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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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vollem Mund blickte Mike fragend in die Runde, die ihn stumm beobachtete.
    „Nun erzähl schon!“, drängte Rüstem. „Wie war`s bei dir?“
    Denny gab seinem Freund einen leichten Rempler.
    „Nun warte doch erst mal, bis er zu Ende gegessen hat.“ Denny fand wie seine Klassenkameraden, dass Mike doch sehr mitgenommen aussah und entdeckte an seinem Anzug zerrissene Hosenbeine. Die dreckigen Fingernägel ließen Denny nur erahnen, dass Mike wohl selten die Gelegenheit hatte, sich zu waschen.
    Mike verdrückte den letzten Bissen ohne viel zu kauen und lehnte sich zurück. „Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemals zu toppen wäre. Der hat mich richtig fertiggemacht und die ganze Zeit nur Blödsinn angestellt. Zum Beispiel hat er die Schweine und Kühe von einigen Landwirten miteinander vertauscht, die ich dann wieder zurückbringen durfte. Die Gullideckel hat er des Nachts in Welling abgenommen. Das Taufwasser in der Kirche hatte er mit Kohle und Asche vermischt. Und ich rate euch, demnächst in Welling bloß kein Rosinenbrot zu kaufen. Da sind statt der Rosinen Hasenköddel drin. Und das alles war nur ein Teil von dem, was er während der letzten drei Tage angestellt hat.

Und was meint ihr wohl, wer das alles ausbaden und in Ordnung bringen musste?“
    „Du?“, fragte Denny.
    „Genau!“ Mike wirkte verbittert und zugleich erschlagen. „Und das Verrückteste ist, dass mir dieser Waldschrat nach der Zeit im Kolleg eine Anstellung angeboten hat.“
    „Und was hast du daraufhin gesagt?“, wollte Mian betroffen wissen.
    „Also ich musste mich ganz schön zusammenreißen, als ich ihm sagte, dass ich mich sehr geehrt fühle, ich aber noch nicht wirklich weiß, was ich werden möchte. Sein Angebot würde ich dann zu gegebener Zeit genauestens prüfen. Schließlich hatte der dann noch zu mir gesagt, dass er noch nie so viel Spaß mit einem Praktikanten wie mir gehabt hätte und dass er ...“ Mike stockte.
    „Und dass er was?“, bohrte Moana nach.
    „… dass er mich mag“, sagte Mike kleinlaut, was ihm merklich peinlich war. „Ich habe ihm noch versprochen, dass ich demnächst mal bei ihm reinschaue, um kurz Hallo zu sagen.“
    Rüstem konnte sich das Lachen kaum verkneifen.
    „Hast du ein Abschiedsgeschenk erhalten?“
    „Ja, einen alten gebrauchten Badeschwamm!“
    Denny und Rüstem prusteten los, während Juli und die Zwillinge für Mike eher Mitgefühl zeigten. Moana hieb Rüstem kräftig in die Seite. „Das ist nicht witzig!“, raunzte sie.
    „Und jetzt fragt mich bloß nicht, wie viel Punkte ich noch habe.“ Mike war verzweifelt und stützte seinen Kopf mit beiden Händen auf dem Tisch ab.
    „Wie viel sind denn noch übrig?“, wollte Rüstem wissen, immer noch ein Grinsen im Gesicht.
    „Einhundertneunzig Punkte sind mir noch geblieben. Ich sage euch, was das betrifft, hat der mich richtig geschädigt. Für die erste Ebene heißt das erst mal !“
    Mit einem Mal standen Waldemar und der Skönaunke auf, reichten sich die Hände und verabschiedeten sich voneinander. Der Venediger wandte sich noch einmal an Denny und Rüstem.
    „Also Jungs! Werden uns mal sehen. Muss nämlich langsam nach Hause.“ Zu Rüstem sagte er noch zum Abschied: „Hast genug Zeit für den Stein. Wie besprochen im Sommer. Zweite Ebene?“
    Rüstem nickte und mit kräftigem Händedruck verabschiedete er sich von Waldemar, der sich noch mal zu seinem Expraktikanten rüberbeugte und flüsterte: „Denny, wünsch dir bei Suche nach viel Erfolg. Hast da große Verantwortung. Musst dir darüber bewusst werden, kapiert?“
    „Ja, ich weiß. Danke dir, Waldemar. Und nochmals vielen Dank für den Spiegel und den Stein.“
    „Keine Ursache. Spiegel wird dir sicher nützen. Sollst nicht nur reinschauen.“
    Waldemar verließ gemeinsam mit dem Sgönaunke, der sich in der Zwischenzeit ebenfalls von seinem Praktikanten verabschiedet hatte, den . Augenblicklich wurde der rege Austausch über die Praktikumszeit fortgesetzt, als mit Fabienne die letzte noch fehlende Uranusschülerin im Gasthaus erschien. Sie ging nicht, sondern schritt elegant auf sie zu. Denny spürte, wie eine seltsame entspannte Ruhe und Ausgeglichenheit von ihr ausging. Er konnte sich überhaupt nicht daran erinnern, Fabienne jemals so wahrgenommen zu haben. Noch etwas anderes beschäftigte Denny. Niemand wusste so recht, wo Fabienne ihr Praktikum abgeleistet hatte und auf der

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