und der Hongkong-Buddha
Donald Chang, dem Sheng Ti das Päckchen mit Diamanten geliefert hatte, ohne großes Aufsehen zu erregen am Flughafen verhaftet hatten. Wie es schien, hatte Chang keine Ahnung von irgendwelchen terroristischen Aktivitäten; seine Aufgabe war es lediglich gewesen, bestimmte, besonders gekennzeichnete Kisten und Pakete am Zoll vorbeizuschmuggeln.
Er hatte angenommen, es handele sich um Diamanten, für die Feng keine Steuern zahlen wollte. Keinerlei Neuigkeiten gab es
- laut Duncan - von seiten der Streifen der Stadtpolizei, die nach den beiden angeblich verschwundenen Touristen suchten.
Gegen Mitternacht meldete sich Krugg aus der Dragon Alley und berichtete, bei FengImports sei alles ruhig - kein Licht im ganzen Haus. Eine Viertelstunde später kam vom Funkortungswagen die Meldung ›keine Sendeaktivitäten‹.
Um ein Uhr ähnelte die Suite in gewisser Weise einem Feldlager. Cyrus, der es nicht mehr auf der Couch ausgehalten hatte, marschierte unruhig im Zimmer auf und ab. Sheng Ti lag zusammengerollt auf der Couch und schlief fest. Mr. Hitchens blätterte desinteressiert in einer Illustrierten, während Ruthie neben ihm mit hängendem Kopf vor sich hin döste. Die Tische waren inzwischen von zerknüllten Servietten und Pappbechern übersät.
Doch keiner dachte daran, zu gehen; keiner brachte es fertig, die angespannte und bange Atmosphäre der Suite mit seinem eigenen ruhigen Zimmer zu tauschen, denn jeder wußte, wenn etwas geschehen würde, dann würde es hier geschehen. Jeder einzelne der Anwesenden hoffte auf die erlösende Nachricht, und jedesmal, wenn das Telefon klingelte oder das Funkgerät quakte, beobachtete Robin, wie in den Gesichtern von neuem Hoffnung aufkeimte. Doch allmählich beschwichtigte der Schlaf ihre Besorgnis und Unruhe, und Robin wünschte, dies träfe auch auf ihn selbst und Cyrus zu, doch das Gefühl der Hilflosigkeit nagte an ihm, machte ihn wütend - und hellwach.
Irgendwo im Westen der Stadt verbrachte auch Mrs. Pollifax eine sicherlich schlaflose Nacht; in der Gewalt von Terroristen, die offenbar nicht im Traum daran dachten, längere Gespräche per Funk zu führen oder sich von einer Polizeistreife aufstöbern zu lassen...
Als das Telefon um halb eins erneut losschrillte, war Robin der schnellste und riß den Hörer ans Ohr. »Ah ja... Eure Exzellenz«, sagte er. Cyrus unterbrach abrupt seine rastlose Wanderung, Marko erhob sich vom Funkgerät und Mr. Hitchens ließ die Illustrierte sinken.
»Nein, noch nichts Neues von unserer Agentin«, sagte Robin. »Ihr Mann ist inzwischen bei uns... ja, ihr Ehemann. Die Idee mit der Armee stammt von ihm. Was ist mit der Armee, Sir? Mit der gebotenen Geheimhaltung...«
Er unterbrach sich und lauschte in den Hörer. Seine Miene hellte sich zusehends auf. »Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht, Sir. Aber wann...?« Er verstummte und seine Miene verdüsterte sich wieder. Als er wieder sprach, klang seine Stimme spröde: »So spät?! Früher ist es gar nicht möglich? Ja, ich weiß, daß es mitten in der Nacht ist, aber unter den besonderen Umständen... Nein, die einzige Information, die wir in dieser Richtung haben, ist, daß es innerhalb der nächsten Woche geschehen soll. Doch es handelt sich um eine äußerst unzuverlässige Information, Sir; im Grunde genommen reine Spekulation... Eine Haushälterin - richtig. Ich habe Ihnen bereits davon berichtet... Ja. Sicherlich hilft uns das weiter, aber ich muß zugeben, es beunruhigt mich, daß... Ja, Sir. Ich verstehe. Sehr gut. Ich danke Ihnen.«
Er legte auf und knurrte gereizt: »Morgen - morgen nachmittag.« Mit einem Blick auf die Uhr fügte er hinzu: »Noch dreizehneinhalb Stunden... Er garantierte uns, daß morgen nachmittag ab fünfzehn Uhr Militärstreifen in Zivil den Peak und den Gipfelturm, das Elektrizitätswerk, den Rundfunksender und das Regierungsgebäude überwachen werden.«
»Und weshalb erst so spät?« wollte Cyrus wissen.
»Er hat mich darauf aufmerksam gemacht«, erwiderte Robin enttäuscht, »daß Terroristen ihre Anschläge ausnahmslos in den Stunden kurz vor den Abendnachrichten ausführen, um die größtmögliche Publizität zu erreichen. Er ist der Meinung, wir sollten dies bedenken und uns in Geduld üben - während er die erforderlichen amtlichen Schritte in die Wege leitet. Außerdem hat er darauf hingewiesen, daß es beinahe zwei Uhr morgens sei, daß der Verwaltungsrat verständigt und die Soldaten für ihre Aufgabe instruiert werden müssen.«
»Das dauert einfach zu
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