und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn

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sind schließlich nur eine Nacht weg!«
    »Wenn Oswald mitkriegt, dass wir nicht da sind, kommt er vielleicht mit seinen Spießgesellen vorbei, um sich das Haus anzugucken«, sagte Dad halb im Scherz und halb im Ernst.
    Mum lächelte. »Ach, Colin. Also wirklich!«
    »Du magst lachen, aber ich würde es ihm durchaus zutrauen.« Dad stocherte mit der Gabel in seinem Salat herum. »Oswald hat eine Menge Tricks auf Lager.«
    Die Cantrip-Schwestern horchten auf und sahen ihren Vater besorgt an.
    »Glaubst du das wirklich, Dad?«, fragte Flora.
    »Nun, ich weiß, dass er sich einen genauen Eindruck vom Haus verschaffen will«, sagte Dad. »Bisher habe ich mich geweigert, ihn zu uns einzuladen. Er könnte die Gelegenheit beim Schopfe packen, während wir weg sind. Ich vermute, er würde sich das Dach gern näher ansehen, um abschätzen zu können, wie viel uns die Reparatur kosten wird.«
    Flame schreckte zusammen, als sie das hörte. Sie spürte plötzlich, wie sich etwas über ihr Haus legte – etwas Dunkles, wie ein Schatten. Das zweite Mal an diesem Tag durchzuckte sie ein stechender Schmerz. Sie legte ihre Hand auf die schmerzende Stelle. Obwohl Flame nichts sagte, entging Grandma ihre plötzliche Beklommenheit nicht.
    »Ist alles in Ordnung, Liebes?«, fragte Grandma und sah Flame prüfend an. Sie wusste, dass dem nicht so war, denn sie und Flame spürten oft die gleichen Dinge.
    »Ja, danke.« Flame lächelte. Ihr war klar, dass sie Grandma nichts vormachen konnte, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, ihre Befürchtungen zu offenbaren. Sie lächelten einander einvernehmlich zu. Sie würden später darüber reden.
    »Vielleicht sollte ich besser hierbleiben«, schlug Grandma Mum und Dad vor.
    »Nein, Grandma, nein!«, riefen Sky und Marina.
    »Du musst mit nach London kommen und uns spielen hören!«, rief Flora im selben Moment.
    »Es wird schon nichts passieren, Marilyn«, sagte Mum beschwichtigend. »Colin, hör bitte auf, dir den Kopf deswegen zu zerbrechen und alle mit deinen Befürchtungen verrückt zu machen.«
    Dad hob abwehrend die Hände. »Ist ja gut, ich hör ja schon auf.« Er lächelte.
    Auf der anderen Seite des großen Küchentischs flüsterte Marina Flame zu: »Vielleicht könnten wir das Haus mit unserer Magie schützen, bevor wir fahren?«
    Flame nickte. »Gute Idee«, flüsterte sie zurück.
    »Wer wird sich um Bert kümmern?«, fragte Flora. Bert war der Dackel der Cantrips.
    »Ich bin sicher, meine Freundin Joan wird ihn gern bei sich aufnehmen«, sagte Grandma. »Sie liebt Bert.«
    »Und Pudding kommt allein zurecht. Wir lassen ihm etwas Wasser und Trockenfutter hier. Außerdem kann er draußen herumstromern und sich ein paar Ratten fangen«, fügte Mum hinzu. Pudding, der große graue Kater, verbrachte die meiste Zeit schlafend auf dem Windsorstuhl vor dem Ofen. Obwohl seine äußere Erscheinung vermuten ließ, dass es sich bei ihm um einen ausgesprochen trägen Kater handelte, war Pudding ein unerschrockener Rattenjäger und wurde von den Cantrips für diese Qualität sehr geschätzt.

    Nachdem sie geholfen hatten, den Tisch abzuräumen, gingen die Schwestern nach oben auf den Dachboden. Als Erstes überprüften sie die Stelle im Ostflügel, an der Sky am Abend zuvor die Dachziegel zurechtgerückt hatte.
    »Uuuh«, bibberte Flora. »Es ist so komisch kalt hier drinnen.«
    »Ja.« Flame stimmte ihrer Schwester zu. »Die Frage ist, wieso. Das war doch gestern noch nicht so.«
    Wieder breitete sich ein eisiges Kribbeln von ihrem rechten Ohr auf ihren ganzen Körper aus, und wieder erzählte sie den anderen nichts davon.
    Marina kletterte auf einen Stuhl und legte ihre Hände auf den Putz. »Die Wand hier fühlt sich schon trockener an«, sagte sie. »Ich zieh jetzt das restliche Wasser heraus.« Ihre Magie schoss als blauer Strahl aus ihren Fingern. Schließlich war auch das letzte bisschen Feuchtigkeit verschwunden, und sie kletterte wieder von ihrem Stuhl herunter. »Geschafft«, sagte sie.
    »Ich wärme die Wand noch etwas auf«, verkündete Flame. Während die Hitze aus ihren Händen strömte, nahm die Wand allmählich wieder ihre helle weiße Färbung an.
    Eine volle Stunde lang arbeiteten sich die Schwestern Stück für Stück durch den ganzen Raum. Marina entzog den Wänden das Wasser, das durch die Decke eingedrungen war, und Flame erwärmte das Mauerwerk, bis die Wände wieder in hellem Weiß erstrahlten. Sky brachte die Ziegel zurück in ihre angestammte Position, und