...und der grüne See
daraufhin aus dem Köcher und wie aus dem Nichts, kam ein neuer darin zum Vorschein. „Immer, wenn einer den Köcher verlässt, erscheint ein neuer.“ Fabienne steckte den Pfeil wieder an seinen Platz zurück. Der vorherige war wieder im Nichts verschwunden.
„Es ist zwar noch zu früh darüber nachzudenken, aber was passiert denn jetzt weiter mit dir, solange du die siebente Ebene noch nicht abgeschlossen hast?“, wollte Denny wissen.
„Ich werde bis dahin an den regelmäßigen Treffen und Feiern der Elben teilnehmen. Seid mir bitte nicht böse, wenn ich euch nicht sagen kann, wann und wo sie stattfinden. Das darf ich nämlich nicht.“ Sie verstaute den Kasten wieder in ihrer Tasche.
„Ist schon ok, Fabienn‘!“, erwiderte Mian verständnisvoll. „Und dein Elbengeheimnis, sofern es eins sein sollte, bleibt natürlich unter uns. Geheimnisse sind bei uns immer gut aufgehoben, nicht wahr Jungs?“ Augenzwinkernd lächelte sie Denny und Rüstem zu, die zurück grinsten.
Fabienne lächelte. „Das ist nett von euch. Im Moment wär es wohl das Beste, denn ich muss ja erst mal selber damit klarkommen.“
Sie saßen noch bis spät am Abend beisammen. Denny und seine drei besten Freunde ließen sich auf dem Heimweg zurückfallen, zumal Rüstem und die Zwillinge noch nicht alles wussten, was während Dennys Praktikum geschah.
16. Ein Spiel bringt die Lösung
W ochen nach Dennys Praktikum kehrte der Winter ein, Schnee bedeckte über Monate hinweg den Teutoburger Wald und ein eisiger Wind wehte. Der Beutling mit seinen Bewohnern versank in strahlendem Weiß. Wenige hart gesottene Schüler des Kollegs nutzten die Wege über Tage, um an ihre jeweiligen Ziele zu gelangen. Der Rest wuselte wie Ameisen durch das Gänge-Labyrinth. Denny und seine Freunde hatten sich im Laufe der ersten Ebene kaum noch an den Gemeinschaftskühlschränken versorgt. Stattdessen besaßen sie in Agathas Küche Stammplätze und ließen sich von ihren kulinarischen Künsten verwöhnen. Agatha freute sich über die Gesellschaft der vier jungen Steinmagie-Schüler. Wenn Willi nicht gerade seinen Scheinbotendienst ausübte und stattdessen mit ihnen am Tisch saß, wirkte das Ganze, als lebten sie bei einer Gastfamilie.
Gemeinsam feierten sie bei Agatha auch Dennys Geburtstag. Entspannt und lustig, wie Denny fand. Seine Eltern hatten ihm ein neues Multifunktionsgerät für Fortgeschrittene geschickt.
Rüstem überreichte ihm einen blau schimmernden Dolch, gefertigt aus seinem Praktikumsgeschenk, dem Gel-Richterit, und Mian nähte mit Agathas Hilfe einen dafür passenden Schaft aus Hirschleder. Von Moana bekam er eine fußballgroße Keramikkugel mit einer angenehm duftenden Kräutermischung. Das Aroma dieser Zusammensetzung setzte neue Gedanken und Ideen im Gehirn frei … was für Denny während der Hausarbeiten für ungeliebte Fächer ein großer Segen war.
Willi schaffte es - wenn auch mit einiger Mühe - an diesem Tag eine Pferdeschlittenfahrt durch den Teutoburger Wald zu organisieren.
Nur Tessa war nicht erschienen, und Denny war traurig darüber. Sie hatte ihm ein Paket mit einer Geburtstagskarte geschickt. Darin befand sich ein vollständiges, neues Sortiment Lederbänder, in denen doppelt so viele Magiesteine eingesetzt werden konnten wie in seinen jetzigen. Tessas Hinweis, dass die Lederbänder aus Büffelleder angefertigt waren und aus Amerika importiert wurden, stimmten ihn nicht fröhlicher. Er vermisste sie.
Die Weihnachtszeit verging rasend schnell; ausgefüllt mit Hausaufgaben und regelmäßig stattfindenden Stonecash-Trainingseinheiten. Das Spiel gegen Saturn, das zwischen Weihnachten und Neujahr angesetzt war, verlief ohne große Zwischenfälle. Die Saturner benötigten nur vier Stunden und dreiundfünfzig Minuten, um einen Girasol aus einem stillgelegten Bergwerk sicher zu ihrem Gemeinschaftsbaum zu befördern. Denny befiel leichte Schadenfreude, denn wie erwartet, wurde er wieder aus taktischen Gründen nicht eingesetzt.
Das Spiel, bei dem Uranus als angreifende Mannschaft feststand, war für den zweiten Tag im neuen Jahr angesetzt. Das Ereignis rückte schneller heran, als Denny lieb war. Trotz aller Vorfreude war er schrecklich aufgeregt. Nach der langen Zwangspause war es sein erster und wichtigster Einsatz des Jahres.
Endlich war es soweit. Während die Mannschaften der beiden anderen Baumgemeinschaften sich im Wald aufhielten und sich verteilten, versammelten sich die Uraner wie gewohnt vor ihrem Baum. Denny
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