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und der Hongkong-Buddha

und der Hongkong-Buddha

Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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haben. Schließlich ist er in diesem Spiel relativ neu und kein so alter Hase wie Sie oder ich. Außerdem hat er Sie sehr gern und...«
Mrs. Pollifax nickte.
»Ich konnte ihn schließlich doch überreden«, grinste Marko, »aber nur unter einer Voraussetzung.« Er kramte in seiner Tasche und brachte eine winzige Kapsel, nicht größer als der Radiergummi an einem Bleistift, zum Vorschein. »Sie werden den Saum Ihres Kleides auftrennen und das hier einnähen. Ein kleiner Sender, mit dem wir stets wissen, wo Sie sind. ›Ackameter‹ nennen wir das Ding.«
»Na schön«, sagte Mrs. Pollifax und ging zu ihrem Koffer, um Nadel, Faden und eine Schere zu holen. Nachdem sie den Sender in den Saum ihres Rocks genäht hatte, glättete sie auf dem Schreibtisch das Papier, in das Lotus Detwilers Buddha eingeschlagen hatte, und verpackte darin die soeben gekaufte Figur. Nervös sah sie auf die Uhr und verzog das Gesicht. »Nun wird es aber Zeit!«
Marko nickte. »Robin hat vorhin übrigens kurz angerufen: Heute morgen ha t noch niemand FengImports verlassen.«
»Gut«, sagte sie mit einem Lächeln. »Marko...« Sie streckte ihm die Hand hin.
Er griff danach und drückte sie herzlich. »Sobald Cyrus hier ist, werde ich ihn beknien, seine Gattin für Interpol freizugeben «, grinste er. Er hielt ihre Hand fest und wurde ernst.
»Sollte ich je in Detwilers Lage geraten - der Himmel möge eine solche Katastrophe verhindern -, kann ich nur beten, daß auch zu meiner Rettung eine Mrs. Pollifax bereit ist, Kopf und Kragen zu riskieren. Geben Sie auf sich acht!«
»Danke, Marko«, erwiderte sie ernst und zog ihre Hand zurück. Sie nahm den Buddha und ging.
Die Tür des Aufzugs stand offen, und da sie sich für den Haupteingang entschieden hatte, fuhr sie in die Halle hinab. Von der Helligkeit des Sonnenlichts geblendet, blinzelte sie heftig, als sie aus dem Schatten der Markise trat, und winkte in Richtung der wartenden Taxis. Ein Wagen scherte aus der Reihe der Taxis aus und kam vor ihr zum Stehen. Eine Tür wurde geöffnet, und sie hatte bereits im Wagen Platz genommen, als sie bemerkte, daß schon ein Fahrgast im Taxi saß.
»Oh... Entschuldigung!« murmelte sie und schickte sich an, wieder auszusteigen. Erst jetzt erkannte sie den Fahrgast, und sie begriff mit einem Male, daß etwas schiefgegangen war... schrecklich schiefgegangen war.
»Sie sind äußerst pünktlich«, sagte Mr. Feng mit der Andeutung eines höhnischen Grinsens. »Fahr los, Carl! Schnell, ehe man uns entdeckt!«

13
    Als Marko in die Suite zurückkehrte, saß Robin am Funkgerät.
»Ist sie gegangen?« fragte Robin und runzelte finster die Stirn.
»Gerade eben - ja«, bestätigte Marko. »Sieh mal, Robin - du mußt das verstehen«, fügte er nach einer Weile hinzu. »Sie ist wegen Detwiler nach Hongkong gekommen. Es ist ihr Auftrag, und sie muß das tun. Ich kann nur den Hut vor ihr ziehen...«
Robin schüttelte den Kopf. »Trotzdem gefällt mir diese Geschichte nicht«, murmelte er und beugte sich vor, um das Funkgerät einzuschalten. »Hier Rabe. Kannst du mich hören?«
»Klar und deutlich, alter Junge!« quakte Kruggs Stimme aus dem Gerät.
»Unsere Freundin hat soeben das Hotel verlassen. Halte die Augen offen und gib Bescheid, wenn sie ankommt.«
»Verstanden, Rabe. Over.«
Robin drehte leicht an der Skala und rief Upshot, der den Beobachtungsposten im Lagerhaus hinter FengImports besetzt hielt. »Putz dir deine Stielaugen«, schnarrte er ins Mikrofon.
»Unser Kunde hat soeben das Hotel verlassen und wird in etwa fünfzehn Minuten am Zielort eintreffen.«
»Verstanden«, antwortete Upshot.
Robin sah zu Marko auf, dann huschte sein Blick zur Uhr. »Drei Minuten nach elf... Hat sie den Ackameter?«
Marko nickte und kramte ein flaches, etwas größeres Gerät, als den Sender, den er Mrs. Pollifax gegeben hatte, aus seiner Tasche. Er drückte einen Knopf und befestigte den Funkempfänger mit dem an der Unterseite angebrachten Saugknopf an der Wand. Er gab ein monotones, aufdringliches Summen von sich. »Funktioniert«, stellte er fest. »Hat Duncan eigentlich schon was wegen des Funkortungswagens von sich hören lassen?«
Robin nickte. »Guter Mann, dieser Duncan. Die Einheit ist seit sechs Uhr heute morgen auf den Straßen.«
    »Ja - sehr tüchtig«, bestätigte Marko. »Also - wer von uns beiden übernimmt nun die Zusammenstellung der Informationen, die über Feng registriert sind?«
    Robin lächelte dünn. »Ich war ebenfalls tüchtig. Ich habe das bereits mit

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