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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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gehalten wird. Weißt du, was ich glaube?«
    »Dass es keine Zufälle gibt?«, fragte Flame.
    »Genau.«
    »Und?«
    »Denk mal darüber nach. Sky ist neun geworden, und ihr habt nun alle eure magischen Kräfte. Und plötzlich ist Cantrip Towers in Gefahr. Ihr müsst jetzt eure Magie einsetzen, um das Haus zu beschützen.«
    Flame nickte. »Ich rede mit den anderen«, sagte sie. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, dann sagte Flame: »Grandma, ich hab schon die ganze Zeit das Gefühl …«
    »Was denn, Liebes?«
    »Ich glaube, Glenda Glass wird wieder versuchen, uns anzugreifen.«
    Grandma schnaubte und sagte entschlossen: »Dann müssen wir uns vorsehen.«
     
    »Schlafenszeit, Mädchen«, sagte Mum, als die Cantrip-Familie in die Küche drängte. In dem Moment klingelte das Telefon. Dad nahm ab und gab den Hörer an Marina weiter.
    »Es ist Verena«, sagte er. »Sie möchte mit dir sprechen.«
    »Aber nicht zu lange, Marina. Es ist schon spät«, mahnte Mum.
    Marina nahm den Hörer entgegen. Sie war sich der Tatsache bewusst, dass ihre drei Schwestern sie aufmerksam beobachteten. »Hallo«, sagte sie, dann ging sie hinüber ins Wohnzimmer.
    Flames Laune verfinsterte sich schlagartig. Flora und Sky ließen ihre große Schwester lieber allein und machten sich auf den Weg in den zweiten Stock des Hauses. In der großen Halle riefen sie »Nacht, Sidney!«, bevor sie die breite Mahagonitreppe nach oben stiegen. Das Porträt ihres Ur-Urgroßvaters Sidney Cantrip hing am Fuß der Treppe, und es war Familientradition, Sidney auf dem Weg ins Bett eine Gute Nacht zu wünschen.
    Flame folgte ihnen kurz darauf. Sie hörte Marina »Tschüs!« sagen und das Telefon auflegen. Ihre Schwester kam aus dem Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Flame sagte nichts. Aber sie warf Marina einen nachdenklichen Blick zu, als sie an ihr vorbei die Treppe hinaufging.
    »Gute Nacht, Flame«, rief Marina.
    »Gute Nacht«, erwiderte Flame.

Mrs Duggery klopft an

    Am Donnerstagmorgen hatte Mum gerade einen ihrer Klavierschüler verabschiedet, als es klingelte. Sie ging durch die große Eingangshalle, legte den schweren Eisenriegel der Haustür zurück und öffnete sie. Vor ihr stand eine winzige, sehr, sehr alte Dame mit durchdringendem Blick. Sie trug einen lila Strickhut und riesige braune Stiefel.
    »Guten Morgen«, sagte Mum freundlich.
    »Morgen«, erwiderte die alte Dame. Sie musterte Mum eindringlich.
    Vor Verblüffung stand Mums Mund leicht offen.
    »Ich bin Mrs Duggery, und ich hab gehört, dass Sie Hilfe brauchen«, sagte die winzige alte Dame.
    »Hilfe?«
    »Bei der Hausarbeit.«
    »O nein, das ist nicht nötig.« Mum lächelte höflich.
    »Ich hab gehört, dass Sie Hilfe brauchen, und da bin ich«, sagte Mrs Duggery im Brustton der Überzeugung.
    »Oh!« Mum war verwirrt. »Wer könnte Ihnen das erzählt haben?«
    »Ich hab’s gehört und jetz bin ich hier«, wiederholte Mrs Duggery. Sie kreuzte ihre dünnen Arme über ihrer schmalen Brust.
    »Aber wir brauchen niemanden«, sagte Mum.
    »Na, ich wär nich gekommen, wenn’s so wär«, gab Mrs Duggery zurück, ihre Augen funkelten. Sie stand breitbeinig auf der Schwelle und sah nicht so aus, als würde sie sich abwimmeln lassen.
    »Äh, ja, eine Minute bitte«, sagte Mum. »Ich frage nur schnell meine Schwiegermutter, ob sie irgendetwas weiß.«
    Sie lehnte die Haustür an und ging in die Küche. Grandma saß an dem großen Eichentisch und löste eins ihrer Sudokurätsel aus der Zeitung. Bert, der Dackel, kuschelte sich an ihre Füße.
    »Marilyn, hast du irgendwem erzählt, dass wir eine Haushaltshilfe suchen?«, erkundigte sich Mum, als sie in die Küche kam.
    »Nein, meine Liebe. Warum fragst du?«, sagte Grandma und sah hoch.
    »Da steht eine merkwürdige alte Dame vor unserer Tür. Sie behauptet felsenfest, gehört zu haben, dass wir Hilfe suchen. ›Und da sei sie.‹«, berichtete Mum. »Sie sagt, ihr Name sei Mrs Duggery.«
    »Mrs Duggery?!« Grandma legte Zeitung und Bleistift beiseite. Dann sagte sie: »Herr im Himmel!
Mrs Duggery!
Diesen Namen habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört.«
    »Wer ist sie?«, fragte Mum verwundert.
    »Sie war unsere Haushälterin, als Sheldon und ich frisch verheiratet waren«, erwiderte Grandma und erhob sich. »Sie hat sich um Colin gekümmert, als er ein Baby war.« Sie kicherte. »Und sie war schon damals eine alte Dame!«
    Mum folgte ihrer Schwiegermutter durch die große Halle zum Eingang.
    Grandma

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