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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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kann. Stell dir mal vor, wie schrecklich es sein muss, mit ihr unter einem Dach zu leben. Irgendwie spüre ich, dass Verena keine böse Cantrip ist.«
    »Mag sein, aber ich glaube, dass sie uns gefährlich werden kann«, sagte Flame entschieden. »Wir wissen nicht, auf wessen Seite sie wirklich steht.«
     
    Während Flora auf Cantrip Towers zurück in ihr Zimmer schlich, stand Verena bei sich zu Hause in der Küche und goss sich ein Glas Wasser ein. Sie wollte gerade das Licht ausschalten und ins Bett gehen, als ihre Großmutter plötzlich vor ihr auftauchte und ihr den Weg versperrte.
    »Du hast mir noch gar nicht erzählt, wie dein Wochenende mit den Cantrips war, Liebes«, sagte Glenda.
    »Doch, hab ich!«, protestierte Verena nervös. »Ich habe dir vom Konzert und von dem Restaurant erzählt.«
    »Und der Ausflug ins Museum?«, fragte Glenda. »Ist da vielleicht irgendetwas Besonderes passiert?«
    Verena sah ihre Großmutter an. Ihr stechender Blick ging ihr durch und durch. Sie wollte nicht mit ihr über die Cantrips reden, obwohl diese ungewöhnliche Familie sie faszinierte.
    »Können wir bitte morgen darüber sprechen? Ich hab um halb acht Schule, und ich bin ziemlich müde.«
    »Natürlich können wir das«, sagte Glenda mit einem bemühten Lächeln. »Aber bevor du nach oben gehst, wüsste ich gern, was heute Morgen im British Museum passiert ist. Ihr wart doch dort, oder?«
    »Ja«, sagte Verena erschöpft.
    »Ich bin nur neugierig. Es war ein Bericht in den Nachrichten, demzufolge die ägyptische Abteilung evakuiert werden musste. Es soll einen mächtigen Knall gegeben haben. Ich frage mich, ob ihr etwas davon mitbekommen habt.«
    Glenda sah sofort, dass ihre Enkelin genau wusste, wovon sie sprach. Ein kurzes Zusammenzucken hatte das Mädchen verraten.
    »Nun, Verena?«
    »Ja, wir waren da, als es den Knall gab«, gab Verena zu. »Es war alles ein bisschen merkwürdig. Alle dachten, eine Bombe sei explodiert, aber da war dieser kleine Junge, der behauptete, der große Sarkophag sei in die Luft gestiegen und dann wieder runtergefallen.«
    »Ach ja?«
    »Seine Mutter hat ihm natürlich nicht geglaubt.« Verena lächelte, als sie sich an die Szene erinnerte.
    »Und was glaubst du?«, fragte Glenda.
    »Ich? Ach, ich weiß nicht. Ich meine, wie soll dieses Ding in der Luft geflogen sein? Es muss eine Tonne wiegen.«
    »War eine der Cantrip-Schwestern in der Nähe, als es passierte?«
    Verena dachte kurz nach. »Ja, jetzt wo du es erwähnst: Ich habe Sky direkt nach dem Knall vom Sarkophag wegrennen sehen. Wieso?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass es mit den Cantrip-Schwestern etwas Besonderes auf sich hat.«
    »Und was?«
    »Das wirst du erfahren, wenn die Zeit reif dafür ist. Aber nun ist erst mal Schlafenszeit.«
    Als Verena auf ihr Zimmer gegangen war, stand Glenda Glass gedankenversunken in der Küche. Ihre Enkeltochter hatte ihr die Information beschafft, nach der sie gesucht hatte. Eine der Cantrip-Schwestern hatte tatsächlich ihre Magie in der Öffentlichkeit angewandt. Aber das hatten sie schon einmal getan, als sie zu ihrem Schutz während des Vorentscheidungskonzertes den Magischen Kreis gebildet hatten. Weder damals noch heute sind sie aufgeflogen, dachte Glenda. Aber früher oder später wird es so weit sein. Und wenn das geschieht, werden sie ihre magischen Kräfte verlieren. Dann wird Cantrip Towers mir gehören, daran wird auch Mrs Duggery nichts ändern können.
    Glenda lächelte ihr eiskaltes Lächeln. Geduld, dachte sie. Sie hat mir schon früher geholfen, und sie wird es wieder tun.
     
    Während Verena sich die Zähne putzte, wurde ihr bewusst, dass ihre Großmutter den Sieg der Drysdale beim Landesweiten Musikwettbewerb der Schulen nur beiläufig erwähnt hatte.
    Ich habe zu diesem Erfolg beigetragen, aber Großmutter hat kaum Interesse daran gezeigt. Alles, was sie dazu gesagt hat, ist ein knappes »Gut gemacht«. Ich bin so froh, dass Daddy da war. Verena erinnerte sich daran, wie fest er sie in den Arm genommen hatte. »Ich bin sehr, sehr stolz auf dich, Verena«, hatte er gesagt.
    In seiner Gegenwart fühlte sie sich sicher.
    Verena stützte beide Hände auf den Rand des Waschbeckens und starrte in den Spiegel. Sie erschrak über ihren traurigen Blick.
    Was soll ich nur tun?, dachte sie. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, Grandma so viel über die Cantrips zu erzählen. Ich möchte ihnen nicht schaden. Die Cantrips sind gute Menschen, besonders Mrs Cantrip und Marina. Aber

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