...und der grüne See
weit auf und staunte: „Krass konkret, ey!“
„Und alle haben kleinen Bahnhof“, fügte Waldemar stolz hinzu. Waldemar hatte in sekundenschnelle eine Pfanne Bratwürstchen gezaubert, die Denny fast allein verdrückte.
Der Venediger stupste ihn an.
„Hast heute gegen drei Xamamax gekämpft und jungem Gideon ist nichts passiert. Dabei sogar auf mich aufgepasst. Bist Schüler der ersten Ebene. Ist nicht normal.“
Denny stand auf und knöpfte sich den oberen Teil seines Anzugs auf. Zum Vorschein kam das Ammuletthemd aus Burma. Jetzt war es Waldemar, dem es zunächst vor Verblüffung die Sprache verschlug.
„Na, jetzt alles klar!“, strahlte Waldemar. „Waren von Anfang an nicht in großer Gefahr. Kenne dieses Kleidungsstück. Seltenes Stück und hat Kräfte, die jeder haben möchte. Kannst eigentlich ruhig ein ganzes Jahr bei mir Praktikum machen. Können uns dann mal im Harz nach guten Steinen umsehen.“
„Vergiss es, Waldemar!“, winkte Denny ab. „Vielleicht komme ich mal darauf zurück, wenn ich denn mal auf einer höheren Ebene bin. Mich jetzt im Harz rumzutreiben, ist einfach noch zu früh. Ich verspreche dir, wenn`s soweit ist, lass ich es dich wissen, ok?“
„Gut!“
„Zeig mir mal lieber die beiden Steine, die du heute in der Felswand gefunden hast. Was sind es denn für welche?“
Der Venediger stand auf, ging zu seiner großen Tasche und beugte sich kopfüber hinein. Er holte die zwei dicken, groben Steinklumpen heraus. Der eine besaß einen blauen, der andere einen violetten Farbstich. Vorsichtig legte er sie zwischen Denny und sich.
„Sind Steine für siebente Ebene und noch ein paar Nummern zu groß für dich.“
„Und wie nennt man die?“
„Blauer Gel-Richterit und der andere ein violetter Gel-Sygelith. Sehr wertvoll und haben viel Kraft. Bekomme ein Vermögen dafür!“
Denny wechselte das Thema. „Morgen ist mein letzter Praktikumstag und ich treffe mich morgen Abend mit meinen Freunden in Welling. Kennst du dich dort aus? Ich bin bisher noch niemals dort gewesen.“
Waldemar strahlte auf einmal.
„Trifft sich gut! Kenne in Welling sehr guten und günstigen Steinmetz. Kann mit meinen Steinen bestimmt was anfangen. Also, morgen ist erst Ausschlafen, danach kleiner Bummel durch Welling und dann Treffen mit Freunden von Denny Gideon. In Ordnung?“
Denny war sofort damit einverstanden. Gemeinsam leerten sie beide am späten Abend noch eine große Kanne Holundersaft, während Waldemar mit seinem gebrochenen Deutsch Geschichten und Legenden, wenn auch teilweise übertrieben, über sich und andere Venediger von sich gab.
15. Plenum
W ie angekündigt, ließ der Venediger Denny ausschlafen. Am späten Nachmittag fuhren sie mit Waldemars Privatgefährt zur unterirdischen Wellinger Haltestelle. Die Bahnhofshalle war recht belebt und Dutzende von Steinmagiern stiegen in die stetig herbeifahrenden und abfahrenden Loren ein oder aus. Denny, der gemeinsam mit Waldemar zielstrebig die Treppe hinauflief, bemerkte, dass niemand im Bahnhof groß Notiz von ihm nahm. Er trug immer noch sein Burmahemd.
Waldemar stieß Denny grinsend in die Seite. „Weste ganz schön nützlich.“
Denny hatte ihm nicht zugehört, sondern starrte den Treppenaufgang hoch und schaute ins Tageslicht. Er fühlte sich extrem angespannt und war neugierig, was ihn in Welling erwartete. Oben angekommen, fand Denny sich auf einer schmalen Gasse zwischen zahlreichen Fachwerkhäusern wieder. An einem der Gebäude war ein Straßenschild mit der Aufschrift angebracht. Fahrzeuge waren nicht zu sehen. Metzgereien, Bäckereien, Eiscafés und viele Bekleidungshäuser säumten die enge Straße, die sich durch das Dorf schlängelte. Immer wieder entdeckte Denny Geschäfte von Steinhändlern oder Werkstätten von Steinmetzen, die sich jeweils nur auf wenige Edelsteinsorten spezialisierten. So spiegelten sich von den Schaufenstern aus die unterschiedlichsten Farben auf den feuchten Pflastersteinen wieder. Waldemar zupfte ihn am Ärmel. „Kannst hier kurz warten. Sind da und muss nach Preis fragen. Dauert nicht lange.“ Waldemar verschwand in einem Steinmetzgeschäft.
Denny blickte in das Schaufenster und sah Edelsteine, die entweder blau oder violett waren. Es waren aber auch welche, die nur einen entsprechenden Farbstich besaßen. Er hatte kaum Zeit, sich länger am Fenster aufzuhalten, da kam der Venediger laut fluchend herausgestürzt.
„Wucher! Nepper! Halsabschneider! Bin doch nicht
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