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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Gesicht - den entschlossenen Blick, den trotzigen Mund. Der Junge würde sich nicht von der Stelle bewegen, bis er sie gesehen hatte. Decker hatte Koby für einen anständigen Kerl gehalten. Die Art, wie er in dieser Krise reagierte, ließ ihn in seiner Achtung noch erheblich steigen.
    »Was würden Sie davon halten, wenn ich sie hole, damit sie sich von Ihnen verabschieden kann?«
    »Ich warte die ganze Nacht auf sie, wenn es sein muss. Aber wenn sie sagt, ich soll gehen, dann gehe ich.«
    Decker nickte. »In Ordnung. Mir ist kalt. Lassen Sie uns wieder hineingehen.«
    Der Kaffee wirkte in meinem Magen wie die Säure einer Batterie. Ich war die Ereignisse x-mal durchgegangen, aber nach Justice Brills Miene zu urteilen, schien er noch immer nicht zufrieden. Obwohl er und Lieutenant Stone sich mir gegenüber wie Gentlemen benahmen, hatte ich das deutliche Gefühl, dass sie mein Gesicht schon nicht mehr sehen konnten.
    »Was war es noch mal für ein Wagen? Ein 8oer Nova... oder ein 90er?«
    »Zirka 1990«, antwortete ich. »Bronzefarbener, bereits abblätternder Lack. Im Bereich der Fahrertür Grundierfarbe. Dunkle Scheiben. Wenn ich mich richtig erinnere, war die vordere Stoßstange eingebeult.«
    »Sie haben auf die Motorhaube geschossen?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass ich sie getroffen habe. Der Wagen hat ziemlich stark geraucht, als er schließlich die Verfolgung aufgab.«
    »Aber die Windschutzscheibe haben Sie nicht getroffen, oder?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.« Diese Frage hatte er mir nun schon zum dritten Mal gestellt. »Vielleicht. Die Scheibe ist auf jeden Fall nicht zu Bruch gegangen. So viel weiß ich.« »Und Sie haben keine Verstärkung angefordert, weil Ihr Handy tot war?«, fragte Brill erneut.
    Diesmal holte ich das Telefon aus meiner Tasche. »Wenn Sie eine Verbindung zustande bringen, kriegen Sie einen Preis.«
    Brill versuchte es. »Sie wissen sicher, dass es inzwischen welche gibt, bei denen die Akkus wesentlich länger halten.«
    »Ich besorg mir gleich morgen ein neues... heute.« Ich rieb mir die Stirn. »Sobald die Geschäfte öffnen.«
    »Und Ihr Freund hatte auch kein Handy bei sich?«
    »Nein.«
    »Er ist Krankenpfleger, und er hat kein Handy bei sich?«
    »Er ist kein Arzt, Detective Brill, er hat keine Bereitschaft.«
    »Ist das derselbe Typ, den sie im Boss's getroffen und dann nach Hause geschickt haben?«
    Auch das hatten sie mich schon mehrfach gefragt, aber mir blieb nichts anderes übrig, als erneut darauf zu antworten.
    »Ja.«
    »Derselbe, der auch bei der Fahrerfluchtgeschichte dabei war?« »Ja.«
    »Sie beide haben zurzeit aber eine ziemliche Pechsträhne.«
    »Wir hatten auch schon weniger ereignisreiche Rendezvous, Justice.« Ich wandte mich an Lieutenant Stone. »Werden Sie ein Einsatzteam losschicken?«
    »Wozu, Decker? Wir haben den Nova noch nicht gefunden, und das Nummernschild ist gestohlen, sodass wir die Adresse des Fahrzeughalters nicht ermitteln können. Sobald der Wagen auftaucht - das heißt, falls er überhaupt auftaucht -, reden wir weiter. «
    »Irgendwelche Krankenhausberichte über Neuzugänge mit Schusswunden?«
    »Wir sind noch dabei, das zu überprüfen.«
    Die Tür ging auf, und mein Vater kam herein. Ein Teil von mir war sehr erleichtert, ein anderer verspannte sich sofort.
    »Mack«, sagte er.
    »Pete.« Stone stand auf und gab ihm die Hand. Er stellte Brill vor. »Dectective Justice Brill, Detective Lieutenant Decker.«
    »Wir sind uns schon mal über den Weg gelaufen«, antwortete Dad.
    »Die junge Dame hier kennen Sie ja wahrscheinlich.«
    »Ja, wir sind uns auch schon mal über den Weg gelaufen.«
    Daddy legte mir die Hand auf die Schulter. Ich reckte meinen Hals zu ihm hinauf. »Es könnte der Typ gewesen sein, der die Fahrerflucht begangen hat, aber ich tippe eher auf Germando El Paso.«
    »El Paso sitzt noch in U-Haft«, bemerkte Brill. »Seine Kumpels nicht«, gab ich zurück. »Koby weigert sich, nach Hause zu fahren. Er geht erst, wenn du ihn heimschickst, hat er gesagt«, informierte mich Decker. »Es ist halb drei Uhr morgens. Der arme Junge könnte ein bisschen Schlaf gebrauchen.«
    »Er ist immer noch da? Ich habe ihn doch schon nach Hause geschickt, nachdem er seine Aussage gemacht hatte.«
    »Ich glaube, er würde sich gern noch von dir verabschieden.« Decker warf einen Blick zu Stone hinüber. »Kann ich sie dir für ein paar Minuten entführen, Mack?«
    »Wenn du sie mir zurückbringst.«
    »Versprochen.«
    »Ich weiß nicht, ob

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