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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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- der König von Ossenbrügge. Ist heute Landkreis von Osnabrück, müsst ihr wissen. Wir wohnten im Loh bei Gesmold. Unter den Zwergen hieß das kleine Gebiet Gessim. Ich bin der zweite Sohn von insgesamt vier Kindern. Zwei Schwestern und zwei Brüder waren wir und ich war das jüngste Kind. Meine Familie war schwer im Steingeschäft drin und ziemlich bekannt. Es hatte kein Land gegeben, in dem mein Vater nicht die besten Kontakte pflegte. Wenn irgendwo ein seltener, wertvoller Edelstein gefunden oder gesucht wurde, stand er immer in der ersten Reihe. Es gab einfach keinen, den er nicht besaß oder besorgen konnte.
    Dein Großvater und mein Vater waren beste Freunde. Sie gingen oft frühmorgens durch das Wiehengebirge oder den Teutoburger Wald und kamen dann meist erst nachts wieder heim. Beide kannten die Wälder in- und auswendig. Hin und wieder nahmen sie mal einen von uns Kindern mit. Dein Großvater war während dieser Wanderungen immer bestens ausgerüstet. Hatte Kompass, Zeltausrüstung, Karten und `ne Masse von magischen Edel- und Halbedelsteinen dabei. Und für die Verpflegung hat mein alter Herr gesorgt. Ich habe es damals immer genossen, wenn sie mich mitnahmen. Ich kann euch sagen, die Wälder hier sind voll von magischen Orten, Bäumen, Seen und Flüssen. Einmal, als das so lausig kalt gewesen war, trafen wir auf einen Haufen Lebendbrocken, eine Art dicke Bruchsteine, müsst Ihr wissen. Die Wälder sind voll von diesen Dingern und wenn jemand die richtigen Kombinationen wirkt, können die ganz schön nützlich sein. Dein Großvater hatte da echt den Dreh raus und holte ein paar Steine aus seinem Beutel, setzte sie in die Löcher dieser Brocken und nach einer Viertelstunde stand da ein kleines Steinhaus mit Kamin und Kochstelle und so. Mann, der hatte wirklich was drauf. Ich war richtig stolz auf meinen Patenonkel.“
    „Mein Großvater war dein Patenonkel?“

Denny war überrascht.
    „Jau! Und das war ein echter Glücksgriff. Nicht nur für meine Familie, sondern auch für mich ganz persönlich, denn ich habe viel von ihm gelernt. Das Schönste für mich war immer, wenn ich deinen Großvater ganz für mich hatte und nur wir beiden wandern waren. Für mich bedeutete das immer richtige Abenteuer. Mein Vater hatte ihm alles über das Leben und die Welt der Zwerge erzählt. Er führte ihn an Orte unter Tage, die kein gewöhnlicher Mensch - noch nicht einmal Steinmagier - bisher gesehen hatten. Es waren zum Teil heilige Orte wie Paläste und Versammlungsräume der Zwerge, die heute nicht mehr genutzt werden, aber für uns bedeutende Stätten sind.“
    Willi holte seine Pfeife hervor und begann, sie zu stopfen. Denny und seine Freunde warteten geduldig, bis er sie angezündet hatte und genüsslich daran zog. Es dauerte nicht lange und Agathas Wohnung war vollständig erfüllt von Vanilleduft.

    Rüstem sprach endlich aus, was Denny im Moment dachte: „Ich will ja nicht treiben, Willi, Freddy, Dieter oder wie du sonst noch heißen magst, aber wir sind mitten in der Schulwoche und morgen früh werden wir ganz bestimmt neben uns stehen, wenn du nicht zurande kommst.“
    „Was?“ Willi reagierte unwirsch, denn er verstand in keinster Weise, was Rüstem damit sagen wollte.
    „Alter, morgen Schule, kapiert?“, gab Rüstem eindringlich von sich.
    „Hä?“
    „Was Rüstem meint“, versuchte es Denny, „ist, dass es schon recht spät ist, und wir gerne den Rest deiner Geschichte hören möchten, bevor wir noch müder werden, als wir es jetzt schon sind.“
    „Ach so, dann soll der Grünschnabel das doch gleich sagen.“
    „Am Besten erzählst du ab dem Zeitpunkt, an dem deine Schwester krank wurde“, schlug Denny vor.
    „Das weißt du also auch schon!“ Willi kam aus dem Staunen nicht heraus. „Nun, niemand wusste genau, was für eine Krankheit das war. Aber eines war sicher: Sie war schwer krank und es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Meine Eltern wussten nicht mehr weiter, bis Ignatius davon erfuhr. Der hat meinen Eltern ganz schöne Vorwürfe gemacht,

warum sie ihm nicht schon früher was gesagt haben. Schließlich sei er ja Heilpraktiker - und ich muss dazu sagen, ein ziemlich guter sogar. Er war echt bekannt dafür, dass er mit der Heilkraft der Steine arbeitete und oft Wunder vollbrachte. So hat er meine Schwester gerettet. Hat ein wenig gedauert bis er wusste, welchen Stein er genau haben musste. Und als er es wusste, hatte er festgestellt, dass dieser bestimmte Heilstein nicht in seinem

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