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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Mian das Spiel in den Trickkoffer.
    „Ey, sagt mal“, Rüstems Blick ruhte auf dem Koffer, „ist der Stein da wirklich noch irgendwo drin?“
    „Natürlich“, entrüstete sich Moana, „glaubst du, bei uns wäre sowas Kostbares nicht gut aufgehoben?“
    „So war das nicht gemeint. Ey, komm schon, ich hab ihn schon lange nicht mehr gesehen. Außerdem gibt der megakrasse Farben ab, wenn Denny in der Nähe ist.“
    Denny spürte dasselbe Bedürfnis, seinen Paraiba zu Gesicht zu bekommen und mal wieder in den Händen zu halten.
    Moana gab einen ausgiebigen Gähnlaut von sich und gab scheinbar gelangweilt nach. „Na, meinetwegen. Aber danach ist Matratze angesagt, klar?“
    „Ok!“, versprachen beide Jungen folgsam.
    Mian war noch nicht müde und eifrig schob sie den Koffer aus der Ecke. Moana zog daraufhin die Schubladen in bestimmter Reihenfolge auf und holte das Kästchen mit Dennys Stein hervor.
    Moana wollte den verschlossenen Paraiba gerade auf den Tisch setzen, als sie ins Straucheln geriet und rücklings über einen Sessel fiel. Die Holzschachtel glitt aus ihren Händen, schlug auf dem Dielenboden auf und zerbrach in alle Einzelteile.
    Sie starrten einen Moment wie versteinert auf die Trümmer. Denny warf sich auf die Knie und entdeckte den Stein unter dem Sessel. Der Turmalin hatte sofort zu leuchten begonnen, als er in Dennys Händen lag. Vorsichtig drehte er ihn. Zu seiner Erleichterung hatte der Stein nichts abbekommen.
    Moana war auf einen Schlag wieder hellwach. Erschrocken stammelte sie: „Oh Denny! So ein Mist! Es … es tut mir so leid. Ich … ich hab einen Moment nicht aufgepasst. Ist er noch ganz?“
    „Schon ok“, erwiderte Denny, der seinen grell leuchtenden Stein sanft auf den Tisch legte.
    Rüstem versuchte Moana zu beruhigen: „Dem Paraiba ist nichts passiert. Gleich morgen besorg ich einen neuen Kasten oder was ähnliches für ihn.“
    „Es tut mir trotzdem schrecklich leid.“ Moana schaute sich den Edelstein vorsichtshalber noch einmal von allen Seiten an, um ganz sicher zu sein, dass wirklich nichts passiert war. Mian kehrte inzwischen die Einzelteile der Schachtel zusammen.
    „Moment mal!“
    Moana schreckte zusammen. „War die Schachtel doch wertvoll?“
    „Nein, nein! Da … da liegt was Weißes dazwischen.“
    Denny sah es jetzt auch, bückte sich und zog ein kleines zusammengerolltes Stück Papier heraus. „Die Schachtel muss einen doppelten Boden gehabt haben“, stellte er erstaunt fest. Vorsichtig rollte er den Zettel auf. Die Größe entsprach dem eines Kassenbons aus dem Supermarkt.
    Neugierig schaute ihm Rüstem über die Schulter und sah nur Zahlen, Buchstaben und Zeichen, die ihm fremd waren. „Was steht `n da?“
    „Könnte eine Botschaft sein …“, dachte Denny laut nach und breitete das Zettelchen neben seinem hell erleuchteten Paraiba für alle sichtbar auf dem Tisch aus:

    „Hab keinen Plan, was das heißen könnte“, murmelte Rüstem und kratzte sich am Hinterkopf.
    „Da ging es wohl um eine Art Verabredung an einem 5.2. um 8 Uhr 40“, mutmaßte Mian.
    „Glaube ich auch“, stimmte ihr Moana zu, „aber in welchem Jahr genau? Und wer ist N. O.? Die Zeichen darunter habe ich auch noch nie gesehen.“
    Denny war ratlos. Er wusste weder mit der Uhrzeit noch mit dem Datum etwas anzufangen. Wer konnte sich hinter N. O. verbergen? Soviel er auch grübelte, er kannte niemanden, dessen Vor- oder Nachname mit diesen Buchstaben begannen. Auch seine Freunde zuckten ratlos mit den Schultern oder schüttelten den Kopf.
    „Eines steht fest“, war er sich sicher, „da stehen Datum und Uhrzeit. Vielleicht ist an diesem Tag etwas passiert oder es könnte noch etwas passieren um acht Uhr vierzig eines fünften Februars.“
    „Und das darunter?“ Rüstem tippte mit dem Finger auf die Zeichen.

    „Keine Ahnung. Womöglich eine Art Geheimschrift. Aber sicher bin ich mir nicht“, tippte Denny.
    Die Schwester packten die Überbleibsel der Schachtel in eine Plastiktüte und verstauten sie zusammen mit dem Stein wieder in dem Trickkoffer.
    „Also!“, fasste Denny  zusammen, „Wir haben den Paraiba-Turmalin, wissen, dass es im Teutoburger Wald einen gibt und kennen einen Zeitpunkt aus der Vergangenheit oder der Zukunft.“
    „Was wir nicht wissen“, fuhr Rüstem fort, „ ist, was diese Zeichen darunter bedeuten und wer N. O. ist?“
    Denny seufzte hörbar auf. „Richtig. Wir tappen sozusagen weiter im Dunklen“
    Moana fing an zu lächeln.

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