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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Dann ... Herr Waldemar?“
    „Nur Waldemar.“
    „Sie Waldemar oder du Waldemar?“
    „Du Waldemar und du Denny!“, kam als schlichte Antwort.
    Denny wirkte nun verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.
    „Also, ich … naja … nun Waldemar, dann sag mal an, in welche Richtung wir jetzt müssen?“
    „Na, erst mal in den Wald rein und dann weitersehen.“

    Sie verließen das Kolleggelände und tauchten in die Wälder ein. Nach einer Weile gelangten sie auf eine Lichtung, eine kleine Schneise zwischen den umliegenden Bäumen ließ den Blick auf tiefer liegende Baumkronen zu. Denny sah in weite Täler und erblickte unzählige Bergwipfel des Teutoburger Waldes.
    Es war sehr kühl an diesem Morgen,

doch Denny hatte sich bestens auf das kalte Herbstwetter eingestellt und war dementsprechend gekleidet. Sein Burmahemd und das Halstuch von seinem Großvater trugen dazu bei, nicht zu frieren. Agatha hatte ihm und seinen Freunden neben Holundertee genügend Proviant eingepackt.
    Nach einem anstrengenden Fußmarsch von ungefähr einer Stunde standen beide vor einem dichten Waldstück. Waldemar blickte Denny erwartungsvoll an. Er musste kurz überlegen, doch dann fiel es ihm wieder ein. Er richtete drei Finger auf das Dickicht, schloss die Augen, dachte an den roten Aventurinstein und stellte sich ihn bildlich vor. Als Denny wieder seine Augen öffnete, gab der Aventurin an seinem Lederband das zu erwartende Leuchten ab. Der Wald gehorchte und die Äste und Zweige, die vorher noch ein Durchdringen unmöglich machten, bewegten sich zur Seite. Ein Weg entstand, der die Breite eines gewöhnlichen Bürgersteiges hatte.
    Waldemar nickte anerkennend. Denny ging voraus und zog seinen Rosenquarz hervor, als er merkte, dass kaum Sonnenstrahlen in den Wald drangen. Der Venediger schwieg. Denny störte das wenig. Er war damit beschäftigt, sich und seinem Anleiter den Weg freizubahnen und gleichzeitig für ausreichend Licht zu sorgen. Hin und wieder bemerkte Denny, dass Waldemar die Umgebung mit Argusaugen beobachtete. Er reagierte auf jedes Geräusch, das der Wald von sich gab … sogar auf einen Vogelschrei. Denny spürte mit der Zeit die Anstrengung seiner Wirkungen. Gegen Mittag legten sie endlich eine Verschnaufpause ein. Das Omelett mit Preiselbeeren, das Agatha ihm mitgegeben hatte, schmeckte köstlich. Denny verschlang es innerhalb kürzester Zeit. Nach dem Essen ging es bergauf. Der Wald lichtete sich und die Wirkung von Rosenquarz und Aventurin war nicht mehr notwendig.
    Auf einer Anhöhe zog der Venediger einen kleinen Spiegel heraus und hielt ihn mit der Spiegelseite in das Tal. Ohne zu verstehen, was der Venediger  tat, sah Denny in dieselbe Richtung. Augenblicklich bemerkte er ein Funkeln von einem der Bergspitzen. Waldemar setzte den Spiegel ab und das Funkeln hörte auf.
    „Was war das denn?“
    „Versuche selbst mal!“, forderte ihn sein Anleiter auf und hielt ihm den Spiegel hin.
    Denny nahm den Spiegel entgegen. Schlagartig fiel es ihm ein. Unvermittelt wollte er den Spiegel dem Zwerg zurückgeben. Doch es war zu spät.
    „Zehn Punkte Abzug!“
    Ärger kam in Denny auf. Ärger über sich.
    „Junge, musst dich konzentrieren. Hast nur Funkeln im Kopf gehabt. Musst zwei oder mehr Dinge gleichzeitig können.“
    Denny nickte und wirkte mit dem roten Achat. Der Spiegel gehorchte den Bewegungen seiner Finger und schwebte in die gewünschte Position. Das Funkeln war erneut zu sehen. Die Entfernung des Berges, von dem das Leuchten ausging, schätzte Denny auf ungefähr zehn Kilometer.
    „Was bedeutet dieses Funkeln, Waldemar?“
    „Ist ein Edelstein. Werden wir jetzt holen.“
    „Und wie lange brauchen wir bis dorthin?“
    Waldemar überlegte.
    „Zwei oder drei Tage.“
    „Was? Solange?“ Denny stutzte.
    Der Venediger sah auf seine Karte und erwiderte nur beiläufig: „Müssen einen kleinen Umweg machen. Da unten im Tal!“ Er wies auf ein Fischerhäuschen an einem kleinen Teich. „Paar düstere Gestalten halten sich da auf. Lungern schon seit Anfang des Sommers hier rum. Sollten wir nicht in die Quere kommen. Haben auch magische Steine an Lederbändern.“
    Denny blickte nach unten. Jetzt entdeckte er ebenfalls das kleine Gewässer mit dem Häuschen, konnte dort aber keine weitere Menschenseele sehen. Xamamax dachte er. Denny sah auf die Karte des Venediger, der das Gebiet rot umkreist hatte.
    „Kannst du mir die Koordinaten von diesem Punkt geben?“
    Waldemar sah ihn stirnrunzelnd an.
    „Ich meine für

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