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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Sorge“, versicherte die junge Frau.
    „Na dann, los geht’s.“ Damit entriegelte er die Tür. „Wartet noch eine Sekunde.“ Er verschwand und war sofort wieder zurück. „Die Luft ist rein und die Kameras ausgeschaltet. Also meine Damen, darf ich bitten?“
    Mit einer einladenden Geste zeigte er auf die Tür, die Fergie mühsam öffnete, bevor sie Elizabeth in den Korridor bugsierte.
    Daniel sah wachsam den Gang hinunter. „Hier entlang“, sagte er und deutete nach rechts in Richtung einer dunkelgrünen Sicherheitstür, die diesen Flügel mit dem nächsten verband.
    Elizabeth stellte für Fergie eine enorme Last dar, und sie kamen nur sehr langsam voran. Immer wieder versuchte Elizabeth aus eigener Kraft zu gehen, doch nach höchstens zwei Schritten knickten ihr die Beine ein, und sie musste sich wieder auf Fergies knochige Schultern stützen. Der Weg kam ihr endlos lang vor, und dabei war sie doch so müde.
    Endlich erreichten sie die gesicherte Metalltür. Daniel entriegelte das Schloss, sodass Fergie sie öffnen und Elizabeth hindurch schieben konnte. Vor ihnen erstreckte sich ein weiterer hell erleuchteter Korridor mit pastellgelben Wänden. Rechts und links zweigten schmalere Gänge ab, die lediglich in das gedämpfte Licht der Nachtbeleuchtung getaucht waren.
    Von nicht allzu weit entfernt drangen Stimmen zu ihnen heran.
    „Wartet hier“, sagte Daniel und verschwand. Die Pause kam Elizabeth sehr gelegen. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an die Wand. Langsam rutschte sie daran hinunter und musste von Fergie mühevoll wieder aufgerichtet werden.
    Die Stimmen kamen näher und prallten wie Echos von den Wänden und dem gebohnerten Fußboden des leeren Korridors wider.
    „Hierher, schnell“, rief Daniel von rechts. Er stand winkend an einer wenige Meter entfernten Ganggabelung.
    „Geht schon mal vor, ich komme später nach“, murmelte Elizabeth und lehnte ihren Kopf zurück gegen die Wand. Eigentlich hatte sie es doch gar nicht so eilig, hier raus zu kommen. Hier hatte sie ein Bett zum Schlafen, was brauchte sie mehr?
    „Liz, verdammt. Reiß dich zusammen!“
    Stöhnend ließ sie sich von Fergie weiterschleppen.
    „Vielleicht ist deine Karte defekt“, rollte eine tiefe Männerstimme heran.
    „Nein, das Schloss hat ja reagiert“, antwortete ein anderer. „Der Riegel hat sich geöffnet und sofort wieder geschlossen. Ich vermute, dass irgendetwas mit der Elektronik nicht stimmt. Die Kameras setzen schließlich auch ständig aus.“
    „Das sind … die zwei Bobs“, informierte sie Fergie atemlos keuchend. „Ganz … gemeine Kerle.“
    „Macht schon. Schneller“, drängte Daniel. „Und seid leise!“
    „Die Carlson steht völlig neben sich“, sagte einer der Bobs, und ein Lachen hallte den Korridor entlang. Die Stimme klang dumpf aber nah, sie konnten nicht mehr weit entfernt sein. „Ich glaube, die Gute braucht mal wieder Urlaub.“
    „Der Doc meinte, die Kleine in der Suite hätte ihre eigenen Wahnvorstellungen durch Suggestion auf die Carlson übertragen.“
    Wieder hallendes Gelächter. „Du meinst, sie wurde von einer Patientin hypnotisiert? Fabelhaft! Das bekommt die Alte noch eine Weile zu hören.“
    Elizabeth und Fergie hatten die Gangabzweigung fast erreicht, an der Daniel auf sie wartete, als einer der Bobs hinter ihnen überrascht aufschrie: „Hey! Bleibt sofort stehen!“
    Just in dem Moment erloschen alle Lichter im Korridor. Es herrschte totale Finsternis, die nur von den kleinen roten Lämpchen der elektrischen Türverriegelungen durchbrochen wurde.
    Beide Bobs stießen wüste Flüche aus und nahmen dann polternd die Verfolgung auf.
    „Hier entlang“, rief Daniel. „Folgt meiner Stimme. Beeilt Euch! Ihr habt es gleich geschafft.“
    Fergies freier Arm tastete die Wand entlang, während Elizabeth versuchte, sich auf die vereinzelten roten Punkte zu konzentrieren. Diese führten jedoch einen wilden Tanz vor ihren Augen auf, bis sie zu zuckenden roten Strichen wurden, und taugten deshalb nicht als Orientierungshilfe.
    „Jetzt nach rechts. Durch die Tür“, wies Daniel sie wenige Schritte später an. Fergie stemmte eine weitere schwere Sicherheitstür auf und zog Elizabeth hindurch. Die Rufe und Schritte der Pfleger waren nun ganz nah. Trotz ihrer Benommenheit rechnete Elizabeth jeden Augenblick damit, gepackt und zurückgezerrt zu werden. Doch sobald Fergie die Tür hinter sich zugezogen hatte, schmorte mit einem zischenden Knall und einer Rauchfahne das Schloss

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