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und der Hongkong-Buddha

und der Hongkong-Buddha

Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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auf das Festland vorzubereiten und Mao zu stürzen.
1967 war Weng Feng in Hongkong als nationalchinesischer Agent und Saboteur verhaftet worden, und die Polizei hatte in seiner Wohnung ein ganzes Waffenarsenal beschlagnahmt.
In aller Stille war Weng 1968 nach Taiwan abgeschoben worden, wo er heute noch lebte.
Das Interesse der Polizei an Mr. Charles Yuan Feng hatte nachgelassen. Man war davon ausgegangen, daß Weng Feng das schwarze Schaf der Familie war, und betrachtete seither den Fall als abgeschlossen. Trotzdem war Mr. Fengs Name nicht aus der Kartei gelöscht worden.
Robin runzelte unbehaglich die Stirn. »Ist das nun von Bedeutung - oder nicht? In Hongkong wimmelt es von Nationalchinesen, der Nationalfeiertag im Oktober wird noch immer gefeiert, und es vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht ein Komplott irgendwelcher Politamateure gegen Rotchina aufgedeckt wird.«
»Aber hier haben wir es sicher nicht mit einem Komplott von Amateuren zu tun«, stellte Marko fest. »Und nichts deutet auf einen Zusammenhang mit der Chinafrage hin.«
Robin nickte. »Das Ganze ist mir unbegreiflich. Übrigens findet in diesen Tagen wieder ein Treffen zwischen Großbritannien und Rotchina statt, wie in der Zeitung von heute nachzulesen ist, um über die Übergabebedingungen von Hongkong im Jahr 1997 zu verhandeln.« Er fuhr sich nachdenklich mit der Hand über das Kinn. »Die Kolonie wird an Rotchina abgetreten und nicht an Taiwan - wie ursprünglich vorgesehen... Insofern könnte ich mir durchaus vorstellen, daß die Absicht, Hongkong - das kapitalistische Zentrum Ostasiens zu einer unbedeutenden Kommune eines kommunistischen Staates zu machen, manchen Leuten vor Wut das Blut in den Kopf steigen läßt.«
»Aber doch nicht Eric dem Roten und der ›Befreiungsfront 80‹«, sagte Marko skeptisch.
Es gab keine Spur, die in diese Richtung verlief; mit Ausnahme einer interessanten, vielleicht aber bedeutungslosen Notiz in der Polizeiakte der Feng-Brüder, die die Verbindung mit nationalchinesischen Reaktionären möglich erscheinen ließ: Mr. Fengs Bruder, der als nationalchinesischer Agent ausgewiesen worden war, war mit einer Frau namens Xian Sutsung verheiratet gewesen, und auf der Liste, die sie in Mrs. Pollifax' Buddha entdeckt hatten, war unter anderen der Name Xian Pi gestanden.
›Ein Neffe vielleicht?‹ überlegte Robin, als er sich auf dem Weg nach unten befand, um im Restaurant eine Kleinigkeit zu essen. Doch dies allein bewies nichts - außer daß sich auch Chinesen terroristischen Vereinigungen anschließen konnten.
Nichtsdestoweniger war es ein interessanter Aspekt. Für ihn persönlich waren seit der Vertreibung Tschiang Kaischecks vom chinesischen Festland und der Errichtung einer ›provisorischen‹ Regierung in Taiwan Ewigkeiten vergangen.
Tschiang Kaischeck war schon lange tot, und auch Mao war inzwischen gestorben... Doch andererseits wußte Robin sehr wohl, daß alte Konflikte und Feindseligkeiten weiter schwelen konnten und oft erst nach Generationen wieder ausbrachen.
Die Geschichte war voll von Beispielen dafür. Friedensverträge und Grenzkorrekturen nach Kriegen, die ohne Rücksicht auf religiöse, ethnische und nationale Zugehörigkeiten zustande gekommen waren, bargen Zündstoff für neue Konflikte:
Kurden gegen Türken, Sikhs gegen Hindus, Serben gegen Kroaten, Drusen gegen Christen... Und ganz sicherlich beharrte auch Taiwan noch Jahrzehnte nach der Vertreibung darauf, die einzige rechtmäßige Regierung Chinas zu sein.
Als Robin den Speisesaal betrat, warf er einen Blick auf seine Uhr; es war bereits kurz nach sechs. Jetzt erst fühlte er, wie sehr ihn die Ereignisse des Tages mitgenommen hatten. Auch mit dem besten Willen konnte er sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal etwas Warmes gegessen hatte, und er verstand nun, weshalb Marko darauf insistiert hatte, daß er für eine Stunde den Platz vor dem Funkgerät räume und etwas esse gehe. Er würde Marko später wieder ablösen... Robin entschied sich für einen Tisch in der Ecke des Restaurants, ließ sich mit dem Rücken zur Wand auf einen Stuhl sinken und wickelte das Besteck aus der Serviette.
Undeutlich registrierte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung drei Tische weiter, die seine Aufmerksamkeit erweckte. Er sah auf und erkannte erst jetzt Ruthie und Mr. Hitchens, die ihm beide zuwinkten.
Ruthie beugte sich etwas vor und rief: »Sie sehen richtig erschöpft aus, und wir wollten Sie nicht weiter stören, aber hat man Mrs. Pollifax inzwischen

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