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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
    »Komm, lass uns zum Haus zurückgehen. Deine Mutter wird sich wundern, wo wir bleiben. Es ist gleich Abendbrotzeit.«
    Sie standen vom Sofa auf. Grandma zog Marina an sich und umarmte sie fest. »Du bist ein wundervolles, liebes Mädchen, Marina. Bitte, bleib so!«
    »Danke, Grandma«, sagte Marina, und eine letzte Träne rollte ihre Wange hinunter.
     
    An diesem Abend bot Grandma an, die Mädchen ins Bett zu bringen. Sie ließ für Flora ein Bad ein und half Sky nach dem Duschen beim Abtrocknen. Dann saßen die vier Schwestern in ihren Nachthemden auf Marinas Bett. Sie lehnten an der Wand und sahen Grandma an, die sich ans Bettende gesetzt hatte.
    Sie erzählte Flame, Flora und Sky, worüber sie und Marina in der Gartenlaube gesprochen hatten. Sie erzählte ihnen, was Mrs Duggery über das Bewahren der Magie des Hauses gesagt hatte. Und sie erzählte ihnen, dass sie riskierten, Cantrip Towers zu verlieren, wenn sie nicht endlich fest zusammenhielten.
    Dann forderte sie Marina und Flame auf, sich wieder zu vertragen. Die zwei Schwestern drückten sich fest und entschuldigten sich beieinander. Und mit einem Mal lagen sich alle in den Armen. Schließlich erinnerte Grandma Sky noch einmal daran, keinen Unfug mit ihrer Magie zu treiben.
    Als die Sonne über dem Wald und den Feldern unterging, wünschten die Cantrip-Schwestern einander eine gute Nacht und gingen in ihre Betten. Flame kehrte in ihr ordentliches Zimmer mit dem dunkelblauen Teppich und den vielen Büchern zurück, die fein säuberlich nebeneinander aufgereiht in ihren Regalen standen. Marina kuschelte sich unter ihre blau-weiß gestreifte Bettdecke. Das Chaos, das in ihren Zimmer herrschte, störte sie kein bisschen. Flora sah noch nach den Setzlingen auf ihrem Fensterbrett, bevor sie die Vorhänge zuzog und sich in ihrem stillen grünen Zimmer schlafen legte. Zu diesem Zeitpunkt war die kleine Sky, die selig lächelnd unter ihrer pinkfarbenen Bettdecke lag, schon längst eingeschlafen und ins Traumland davongeschwebt.
    Nachdem Grandma die Schuluniformen der Mädchen in einem Wäschekorb gesammelt hatte, schritt sie mit den anmutigen Schritten einer Tänzerin die Treppe hinunter. Auf ihrem Gesicht hatte sich ein zufriedenes, sanftes Lächeln ausgebreitet.
     
    Ein paar Kilometer weit entfernt verstellte Glenda Glass zum zweiten Mal in dieser Woche ihrer Enkelin den Weg. Verena stand in der Küche, ein Glas Wasser in der Hand, und wollte gerade ins Bett gehen.
    »Du wirst nicht nach oben gehen, bevor du mir nicht bis ins kleinste Detail berichtet hast, was sich auf Cantrip Towers abgespielt hat und wie der Turm aussah«, knurrte ihre Großmutter.
    Verena lehnte sich erschöpft gegen den Küchentisch. »Ich habe dir doch schon alles erzählt, Grandma. Ich habe nichts gesehen.«
    »Nun, lass uns alles noch einmal durchgehen.« Glenda zog sich einen Stuhl heran.
    Manchmal wünschte ich, ich wäre den Cantrip-Schwestern nie begegnet, dachte Verena müde. Sie gab sich geschlagen und setzte sich, um die Fragen ihrer Großmutter zu beantworten.

Oswalds unwiderstehliches Angebot

    Oswald Foffington-Plinkers offizielles Kauf-Angebot für Cantrip Towers fiel am Mittwochmorgen um zwölf Uhr dreißig auf die Fußmatte. Dad saß in seinem Arbeitszimmer, als er den Briefkasten klappern hörte. Er ging durch die große Halle und hob die Post auf. Darunter war auch ein Brief, der an Mr & Mrs Colin Cantrip adressiert war. Er erkannte den teuren weißen Briefumschlag, machte laut »Hmpf« und kehrte an seinen Schreibtisch zurück.
    Dort ließ er sich auf seinen Stuhl plumpsen. Er war an diesem Morgen sowieso schon schlecht gelaunt. Ein früher Telefonanruf hatte ihn darüber informiert, dass er den Zuschlag für ein großes Bauprojekt leider nicht bekommen hatte. Der Auftrag hätte sein Büro für die nächsten zwei Jahre ausgelastet und das Schulgeld für seine Töchter eingespielt. Außerdem wäre ein Teil der Einnahmen in die Reparatur des Daches geflossen – aber es hatte wohl einfach nicht sein sollen.
    Und nun war der Brief von Oswald Foffington-Plinker eingetroffen, den er zwar erwartet hatte, vor dem ihm aber deshalb nicht weniger graute. Dad starrte ihn eine Weile an, dann langte er nach einem Brieföffner, öffnete den Umschlag und zog den Brief heraus.
    »Wie bitte?«, rief er aus. Es war zu erwarten gewesen, dass Oswald ein gutes Angebot abgeben würde, aber die Summe, die in dem Brief stand, war einfach

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