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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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wirklich nichts passiert.“
    Langsam entspannte sich die Situation. Denny konnte das Gesicht des Zwerges nun deutlich sehen und war verblüfft:
    „Das ist Fred!“
    „Was wollen die Herrschaften in meiner Wohnung?“, schimpfte Agatha. Auch ihre Stimme schien wieder brauchbar. „Sie haben noch nicht einmal angeklopft.“
    „Hätten wir das getan“, erwiderte Denny, „hätte Fred sich wieder aus dem Staub gemacht.“
    „Fred?“, stutzte sie, „Was für ein Fred? Hier gibt es keinen Fred. Die Herrschaften haben sich wohl in der Wohnung geirrt.“
    Der Zwerg, der sich Denny gegenüber als Fred ausgab, kam langsam zu sich. Die Haushälterin atmete auf und kniete sich neben ihn.
    „Wo … wo bin ich?“, murmelte er benommen.
    „Alles gut, Willi!“ Agatha kraulte seinen Bart. „Die Herrschaften haben sich in der Wohnung geirrt und suchen nur einen Fred.“
    „Fred?“, wiederholte er.
    „Ja, kennst du einen Fred?“
    Der Zwerg setzte sich auf und kratzte sich an der Stirn. Dann stammelte er: „Ja, also ich … ähm, nun ja ...“
    Denny wurde aus dem Gestammel nicht schlau.
    „Moment mal, wieso Willi? Was für `n Willi? Du heißt nicht Fred?“
    „Naja, so hab ich mal früher geheißen“, raunzte er, während er sich nun auf einen Küchenstuhl setzte, „als mich dein Großvater aufgenommen hat, hieß ich Fred Küttelken. Mein richtiger Name ist eigentlich Willi de Stieve!“
    „Willi de Stieve?“, wiederholte Denny verwundert. „Der verschollene Willi de Stieve?“
    „Nein, nein, mein Herr. Das ist Willi de Stieve Junior, sein Sohn“, stellte Agatha klar, während sie begann, wieder Ordnung in ihre Küche zu bringen, „mein Cousin!“
    Denny runzelte die Stirn. „Damit ich das richtig verstehe! Der de Stieve aus dem Loh?“
    „Was weißt du Lausebengel von meinem Zuhause?“
    „Professor Sauer hat mir vom Verschwinden deines Vaters erzählt.“

„Hält man ihn immer noch für verschollen?“, fragte Moana dazwischen.
    Willi wechselte den Blick von Denny zu ihr. „Und wer zum Bergmann bist du?“, grummelte der Zwerg. „Und woher weißt du, dass meine Familie verschwunden ist?“
    „Also, das sind meine Freunde Mian und Moana Timaki aus Neuseeland, und der neben mir heißt Rüstem Kurt und kommt aus der Türkei. Mich kennst du ja schon.“
    „Aha! Multikultitruppe oder was?“ Er machte sich über die Vier lustig.
    Agatha stieß ihm wütend mit dem Ellenbogen in die Seite.
    „Aua!“
    „Benimm dich!“, ermahnte sie ihn scharf.
    „Was hatten Sie vor unserer Tür zu suchen?“, fragte Mian.
    „Und waren Sie es, der unser Zimmer auf den Kopf gestellt hat?“, wollte Rüstem wissen.
    „Wie lange hast du bei meinem Großvater gelebt und warum?, wollte Denny dann wissen.
    Willi schwang seinen Kopf von einem Fragenden zum anderen und dann platzte ihm der Kragen.
    „Jetzt reicht’s mir aber, zum Donnerwetter!“, polterte er. „Ich weiß schon gar nicht mehr, was die erste Frage war.“
    „Ruhe, die Herrschaften. Aber alle!“ Agatha reichte es nun auch. „Ich hol uns erst mal lecker Holundermalz und dann wird Willi alles erzählen, was die Herrschaften wissen wollen und auch wissen müssen.“ Ein strenger Blick traf Willi. „Ich habe dir doch gleich gesagt, dass du mit ihnen reden sollst, du Holzklotz. Aber du musst das ja immer wieder auf deine Art versuchen.“
    Willi sah griesgrämig  zur Seite und murrte Unverständliches vor sich hin. Es dauerte keine Minute und die Haushälterin reichte allen einen Becher halbvoll rotbrauner Flüssigkeit mit den Worten „Wohl bekomm´s!“
    Denny war dieses Getränk fremd. Er nippte kurz, um Agathas Gastfreundschaft nicht zu verletzen. Er war überrascht, als sich das Getränk auf seiner Zunge verteilte. Ein kräftiger Schluck folgte. Rüstem hatte gleich den gesamten Becher geleert. Mian und Moana bewiesen Anstand und begnügten sich zunächst mit einem Schluck.
    Willis Gesichtsausdruck entspannte sich allmählich. Er nahm einen Zug aus seinem Malzkrug und fing an, zu erzählen:
    „Naja, erst einmal“, murmelte er und warf einen kurzen reumütigen Blick auf seine Cousine, „muss ich mich wohl bei euch entschuldigen.“ Er schauter Denny und Rüstem schuldbewusst an. „Ich meine, wegen dem Zimmer.“
    Rüstem blickte in die strengen Gesichter der Zwillinge und Denny, ein Blick reichte: „Vergiss es! Schwamm drüber!“
    Willi lächelte erleichtert ein paar Falten in sein Gesicht. „Nun, mein alter Herr war - oder ist hoffentlich noch

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