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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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du diese Zeichen?“ Denny wollte auf Waldemars Frage nicht direkt eingehen.
    „Ja!“
    Denny war jetzt wieder voll da. Für einen Moment vergaß er sogar, was gerade geschah. „… und?“ Denny wollte natürlich mehr wissen und nicht nur ein schlichtes Ja von ihm hören. „Könntest du mir sagen, was diese Zeichen zu bedeuten haben?“
    „Ist eine Art Geheimschrift. Haben die ersten Venediger entwickelt und benutzt. Haben sich dadurch über mögliche Fundstellen, Verstecke und Tipps für Unterkünfte ausgetauscht. Weitergabe von ganz wichtigen Informationen, die andere nichts angehen.“
    Denny hielt Waldemar die Notizen wieder hin.
    „Und was steht da nun?“
    „Will zuerst wissen, wo du das her hast.“
    Denny kaute nervös auf seiner Unterlippe. Er war sich nicht sicher, ob er seinem Praxisanleiter vertrauen konnte. Doch er musste unbedingt herausbekommen,

was diese Zeichen bedeuteten. Auf der anderen Seite der Tür war es still geworden. Die Xamamax hatten ihre Bemühungen aufgegeben.
    „Hör mal, Junge“, drängte ihn Waldemar, „weiß wirklich, wie man die Zeichen liest. Hast mir außerdem das Leben gerettet. Sogar zweimal. Bin dir deswegen was schuldig. Solltest mir eigentlich vertrauen.“
    Denny tat es. „Also gut! Ich werd´s dir sagen!“
    Waldemar lehnte sich erwartungsvoll an die Wand und verschränkte seine Arme. „Ich höre!“
    „Also, Ich habe von meinem Großvater einen Stein geerbt“. Denny griff in seine Anzugtasche und hielt ihn vor Waldemars Gesicht. Der Paraiba leuchtete sofort auf und spiegelte sich in den Augen des Venediger wieder.
    Der Venediger blickte fasziniert und beeindruckt auf den Stein.
    „Sehe schon, du bist rechtmäßiger Erbe von diesem Wunderstein. Sprich weiter!“
    Denny steckte den Turmalin wieder ein und fuhr fort: „Das heißt, dass ich damit der Hüter irgendeines bin, aber noch nicht mal weiß, wo der sich befindet.“
    Der Venediger sah Denny prüfend an. „Weiß sehr wohl, was ein ist. Bist noch sehr jung für eine solche große Verantwortung.“
    „Ich weiß!“
    „Und der Zettel?“
    „Der Zettel hatte sich versteckt in der Holzschachtel befunden, in welcher der Paraiba aufbewahrt wurde. Den habe ich erst später und nur durch Zufall entdeckt. Darauf haben diese Zeichen, ein Datum ohne Jahresangabe und eine Uhrzeit gestanden. Wir, äh, ich denke, dass die Zeichen vielleicht ein Hinweis über den Standort des Sees sein könnten.“
    „Weiß noch jemand davon?“
    Denny fing an zu drucksen und gab dann ein Kopfnicken von sich!
    „Wer?“
    „Außer dem Schulleiter, der mir den Stein ausgehändigt hat, noch meine Wächterin und meine drei besten Freunde. Denen kann ich vertrauen.“
    Waldemar grinste verschmitzt:
    „Und mir!“
    Denny lächelte zurück.
    „Und? Was steht da nun?“
    „Ist altes Angelsächsisch! Zeichen nur spiegelverkehrt und kopfstehend.“
    Waldemar nahm Denny das Papier aus der Hand, drehte es auf den Kopf und holte seinen Spiegel hervor.
    „So, kleiner Gideon! Hinknien und Spiegel vor mir halten.“
    Denny folgte seinen Anweisungen und diesmal dachte er daran: Der rote Achat leuchtete an seinem Handgelenk und der Spiegel schwebte vor dem Venediger. Sorgfältig und langsam zeichnete er die angelsächsischen Zeichen im Bodenstaub nach und las laut vor: „Breite in Länge alles aus!“
    Denny sagte erst nichts, sondern sah Waldemar ausdruckslos an.
    „Wie, das war`s? Sonst nichts?“
    „Nein! Tut mir leid. Musst nun selber rausfinden, was es bedeutet. Weißt jetzt, was drauf steht. Immerhin etwas. Andere kommt von selbst, glaub mir.“
    Enttäuscht folgte Denny dem Venediger zur Lore. Er hatte mehr erwartet, als nur diesen Satz, der seiner Meinung nach rein gar nichts aussagte. „Und wohin jetzt? Zu deiner Hütte können wir ja nicht. Da werden wir jetzt sicher erwartet.“
    „Schon möglich“, erwiderte Waldemar, „habe im Puschkental noch ein Domizil. Ist ganz in der Nähe vom Beutling.“

    Beide waren bis zum späten Nachmittag unterwegs, bis sie wieder in einem unterirdischen Bahnhof anhielten und ausstiegen. Die Räume und Korridore, in die sie gelangten, kamen Denny sehr bekannt vor.
    „Hör mal, Waldemar“, begann Denny vorsichtig, als sie im Erdgeschoss des Gebäudes standen, und er sich umblickte, „dieses Haus ist ja fast dasselbe wie das, in dem wir zuerst waren!“
    „Fast? Ist dieselbe Hütte. Eine Wanderhütte, musst du wissen. Habe viele Orte.“
    Denny riss den Mund

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