und der magische Stein
rannen an der Wand neben dem Fenster hinunter und hatten bereits eine kleine Pfütze auf dem Boden gebildet.
»Was um alles in der Welt hat das zu bedeuten?«, rief Dad verwundert. Er berührte die Wand. »Wo kommt das ganze Wasser her? Es hat seit Wochen nicht geregnet!«
Als Dad sich vorbeugte, um die Wand genauer in Augenschein zu nehmen, hörten sie Mums Stimme.
»Colin!«, rief sie die Treppe hinauf. »Telefon!«
Dad richtete sich auf. »Komme!«, rief er zurück und verließ mit zügigen Schritten das Zimmer.
»Schnell!«, sagte Flame. »Das bekommen wir mit unseren magischen Kräften wieder hin!«
»Hör endlich damit auf, uns andauernd zu sagen, was wir zu tun haben!«, brauste Marina auf. »Wir sehen von alleine, was getan werden muss!«
Sie klang so erbost, dass Flame, Flora und Sky augenblicklich innehielten und sie verblüfft anstarrten.
»Krieg dich wieder ein«, sagte Flora. »Flame hat doch recht. Was ist eigentlich los mit dir?«
»Ihr ist egal, wie es um Cantrip Towers steht, das ist los!«, sagte Flame.
»Das stimmt nicht!«, protestierte Marina.
Sky und Flora sahen Marina schweigend an.
»Wenn das so ist, würdest du dann
bitte
deine Magie gebrauchen, um die Wand auszutrocknen, bevor Dad zurückkommt?«, sagte Flame gepresst. Ihr Gesicht rötete sich, und ihre Stimme stieg mit jedem Wort höher.
Marina trat vor, streckte ihre Hände der Wand entgegen und konzentrierte sich auf ihre Magie. Mit einem
Wuuusch
! schoss funkelndes blaues Licht aus ihren Händen und traf auf den Putz. Das Wasserrinnsal verschwand sofort. Marina stellte sich wieder neben ihre Schwestern, ihr Gesichtsausdruck war nach wie vor mürrisch.
Flame nahm ihren Platz ein und streckte der Wand eine Hand entgegen. Auch von ihrer Feuerkraft ging ein blaues Leuchten aus. Innerhalb von Sekunden war die Wand warm und trocken.
»Ich muss euch was erzählen«, sagte Flame plötzlich.
»Was denn?«, fragten Flora und Sky sofort. Marina dagegen schwieg weiter.
»Glenda hat gestern Nacht versucht hier einzubrechen.«
»Nein! Wie?«
»Sie hat ihre magischen Kräfte benutzt«, sagte Flame und sah Marina vielsagend an. »Die Großmutter deiner neuen besten Freundin hat versucht, die Schlösser der Fenster und Türen zu knacken, aber Mrs Duggery konnte sie davon abhalten. Leider war sie nicht schnell genug, als Glenda dem Dach ein Loch verpasst hat. Offenbar hat sie den Schornstein kaputt gemacht, und die Kaminabdeckung ist in den Raum gekracht, in dem wir eben waren.«
»Ich dachte mir schon, dass sich irgendetwas in dem Zimmer merkwürdig anfühlt«, sagte Flora.
»Mrs Duggery hat den Schornstein repariert und das Loch an der Decke von innen geflickt, aber von außen ist das Dach immer noch kaputt, und das hat Dad natürlich sofort gesehen«, fuhr Flame fort.
»Seht mal!«, rief Sky und deutete auf die Wand, die Marina und Flame gerade ausgetrocknet hatten. »Da kommt schon wieder Wasser durch.«
Die jüngste Cantrip-Schwester presste ihre Handflächen gegen die nasse Wand. Eine große Träne rollte ihre Wange hinunter. »Das Haus ist traurig«, sagte sie leise. »Es will, dass wir das wissen. Deshalb weint die Wand.«
Flame, Marina und Flora starrten sie ungläubig an.
»Die Wand weint?«, fragte Marina.
»Ja.« Sky nickte.
Die Schwestern überlegten, ob das wahr sein könnte, dann fuhr Flame fort: »Mrs Duggery hat Grandma erzählt, dass Glendas böse Magie in das Haus eingedrungen ist. Im Moment sind unsere Kräfte nicht stark genug, um es zu beschützen. Mrs Duggery hat gesagt, dass wir zusammenhalten müssen, sonst könnten wir Cantrip Towers womöglich verlieren.«
»Nein!« Sky und Flora schrien auf. Das Entsetzen stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
Marina starrte auf die Holzdielen, schließlich blickte sie auf und sagte: »Als wir während des ersten Konzertes den Magischen Kreis gebildet haben, hast du gesagt, zusammen wären unsere Kräfte genauso stark wie Glendas.«
»Das war ja auch der Fall«, antwortete Flame.
»Und, was ist passiert?«, fragte Marina.
Flame seufzte. »Mrs Duggery sagt, es ist, weil wir nicht mehr richtig zusammenhalten. Wir sind nicht mehr im Gleichgewicht.«
Flora und Sky sahen Marina bedeutungsvoll an. Sie sagten kein Wort.
»Was ist?«, fragte sie herausfordernd und starrte entschlossen zurück. »Ihr denkt anscheinend alle, dass es meine Schuld ist!«
Bevor sie ihr eine Antwort geben konnten, kam Dad zurück in den Raum geschlendert. »Hallo zusammen. Wo waren wir
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