...und der grüne See
paar Zentimeter größer zu wirken.
„Findet man normalerweise nur in Südafrika“, fuhr er weiter fort, „und Venediger haben ihre Methoden, x-beliebige Steine zu finden. Junger Herr Gideon hat übrigens zwanzig Punkte Abzug. Ach ja, lieber Denny, hier versprochenes Praktikumsgeschenk. Stein und dazu Spiegel, mit dem du Stein entdeckt hast.“
Denny kräuselte die Stirn und fragte sich, ob Waldemar jetzt nicht wieder übertreiben würde.
„Aber …“
„Bitteschön, keine Ursache!“, unterbrach ihn der Venediger und sah Denny vielsagend in die Augen.
„Danke, Waldemar! Das wär jetzt wirklich nicht nötig gewesen“, reagierte Denny unsicher und verlegen.
Sein Freund fand nach einer Weile des Erstaunens und der Sprachlosigkeit seine Worte wieder.
„Wahnsinn, Denny! Das ist ja der Hammer! Weißt du eigentlich, wie wertvoll diese Venedigerspiegel sind? Und der Stein erst. Mancher Steinmetz würde sich die Finger danach lecken, ihn bearbeiten zu dürfen. Bitte, Denny, ich würde mit deinem Stein so gern arbeiten. Darf ich? Ich schwör dir, ich mach dir daraus alles, was du willst.“
Natürlich hatte Denny nichts dagegen. Waldemar horchte auf und wandte sich Rüstem zu.
„Kannst Steine verarbeiten? Wie gut?“
„Seit mich mein Großvater in die Steinmagie eingeführt hat, brachte er mir alles bei, was ein Steinmetz wissen muss“, antwortete Rüstem stolz.“
„Gerade den wollte ich dir vorstellen, Waldemar!“, mischte sich Denny jetzt ein. „Er arbeitet flink und ausgesprochen geschickt. Er ist unser Klassenbester, musst du wissen. Wäre genau der Richtige für deinen Gel-Sygelith.“
Waldemar musterte Rüstem von unten nach oben.
„Name deines Großvaters, wenn ich fragen darf. Kenne nämlich die besten.“
„Mehmet Kurt!“ Ein Klang von Stolz war in der Antwort spürbar.
Als der Venediger den Namen hörte, holte er augenblicklich den zweiten Stein hervor und legte ihn vorsichtig auf den Tisch. „Kommst damit klar?“
Rüstem starrte auf den groben Stein und wusste auf Anhieb, was er vor sich sah; seine Augen begannen zu strahlen.
„Wow! Ein violetter Gel-Richterit! Der muss zwei Kilo schwer sein. Mein Großvater hat zwar auch einen, der hat aber nur die Größe eines Kieselsteins und befindet sich auf einer Bank für Steinmagier.“
„Und?“, hakte Waldemar nach. „Was ist? Machste fertig?“
Rüstem war begeistert und antwortete voller Selbstbewusstsein: „Natürlich komme ich damit klar! Was soll daraus werden und wann soll`s fertig sein?“
„Nächstes Jahr Sommer. Zwei Keile und zwei gleich große Kugeln. Bekommst zwei kieselsteingroße dafür. Einverstanden?“
Rüstem sah sich den Stein genauer an.
„Wenn ich es richtig sehe, kann man drei Keile draus machen. In Ordnung! Ich mache es, wenn ich die Reste behalten darf.“
Waldemar reichte Rüstem die Hand.
„Bin einverstanden. Verstehst was vom Verhandeln. Hast du bestimmt von deinen Eltern, Großeltern und so weiter. Bist ein richtiger Türke. Deutsche Steinmagier geben schnell nach beim Handel. Bin beeindruckt. Melde mich dann nächstes Jahr bei dir und Denny.“
Denny sah den beiden lächelnd beim Händeschütteln zu, während Rüstem erwiderte: „Ich bin in Deutschland geboren und somit auch Deutscher. Und ich bin stolz, beides zu sein, weil meine Großeltern von dort kommen.“
Waldemar streckte sich und klopfte ihm auf die Schulter.
„Kannste auch sein. Kenne deinen Großvater gut. Grüß ihn schön von Waldemar, den Venediger, ja? Sag ihm, kann stolz auf seinen Enkel sein.“
„Ja, danke. Mach ich.“
Rüstem steckte seinen Arbeitsauftrag in seinen Rucksack und drehte sich zu Denny um. „Jetzt erzähl du mal, Denny. Was hast du erlebt?“
„Naja, was soll ich sagen?“, begann Denny. „Wir sind zweimal auf Xamamax gestoßen, die uns ein wenig Ärger bereitet haben.“
„Xamamax?“ Rüstem schreckte auf. „Und? Was ist passiert?“
„Erzähl ich dir später, wenn Mian und Moana dabei sind!“, flüsterte er ihm zu.
Es war Juli Timmer, die als nächstes herein kam, ohne Begleitung. „Hi, Juli“, begrüßte Denny sie, „wie geht´s? Wie war dein Praktikum?“
„Wollte dein Anleiter nicht mit reinkommen?“, wollte Rüstem sofort wissen, noch ehe sie auf Dennys Fragen antworten konnte.
Waldemar und der Skönaunke nahmen kaum Notiz vom Neuankömmling. Sie waren in ein Gespräch vertieft. Juli setzte sich an den Tisch.
„Naja, das Praktikum war eigentlich ganz ok!“, meinte sie
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