Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
Vom Netzwerk:
Augen ein seltsames Aufblitzen. Wie aus dem Nichts hielt er einen Rutenzweig aus Weiden in den Händen und richtete ihn zur Felsspalte.
    „Hältst jetzt mal die Umgebung im Auge, und ich erledige den Rest. Sage Bescheid, wenn ich soweit bin und ich ihn habe, verstanden?“
    Denny nickte und drehte sich mit dem Rücken zu ihm.Er hatte einen hervorragenden Ausblick auf das Tal, das sie eigentlich hätten durchwandern sollen.
    „Habe zwei!“, schallte es nach einer Weile von oben herab. „Dachte, es wäre nur einer. Junge, nu zeig mal, was du kannst.“
    Denny schaute nach oben. „Was is`?“
    Schon sah er von oben herab zwei Gesteinsbrocken auf sich zuschießen. Denny blieb ein Bruchteil von Sekunden, um die ausgestreckten Finger hochzureißen … < Fleischachat>! Ein hellroter Blitz erfasste die beiden Steine, die augenblicklich in der Luft hängen blieben. Denny brauchte sich nur zu strecken, um sie herunterzupflücken. Er beäugte die Brocken jetzt genauer. Sie waren ihm unbekannt. Der Venediger kletterte in der Zwischenzeit die Felswand wieder herunter.
    „Und? Hast sie?“
    „Auf jeden!“, rief Denny zurück.
    „Was?“, kam es schrill von oben.
    „Ich meinte, dass ich sie auf jeden Fall habe!“ Denny verstaute die beiden Fundstücke in seinem Rucksack.
    Ein Poltern ließ Dennys Beine erzittern und Gesteinsbrocken schlugen dicht neben ihm ein. Er riss seinen Blick ruckartig nach oben und sah, wie Waldemar sich an einem vertrockneten Zweig festhielt und an einer steilen und brüchigen Stelle langsam den Halt verlor. Verzweifelt versuchte der Venediger gegen die nachgebenden Steinmassen anzustrampeln.
    „Hilfe!“, schrie er nach unten. „Tu was!“
    Denny warf schnell den Rucksack zur Seite und suchte in der Felsspalte eine passende Aufstiegsmöglichkeit.
    „Halt dich fest, Waldemar! Warte, ich komme hoch!“
    „Bist du des Hagels?“, giftete ihn der Venediger an. „Kommst du hoch, zieh ich zweihundert Punkte ab. Kannst du besser und anders.“
    Noch mehr Geröll und Steine sausten nach unten. Waldemar trat auf einen Brocken und löste damit eine ganze Lawine aus. Denny musste schnell in Deckung gehen und hechtete unter einen Felsvorsprung.
    Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte, eine passende Wirkung herbeizuführen. Angestrengt dachte er nach und schaute sich um. Dann sah er wieder nach oben zu Waldemar, der zunehmend in Not geriet und sich nur noch mit einer Hand an dem Ast festhielt. Denny konnte jetzt gut abschätzen, wo genau der Venediger aufkommen würde, wenn er fiele. Genau in diesem Augenblick ließ sein Praxisanleiter los und fiel rücklings aus ungefähr dreißig Metern Höhe hinunter. Reaktionsschnell stieß Denny eine Wirkung mit schwarz-rotem Strahl auf den Punkt, den er als Waldemars Landestelle vermutete. In sekundenschnelle verwandelte er sich in hohes, dicht wachsendes Moos. Mit einem dumpfen Geräusch tauchte Waldemar mit seinem ganzen Körper darin ein, ohne dass ein Schmerzensschrei von ihm zu hören war. Benommen krabbelte er aus dem weichen Grün.
    „Gerade noch!“, meinte Waldemar nur knapp. „Mit welchem Stein?“
    „Tigereisen!“ Denny war erleichtert. Er hatte überhaupt das erste Mal mit Hilfe der Steine jemand das Leben gerettet.
    „Respekt, Junge!“ Der Venediger wankte noch. „Könnte dich wirklich gut gebrauchen. Hab wohl jetzt richtig was bei dir gut. Sage das nicht nur so, verstehst du?“
    „Ja, nee, is` schon klar, Waldemar!“, erwiderte Denny und holte seinen Rucksack und gab ihm die neuen Steine. „Hab ich gern gemacht.“

„Hast keine Ahnung, was es bedeutet, Venediger das Leben zu retten?“
    „Nö! Woher soll ich das denn wissen?“
    „Bedeutet, ein Leben lang was schuldig bleiben. Ob ein zweites oder drittes Mal das Leben retten, völlig egal. Bleibe dir auf ewig was schuldig.“
    „Ja, ja, schon gut!“, Denny war jetzt verlegen. „Jetzt bleib mal geschmeidig und übertreib nicht gleich. Sag mir mal lieber, was wir jetzt vorhaben.“
    „Müssen jetzt zusehen, dass wir hier wegkommen. Schätze, wir kriegen gleich Besuch. Haben viel Lärm gemacht. Gehen wieder zum Bahnhof.“
    Denny riss ihn am Ärmel zurück. „Du willst doch nicht wieder zurück in dein Haus?“
    „Na, was denkst denn?“
    „Ich denke, dein Haus hat jetzt ein zerstörtes Erdgeschoß? Außerdem könnten wir dort auf die Xamamax treffen.“
    „Hab da eine Steinkombination drin liegen“
    „Und das heißt?“
    „Heißt, dass Haus in der Zwischenzeit wieder im

Weitere Kostenlose Bücher