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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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noch gleich stehengeblieben?«
    Er hielt inne, als er seine vier Töchter sah, die sich schweigend gegenüberstanden und einander aufgebracht anstarrten. »Was ist hier los? Streitet ihr etwa?«
    Marina schob sich an ihrem Vater vorbei, ohne auf seine Fragen einzugehen. »Ich hab noch was zu erledigen, Dad.« Mit diesen Worten stolzierte sie aus dem Raum.
    Dads Augenbrauen schnellten nach oben. Doch offensichtlich wollten ihm auch seine anderen Töchter nicht erzählen, was hier los war. Sie schwiegen beharrlich. Seufzend beließ Dad es dabei und ging neben der feuchten Wand in die Hocke. Eine Weile betrachtete er den nassen Putz, dann stand er wieder auf und sagte ratlos: »Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, wo das Wasser herkommt. Ich hoffe, der Dachdecker, den ich gebeten habe vorbeizukommen, kann uns diese Frage beantworten.«
    Er lächelte Flame, Flora und Sky aufmunternd zu, und sie lächelten zurück. »Kommt jetzt«, sagte er. »Lasst uns nach unten gehen. Eure Mutter findet, es ist Schlafenszeit. Ihr habt schließlich morgen Schule.«
    Flame und Flora gingen bedrückt auf die Zimmertür zu. Sky wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.
    Als er sich umdrehte, um das Licht auszuknipsen, sah Dad sich noch einmal im Raum um.
    »Sehr merkwürdig, wirklich sehr merkwürdig«, murmelte er leise vor sich hin.
     
    Später, als die Schwestern ihren Eltern längst eine gute Nacht gewünscht hatten, schlich Flora auf Zehenspitzen über den Flur in Flames Zimmer. Sie setzte sich zu ihrer älteren Schwester auf das Bett, und sie unterhielten sich flüsternd über die weinende Wand. Normalerweise wären Marina und Sky auch dabei gewesen, aber heute Abend war Sky bereits eingeschlafen, und Marina lag wütend und verletzt in ihrem Bett. Viel zu viele unbedachte Worte waren an diesem Tag gefallen, und es konnte jederzeit ein ernsthafter Streit zwischen den beiden älteren Schwestern ausbrechen. Marina blieb also lieber alleine. Sie lag auf einen Ellbogen gestützt in ihrem Bett und starrte in die Dunkelheit. Dann ballte sie die Hand zu einer Faust und verpasste der Wand einen wütenden Hieb. In ihrem Inneren kämpften die unterschiedlichsten Gefühle miteinander.
    Eigentlich, so dachte sie, mag ich Verena wirklich gern, und es sieht so aus, als ginge es ihr mit mir genauso. Sie kann richtig witzig sein. Flame will das einfach nicht wahrhaben.
    Andererseits, dachte Marina, stellt Verena die ganze Zeit über so merkwürdige Fragen. Sie ist ganz schön neugierig. Obwohl es viel Spaß macht, mit ihr zusammen zu sein, glaube ich nicht, dass ich ihr trauen kann. Es ist nicht das Gleiche, wie mit Janey McIver befreundet zu sein … Janey kann ich alles erzählen – abgesehen das von meinen magischen Kräften natürlich. Das weiß niemand …
    Marina lag grübelnd da. Manchmal tut Verena mir leid. Wir Cantrip-Schwestern haben uns, aber Verena ist ganz allein. Dann habe ich das Gefühl, sie beschützen zu müssen … Aber vielleicht hat Flame recht, und sie benutzt mich nur. Was ist, wenn Glenda tatsächlich ihre Finger im Spiel hat? Wir dürfen Cantrip Towers einfach nicht verlieren!
    Ich wünschte, das alles wäre nicht so kompliziert und wir könnten einfach Freundinnen sein, dachte Marina.
    Sie schlug erneut gegen die Wand, dann kuschelte sie sich in ihre Decke. Ich habe Angst, Verena zu vertrauen, dachte sie. Sie mag tief in ihrem Inneren ein guter Mensch sein, aber ich muss trotzdem vorsichtig sein.
     
    Im Zimmer nebenan saß Flora auf Flames leuchtend roter Bettdecke und beriet sich mit ihrer älteren Schwester.
    »Cantrip Towers ist in Gefahr«, sagte Flame leise. »Wir müssen Marina klarmachen, was für ein Risiko diese Freundschaft darstellt.«
    »Sie glaubt, du bist eifersüchtig auf Verena«, sagte Flora. »Schließlich ist sie seit vielen Jahren deine größte Feindin.«
    »Sie hat ja recht, ich bin tatsächlich ein bisschen eifersüchtig«, gab Flame zu, »aber eigentlich geht es mir darum, dass wir Schwestern zusammenhalten.«
    »Vielleicht weiß Verena gar nicht, was sie tut«, überlegte Flora laut.
    »Was meinst du damit?«
    »Wir wissen nicht, was ihre Großmutter ihr erzählt hat«, gab Flora zu bedenken. »Aber wir wissen, dass Glenda Menschen benutzt …«
    »Du meinst, Verena ist ihre Spionin, ohne dass sie es weiß?«, fragte Flame.
    »Hm.« Flora nickte. »Oder vielleicht weiß sie auch, was Glenda von ihr will, hat aber keine andere Wahl, als mitzuspielen. Wir wissen, wie gemein Glenda sein

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