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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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aber am Ende hat sie es doch geschafft. Wahrscheinlich schläft er auch nicht besonders gut. Na ja, er wird es überleben.«
    »Vielleicht solltest du den beiden Gelegenheit geben, sich gegenseitig zu trösten, Peter. Irgendwann musst du dich damit abfinden, dass sie erwachsen ist.«
    Decker grinste in sich hinein. »Solange sie keinen Ring am Finger trägt, habe ich die älteren Rechte. Versuch noch ein, zwei Stunden zu schlafen, Rina. Wir sehen uns heute Abend, ja?«
    Nach einem kurzen Moment des Schweigens sagte Rina: »Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass du etwas im Schilde führst?«
    »Cindy ist gerade herausgekommen. Ich muss Schluss machen.« Mit diesen Worten beendete Decker das Gespräch und schaltete sein Telefon aus.
    Sie lächelte ihren Vater müde an. »Tut mir Leid, dass ich dich mitten in der Nacht herausgejagt habe.«
    Decker umarmte sie. »Du hast mich nicht herausgejagt. Ich bin freiwillig gekommen.« »Ich kann mir ein Taxi nehmen.«
    Decker lachte. »Ja, genau. Ich werde dich jetzt in ein Taxi setzen.« Er wuschelte ihr durchs Haar. »Hör auf mit diesem Quatsch.« Nachdem er sich mit einem Winken von dem Dienst habenden Sergeant verabschiedet hatte, hielt er seiner Tochter die Tür auf. »Lass uns von hier verschwinden.«
    Zusammen traten sie in den Nebel hinaus. »Wirklich... ich bin dir sehr dankbar, dass du gekommen bist«, sagte Cindy. »Und dass du dich nicht eingemischt hast.«
    »Siehst du, ich kann mich durchaus benehmen.«
    Sie gingen zu seinem Porsche. Wieder hielt er ihr die Tür auf. Cindy lächelte über seine fürsorgliche Art. In dieser Hinsicht war er ein richtiger Gentleman. Decker erwiderte ihr Lächeln. Nachdem er sich hinter das Steuer gesetzt hatte, bat sie ihn, ihr sein Handy zu leihen, um Koby anzurufen.
    Decker ließ den Motor an.
    »Eins nach dem anderen, okay?«
    Sie nickte. »Kein Problem, Loo.«
    Sie wartete, dass Decker ihr das Handy reichen würde. Als er keine Anstalten machte, bat sie ihn noch einmal: »Ahm, kann ich jetzt dein Handy haben?«
    »Nein.«
    Sie hatte eigentlich nur der Form halber gefragt. »Nein?«
    »Nein. Lass ihn schlafen.«
    »Dad, er wartet bestimmt auf meinen Anruf.«
    »Ja, sicher. Aber wenn du ihn jetzt anrufst, wird er darauf bestehen, dich zu sehen, und das wäre im Moment keine so gute Idee.«
    Cindy wartete auf eine Erklärung, aber es kam nichts. Stattdessen fragte Decker:
    »Wann sollst du denn wieder zum Dienst antreten?«
    »Sie haben mir heute freigegeben.«
    »Sicher nicht aus Nettigkeit «, meinte Decker. »Sie werden dich vom Dienst suspendieren, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.«
    »Ich soll gegen Mittag anrufen.« »Ja, das ist so üblich. Reine Routine.«
    »Was wollen sie denn ermitteln? Den Wagen haben sie noch nicht, das Nummernschild ist gestohlen, und niemand ist mit Schusswunden ins Krankenhaus eingeliefert worden.«
    »Bis jetzt.«
    Cindy schwieg.
    »Jemand hat auf dich geschossen, Cindy«, fuhr Decker fort, »und du hast zurückgeschossen. Beziehungsweise Koby. Jemand wird eure Geschichte überprüfen. Wenn du also noch irgendwas hinzuzufügen oder richtig zu stellen hast, dann solltest du das jetzt tun.«
    Sie beugte sich zu ihrem Vater hinüber und küsste ihn auf seine stoppelige Wange. »Ich habe ihnen alles gesagt. Abgesehen von der einen kleinen Abweichung war ich ganz und gar ehrlich zu ihnen. Sie können es ruhig überprüfen.«
    »Du bist dem Wagen nicht gefolgt oder hast versucht, ihn aufzuhalten -«
    »Nein, nein, nein.« Sie klang sehr entschieden. »Ich habe nur angehalten, um mir das Kennzeichen des Nova zu notieren, weil uns der Wagen verfolgt hatte. Mein Plan war, aufs Revier zu fahren und das Kennzeichen durch den Computer zu jagen. Ich habe nicht versucht, jemanden einzuschüchtern oder so was. Wir haben diese Schießerei ganz bestimmt nicht herausgefordert.«
    »Das heißt, die anderen haben zuerst geschossen?«
    »Mit dieser Frage beleidigst du mich, Dad.«
    »Ich musste sie trotzdem stellen.«
    »Ja, sie haben zuerst geschossen.«
    »Dann kann dir eigentlich nichts passieren.« Decker massierte seinen Nacken und kreiste mit den Schultern. »Fahren wir?«, fragte Cindy.
    Decker gab ihr darauf keine Antwort. »Weißt du, wenn Koby nicht zurückgeschossen hätte, wäre dir einiges erspart -« »Dad, du warst nicht dabei.« »Lass mich erst mal ausreden, ja?«
    Schnaubend ließ sie sich zurücksinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wirkte abweisend und wütend, hielt aber

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