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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ein persönliches Gebet, persönliche Bitten.«
    Er lächelte einen Augenblick, ehe er weitersprach.
    »Früher habe ich Gott immer um verschiedene Dinge gebeten: Geld, eine Gehaltserhöhung, einen besseren Job, einen neuen Wagen zu einem Preis, den ich mir leisten konnte, einen Lotteriegewinn, viele willige Frauen.«
    Ich boxte ihn leicht gegen die Schulter. »Und, hat er deine Bitten erhört?«
    »Nicht, was die Lotterie betrifft, aber bei den Frauen durchaus.«
    Ich boxte ihn noch einmal, diesmal fester.
    »Lauter alberne Wünsche.« Er lachte. »Aber inzwischen... inzwischen bitte ich ihn um nichts mehr. Ich sage nur noch: >Danke, Gott, dass du mir Cynthia geschickt hast.< Sonst nichts. Ich danke Gott auch noch für etwas anderes, wenn auch nicht im Rahmen dieses Gebets. Ich danke ihm dafür, dass er mir die Gnade zuteil werden lässt, mir dir Sex zu haben -«
    Ich musste laut lachen. »Das ist ja schrecklich]« »Nein, ist es nicht.« Er betrachtete mich mit ernster Miene. »Ich sehe dich an und kann einfach nicht fassen, dass ich mit dieser unglaublich attraktiven Frau Sex habe! Alle meine Freunde beneiden mich, obwohl du ein Cop bist. Sie finden, dass du aussiehst wie ein Supermodel.« »Also, bitte -«
    »Bloß dass du diesen großen, schönen Hintern hast, wie ihn sonst nur schwarze Mädchen haben, fest und rund und -«
    »Du redest mit deinen Freunden über meinen Hintern?«
    Er lächelte verlegen. »Na ja, so was kommt in einem normalen Männergespräch schon mal zur Sprache.«
    Ich versetzte ihm einen Schlag. »Du bist schrecklich!«
    »Nein, bin ich nicht.« Er wurde wieder ernst. »Meine Freunde machen sich über mich lustig. Sie sagen, dass ich deinetwegen schon ganz plemplem bin. Sie sagen: >Hey, was ist mit dir los, Mon? Warum lässt du dich von einer Frau in die Knie zwingen?< Aber was wissen die schon? Sie haben nie mit ihren Lippen die deinen gestreift. Nie deine sanfte Berührung gespürt. Dich nie im Arm gehalten... Körper und Seele miteinander vereint... Sie haben nie die wahre Vereinigung der Kiddusha erlebt - der Heiligkeit zwischen zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, hashert.«
    Seine Stimme war nur noch ein Flüstern.
    » Gott hat mir diese shiddach geschenkt... diese Verbindung mit dir. Nur Gott kann eine solche Verbindung stiften. Ich bin... hoffnungslos in dich verliebt, Cynthia Rachel Decker.«
    Während ich seine Worte in mich aufsaugte, stiegen mir vor Rührung die Tränen in die Augen. Ich versuchte, sie zurückzuhalten, was mir aber nicht gelang. Es dauerte einen Moment, bis ich mich so weit gefangen hatte, dass ich etwas erwidern konnte. »Ich bin auch hoffnungslos in dich verliebt, Yaakov Elias David Ben Aaron Hakohen Kutiel.« Ich lehnte mich zu ihm hinüber und küsste ihn auf die Wange. »Das ist eine ganz schöne Litanei.«
    »Bedank dich bei meinem Vater.« Er räusperte sich. »Ich glaube, wir haben eine lange, lange gemeinsame Zukunft vor uns.« Er klopfte nervös auf dem Lenkrad herum. »Zumindest wünsche ich mir das.«
    Jetzt konnte ich die Tränen wirklich nicht mehr zurückhalten. Ein paar Minuten lang fuhren wir schweigend dahin, beide ganz berauscht von diesem wichtigen Augenblick in unserem Leben. Achtundzwanzig Jahre lang hatte es nur mich gegeben, mich allein, aber plötzlich konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie mein Leben ohne ihn gewesen war. So sehr von jemandem abhängig zu sein machte mir Angst. Dass es sich dabei auch noch um einen Mann handelte, machte mir noch viel mehr Angst.
    »Falls du noch Zweifel hast, werde ich warten, so lange du möchtest«, sagte er schließlich. »Ich wünsche mir bloß, dich glücklich zu machen.«
    Er hatte mein Schweigen falsch interpretiert. Trotzdem hielt mich noch irgendetwas zurück. »Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst.«
    Er gab mir keine Antwort. Seine Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben, seine ganze Miene verfinsterte sich. Es war an der Zeit, den emotionalen Sprung zu wagen. Ich hätte nie gedacht, dass ich davor solche Angst haben würde. Aber wenn ich es jetzt vermasselte, würde ich es mein ganzes Leben lang bereuen, das wusste ich. Ich holte tief Luft und begann sein Bein zu streicheln. »Yaakov, ich habe nicht die geringsten Zweifel. Ich wünsche mir dasselbe wie du - eine lange gemeinsame Zukunft... eigentlich wünsche ich mir sogar, dass wir unsere ganze Zukunft gemeinsam verbringen werden. Aber eins verspreche ich dir: Wenn du mir das Herz brichst, bringe ich dich

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