...und der grüne See
den Fall, wenn ich mal mit meinen Freunden wandern gehen sollte.“
Waldemar fragte nicht weiter nach und schrieb sie ihm auf. Denny sah wieder geradeaus und suchte den Punkt, von woher das Funkeln kam.
„Wissen sie … äh, weißt du, was für ein Stein dass sein könnte?“
Der Venediger schüttelte den Kopf.
„Steinfunkeln wie das ist hier selten. Womöglich seltener Stein.“
„Aha!“ Denny war skeptisch. Das war schon seltsam mit dem Spiegel.
„Komm! Spiegel hier rein. Müssen uns beeilen. Bist ja nur paar Tage bei mir“, grinste Waldemar seinen Schützling an und zog seine Weste auf, sodass Denny den Spiegel ohne Probleme hineinwirken konnte.
Der Venediger zeigte sich weiter wortkarg und beobachtete stattdessen die Gegend genau, die sie durchquerten. Denny konnte sich sehr gut vorstellen, dass Waldemar kein einziger Käfer entging, der ihren Weg kreuzte. Am späten Nachmittag gelangten beide an eine baufällige Holzhütte.
„Sind da!“ Waldemar legte seinen Rucksack ab. „Werden hier übernachten. Dann geht´s morgen früh weiter.“
„Wo übernachten?“ Denny blickte sich um. Außer der Hütte konnte er nichts entdecken, wo es sich zu übernachten lohnte. „Da drin? Nee, ne?“ Ungläubig schaute er auf den alten Schuppen.
„Na los! Ist offen. Kannste schon mal Holz holen und anheizen? Ich besorge Essen.“
„Na gut!“, erwiderte Denny. Er nahm nicht unbedingt an, dass es eine Luxuszeit werden würde, aber trockene Nächte wollte er schon verbringen. Doch diese Bruchbude, so dachte Denny, würde das wohl eher nicht bringen. Allen Zweifeln zum Trotz begann er mit der Arbeit und sammelte in der näheren Umgebung Holz. Die Wirkungen mit dem Achat und dem Aventurin gingen ihm mittlerweile leicht von der Hand. Zum Schluss hatte Denny so viel Holz vor die Tür der Hütte geschafft, dass es für mindestens eine Woche gereicht hätte. Hineinzugehen hatte Denny bisher vermieden. Doch nun blieb ihm nichts anderes übrig, als die Tür zu öffnen, um das Holz hineinzuschaffen.
Denny traute seinen Augen nicht, als er eintrat. Was von außen als löchriges Einzimmerhaus aussah, war in Wirklichkeit ein nach unten gehendes mehrstöckiges Haus mit mehreren Zimmern. Das Erdgeschoss, in dem Denny sich momentan befand, war großzügig mit alten gepflegten und antiken Möbeln ausgestattet. Er erblickte eine breite Holztreppe, die nach unten führte. Denny hatte das Gefühl, als stünde er in einem größeren Herrenhaus, nur mit dem Unterschied, dass es keine oberen, sondern nur untere Stockwerke gab.
Staunend blickte er sich um. Die Wände hingen voller Gemälde, auf denen Zwerge und Menschen mit funkelnden Lederbändern an den Handgelenken zu erkennen waren. An jedem der Gemälde war unten rechts ein Stein eingesetzt. Denny ging davon aus, dass es sich um Steinmagier handelte, deren Hauptsteine in den Bildern verewigt wurden. Er fragte sich, warum die Zwerge ebenfalls Steine besaßen.
„Ist Feuer schon im Gange?“, schallte es von draußen.
Denny erschrak. „Nein, noch nicht. Bin gleich soweit!“ Denny ging zum Holzhaufen, der immer noch vor der Haustür lag. Es dauerte nicht lange und mit mittlerweile routinierter Hand- und Fingerbewegung hatte er alles gesammelte Holz in minutenschnelle neben dem Kamin abgelegt. Mit dem Thulitstein entzündete Denny ein Feuer und sofort zog Wärme durch das Haus.
„Sehr gut!“
Denny erschrak und drehte sich um. Waldemar stand zufrieden in der Eingangstür.
„Können jetzt zum gemütlichen Teil des Abends kommen. Kannst deine Sachen nach unten bringen. Zimmer steht offen. Mache in der Zwischenzeit schon mal Essen.“
Denny tat, wie Waldemar ihm aufgetragen hatte. Er griff nach seinem Gepäck und bemerkte rechtzeitig, dass der Anleiter ihn weiter genau beobachtete. Rasch streckte er seinen Arm hervor. Der Achat leuchtete rot auf und die Taschen schwebten langsam vor ihm die Holztreppe hinunter. Von den insgesamt zehn Zimmern stand eines offen. Es war mit alten, restaurierten Möbeln gemütlich eingerichtet. Mit Schwung schmiss er sich auf das Bett, das fertig bezogen war.
„Essen fertig!“, rief Waldemar von oben.
Denny sprang sofort hoch und begab sich wieder ein Stockwerk höher. Der Venediger hatte den Tisch mit frischem Brot und Gemüse gedeckt. Mittendrin befand sich ein Hühnchen, Dennys Lieblingsspeise. Stumm und hungrig schlug er sich den Bauch voll. Einige Zeit später saßen beide am knisternden Kaminfeuer.
Denny hatte es sich auf einem
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