erfüllt.
    „Halt!“, schrie die Professorin. „Herr Telch, wenn Sie noch einmal zuschlagen, bleibt nur noch Pulver.“

Während Sie von einem Tisch zum anderen ging, begutachtete Sie immer wieder die frisch geschlagenen Steine. Wüten blieb kurz an Dennys Nachbartisch stehen, schaute in den Beutel von einem Mädchen, die wie Denny zu Uranus gehörte. Sie nahm ihr den Hammer aus der Hand und setzte noch mal einen kräftigen Schlag auf den Beutel.
    „Frau Timmer, Sie sollen den Beutel nicht streicheln, als wäre er Ihr neuer Freund.“ Leises Gelächter kam auf. Es folgten nur noch vereinzelte Hammerschläge.
    Wüten war inzwischen bei Rüstem stehen geblieben. „Herr Kurt, mit welchem Stein haben wir es hier zu tun, mit welcher Schleifstärke ist er zu bearbeiten und aus welchem Grund? Und nennen Sie mir bitte die Gefahren bei der Bearbeitung dieses Edelsteines.“
    „Achat Rot, Frau Professor!“, kam Rüstems blitzschnelle Antwort. „Wir brauchen ein Sandsteinrad mit Schleifstärke Acht, weil die Steindichte recht hart ist, Wasser zum Kühlen aufgrund Feuergefahr und einen Mundschutz wegen der Geruchsbildung. Das Vorschleifen wird übrigens Ebauchieren genannt. Abschließend wird der Achat poliert. Um einen möglichst hohen Glanz zu erreichen, benötigen wir langsam drehende Walzen oder Räder aus Buchenholz, Blei, Filz, Leder, Zinn oder Kunststoff. Ich persönlich bevorzuge Filz oder Leder. Als Poliermittel könnten dienen Alumminiumoxid, Ceroxid, Chromoxid, Tripel, Bims und Spezialpasten. Wegen der Hitzeentwicklung ist äußerste Vorsicht geboten.“ Rüstems Vortrag konnte wohl nur Professor Wüten folgen. Alle anderen hatten keine Ahnung wovon er sprach. Nicht nur Denny und die Zwillinge schauten erstaunt auf. Ein Raunen ging durch die Schülermenge.
    Die Professorin sah Rüstem entgeistert an. Sie war beeindruckt vom Wissen Ihres neuen Schülers. „Alle Achtung! Sehr gut, Herr Kurt! Dann zeigen sie mal, ob sie das praktisch auch so gut draufhaben wie theoretisch. Ich bin gespannt.“ Sie wandte sich zur gesamten Klasse um. „Nun denn, Herrschaften, nehmen Sie bitte nur ein Stück aus dem Beutel und schleifen sie es auf eine etwa Ein-Cent große Form und zwar mit einer - wie Herr Kurt richtig angegeben hat - Schleifstärke acht. Die Schleifreste werden in einem kleinen Fläschchen aufbewahrt. Ja, Frau von Ost?“
    Eine Schülerin aus Saturn hatte ihre Hand gehoben.
    „Frau Professor, wofür werden denn die Steinreste benötigt?“
    „Frau Dr. Heising benötigt sie für Edelsteinessenzen zur Heilung und Behandlung verschiedener Erkrankungen. Und eines bitte noch, meine Damen

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