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und der Hongkong-Buddha

und der Hongkong-Buddha

Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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vorstellen.«
»Darauf kannst du wetten«, grinste er. »Aber zunächst werde ich unsere Fußspuren verwischen. Ich denke, es müßte genügen, wenn ich meine Jacke dafür hernehme - obwohl mich mein Schneider steinigen würde, wenn er das wüßte. Nachdem Mr. Hitchens seine Fußabdrücke hinterlassen hat, gehen wir gemeinsam zum Wagen zurück und bringen Mr. Hitchens zu einem Telefon. Dann ist er ganz alleine auf sich gestellt.«
»Und wie ist er hierhergekommen?« warf Mrs. Pollifax ein.
»Mit dem Taxi«, erwiderte Robin, drängte Mr. Hitchens und Mrs. Pollifax aus der Hütte und zog seine Jacke aus.
»Mit dem Taxi«, murmelte Mr. Hitchens. »Ich habe Sie noch nie gesehen... Ich bin ganz alleine mit dem Taxi zurückgekommen...«
»Jetzt sind Sie an der Reihe, Mr. Hitchens«, sagte Robin, als er in der Tür auftauchte und seine Jacke ausschüttelte.
»Gehen Sie einfach hinein, tun Sie, als würden Sie die Leiche entdecken, laufen Sie etwas hin und her, und kommen Sie wieder heraus.«
Folgsam betrat Mr. Hitchens die Hütte und kam nach einer Weile wieder ins Sonnenlicht heraus - noch immer »Taxi... Habe Sie noch nie gesehen...« vor sich hinmurmelnd. Sie machten sich auf den Weg zurück zum Wagen, doch Mrs. Pollifax blieb noch einen Augenblick an der Schwelle der Hütte stehen und warf einen letzten Blick auf den zusammengesunkenen Körper von Inspektor Wi.
»Gott gebe seiner Seele Frieden«, flüsterte sie und versprach im stillen, alles zu tun, um den Mörder des Inspektors zu entlarven und seinen Sohn wiederzufinden.
Sie setzten Mr. Hitchens in Yuen Long ab, und sogleich benutzte dieser die Gelegenheit, seine neue Rolle zu üben: Laut und vernehmlich bedankte er sich für ihre Freundlichkeit, ihn unterwegs mitgenommen zu haben, und mit leiserer Stimme fügte er hinzu: »Aber Sie werden sich doch ganz bestimmt um Alec kümmern?«
»Natürlich«, versprach Robin. »Sie können sich darauf verlassen, Mr. Hitchens. Nur ist es besser, wenn Sie nicht wissen, wie und wo, denn Sie könnten sonst unter Umständen zuviel erzählen.«
Robin legte bereits den Gang ein, doch Mrs. Pollifax steckte den Kopf durch das offene Wagenfenster und rief:
»Melden Sie sich, Mr. Hitchens! Zimmer 614!« Und während sie das Fenster hochdrehte, sah sie noch einmal zurück. Mr. Hitchens stand verloren am Straßenrand neben einem Stand, auf dem frisches Gemüse aufgetürmt war, und sah nicht gerade glücklich drein.
»Mein Gott!« seufzte Mrs. Pollifax. »Er sieht wirklich ratlos und verlassen aus - wie er so da steht.«
»Mach dir keine Sorgen um ihn«, sagte Robin. »Bald wird er von Polizei und Reportern umlagert sein. Er wird für die Schlagzeilen in der Kronkolonie sorgen.«
»Und was werden wir jetzt tun?«
»Wir?« fragte Robin und grinste breit. »Wir werden in Wis Haus einsteigen.«
Sie lachte. »So einfach klingt das, wenn man mit einem Einbrecher zusammenarbeitet. Aber besteht nicht die Gefahr, daß Leute im Haus sind?«
»Inspektor Wi und Alec lebten allein«, erwiderte Robin.
»Seine Frau ist schon gestorben, die ältere Tochter ist verheiratet und lebt jetzt in Ba ngkok. Die jüngere Tochter ist in einem Internat irgendwo in England. Alec wohnte im Haus seines Vaters, weil er gerade das College abgeschlossen hat und sich nach einem Job umsieht. Das Haus liegt ziemlich einsam, am Ende der Lion Road in Kowloon. Es ist wichtig, noch vor der Polizei dort zu sein.«
Mrs. Pollifax nickte. »Hoffentlich gehen wir das Risiko nicht völlig umsonst ein. Hoffentlich finden wir irgendeinen Hinweis auf den Fall, den Alec übersehen hat... Warst du schon einmal dort?«
»Nur an der Haustür«, antwortete Robin. »Zweimal bereits aber niemand war zu Hause. Wenn ich mich nicht irre, ist das Haus von dichten Büschen und Hecken umgeben, die neugierigen Leuten, wie wir es sind, Deckung gewähren. Du solltest übrigens deinen prachtvollen Hut wieder aufsetzen, meine liebe Mrs. Pollifax. Er wird uns einen Hauch von Biederkeit und Ehrbarkeit verleihen, denn kein Einbrecher der Welt würde es wagen, mit einem derartigen Hut irgendwo einzusteigen - das kannst du mir glauben.«
Als sie fast das Ende der Lion Rock Road erreicht hatten, und Robin ihr im Vorbeifahren das Ziel ihrer Unternehmung zeigte, mußte Mrs. Pollifax zugeben, daß er recht behalten hatte: Das Haus lag hinter üppig wuchernden Büschen und Bäumen und einer zwei Meter hohen Mauer versteckt. Von der Straße war lediglich ein Teil des roten Ziegeldachs zu erkennen, das zwischen

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