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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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fühlte wegen der Sportsteine keine Kälte mehr, dafür eine innere Angespanntheit. Er war sich darüber im Klaren, dass es im Wesentlichen auf ihn ankam. Er musste den Wettkampf-Stein so schnell wie möglich finden und für Uranus sichern, um somit die vorgegebene Zeit der Saturner zu unterbieten. Nervös überprüfte Denny seine Lederbänder mit den Sport- und Laufsteinen und legte erst ganz zuletzt das Halstuch seines Großvaters ab. Liebevoll legte er es in die Mannschaftskiste. Alle Spieler warteten mit großer Anspannung auf ihre Mannschaftsführer und deren Instruktionen. Roswita und Bernd zeigten keine Eile und erschienen als letzte. Der Kapitän trug eine zusammengerollte Karte unter dem Arm, während seine Vertreterin die Holzkiste mit Schreibzeug, Kompasse und Karten heran schleppte. Alle Bewohner der Baumgemeinschaft Uranus umringten die Spieler, um jedem Einzelnen der Mannschaft alles Gute und den zu erwartenden Erfolg zu wünschen. Natürlich auch Mian und Moana.
    Dann ergriff Bernd das Wort.
    „So, Leute! Lagebesprechung! Alle zu mir kommen.“
    Nachdem Denny und die anderen Spieler ihre Ausrüstung verstaut hatten,

versammelte sich die ganze Mannschaft um ihren Spielführer. Bernd sah sich kurz um, breitete seine Karte aus und verlas die Zielkoordinaten. Es wurde augenblicklich still auf dem Platz, die Uraner notierten sich die Daten. Bernd begann zu erklären: „Ich habe die Koordinaten vom Boten erhalten und unser Zielort ist genau dort“, Bernds Finger rutschte über die Karte und blieb auf einer Stelle in der Nähe von Büren stehen. „Wenn ich das hier richtig deute, ist das ein alter Steinbruch.“ Er kennzeichnete die Stelle mit einem Kreuz. „Und darin befindet sich eine einzige Felsspalte. Denny?“ Bernd saß in der Hocke und sah hoch.
    „Ja?“
    „Ich gehe stark davon aus, dass sich darin unsere Belohnung befindet. Also sieh zu, dass du da irgendwie rein kommst, ok?“
    „In Ordnung!“ Denny setzte den Stift genau auf dem aktuellen Standtpunkt der Uranus-Mannschaft an und zog eine lange Linie bis zu der Stelle, die die Koordinaten bestimmten. Dann legte er seinen Kompass auf die Karte und las auf der Skala 250 West-Süd-West ab. Nur keinen Fehler fabrizieren.
    „Haben sich alle die Laufrichtung notiert?“, rief Bernd unüberhörbar in die Runde der zwanzig Spieler. Alle nickten stumm.
    „Gut! Kommen wir zur Ausgansstellung. Heute gibt es keine V-Formation, denn die erwarten Saturn und Jupiter.“
    Einige schauten sich unsicher an, denn das beherrschte jeder von ihnen. Denny war ebenso irritiert.
    „Wir werden mit der Sichelform beginnen. Roswita, Rüstem und ich laufen halb links hinten und bilden den Griff. Unsere Gegner werden glauben, dass Rüstem unser Läufer ist. Denny wird zunächst ungeschützt an der Sichelspitze laufen und direkt dahinter folgen seine Leibwächter. Damit unsere Gegner keinen Verdacht schöpfen, übernehmen diesmal die Schüler der ersten und zweiten Ebene diese Positionen. Die älteren und erfahreneren Defensivspieler, die ebenfalls vorn laufen, verteilen sich zwischen Griff und Spitze im Sichelbogen, den wir damit doppeln. Den Bogen bilden also zwei Reihen. Es muss der Eindruck erweckt werden, dass unsere Spitze die vermeintlich schwächste Stelle ist. Haben das alle verstanden?“
    In der Mannschaft herrschte verhaltene Zustimmung, obwohl die Sichelformation allen geläufig war. Die Vorstellung, dem Läufer unerfahrene Spieler zur Seite zu stellen,

wollte vielen nicht so recht in den Kopf. Denny hatte Bernds Absicht verstanden und begriff, dass der Kapitän auf seine Lauf- und Sprungkraft setzte. Gegenüber anderen Läufern besaß er einen immens großen Vorteil. Er hielt Bernds Plan für nahezu genial. Niemand würde ahnen, dass sich ein Schläfer direkt an der Spitze befand.
    Bernd fuhr fort. „Denny, unser Schläfer, wird von den eigentlichen Leibwächtern begleitet. Das sind Sascha, Bengt, Fabienne, Mike und Juli. Ihr haltet euch hinter ihm. Wenn Denny auf mein Kommando Gas gibt, braucht er freie Bahn. Für die Leibwächter gilt, so lange wie möglich an ihm dran bleiben. Ich bin mir sicher, dass Denny mit der Zeit sowieso zu schnell sein wird. Wer also nicht mehr Schritt halten kann, bleibt genau dort, wo er unseren Läufer aus den Augen verloren hat. Dann gilt es, Dennys Rückweg abzusichern und zu versuchen, einen Gegner nach dem anderen auszuschalten. Denny, du musst exakt den gleichen Weg zurück nehmen, um auf deine Begleiter zu

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