… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
Möglicherweise war das aber auch einfach die angeborene Ignoranz reicher Leute, die Strafzettel nebenher aus der Portokasse bezahlten.
Es war ein seltsames Gefühl, ohne Daniel hierher zurückzukommen. Wood betrat als Erster den Laden und sah sich staunend in dem gold- und purpurfarbenen Sammelsurium magischer Utensilien um. „Wow.“
„Ja, wow … und irgendwo gibt es bestimmt auch Phönixfedern“, wiederholte Elizabeth Daniels Worte bei ihrem letzten Besuch und versuchte dabei, das intensive Déjá-vu Gefühl zu verdrängen. Sie drückte sie an Wood vorbei und trat an die Theke. „Sans?“, rief sie in das Hinterzimmer. „Hallo?“
„Ich bin hier, Elizabeth“, sagte eine warme Stimme, und sowohl Elizabeth als auch Wood fuhren erschrocken zusammen.
Direkt neben der Theke stand Sandra Headway, ein sehr zufriedenes Lächeln zur Schau tragend. Wie konnten sie die blonde Frau nur übersehen haben? Sans stand doch nur wenige Schritte von ihnen entfernt! Und sie sah wieder einmal aufsehenerregend aus, in ihrer geschnürten goldenen Korsage über einem cremefarbenen Spitzenoberteil sowie einem langen, freischwingenden Rock in der gleichen Farbe.
„Was …“, setzte Wood an, doch er verstummte, als Sandra auf Elizabeth zuging und sie in die Arme schloss.
„Was ist nur passiert? In dir ist so viel Schmerz und Trauer“, hauchte die Frau. Unbehaglich tätschelte Elizabeth Sandras Rücken, dann entließ die Hexe sie aus ihrer Umarmung und sah zu Wood. „Auch für dich tut es mir sehr leid. Du hast ebenfalls einen schmerzlichen Verlust erlitten.“
„Ja … aber“, versuchte Wood es erneut, doch Sandra war noch nicht fertig. „Ihr müsst daran glauben, dass alles auf dieser Welt aus einem bestimmten Grund geschieht. Ihr mögt es jetzt noch nicht verstehen, aber ihr müsst darauf vertrauen, auch wenn es schwerfällt. Ihr befindet euch auf einem prüfungsreichen Weg, den ihr nur mit vereinten Kräften meistern werdet. Doch wählt eure Verbündeten gut …“ Ein verlegenes Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Ich plappere schon wieder, nicht wahr? Entschuldigt bitte.“ Kopfschüttelnd trat sie hinter die Theke. „Wie hat euch mein kleiner Zauber gefallen?“
Sowohl Elizabeth als auch Wood hingen in Gedanken noch immer Sandras Worten nach, deshalb fragte Elizabeth mit einiger Verspätung: „Welcher Zauber?“
„Na, mein Unsichtbarkeitszauber. Oder besser: Un sche i n barkeitszauber. Richtige Unsichtbarkeit gibt es nicht. Aber ich finde, das war schon ziemlich nah dran. Ich bin gerade dabei, den Zauber zu perfektionieren, wisst ihr?“
„Wie funktioniert das?“, wollte Elizabeth wissen, während Wood murmelte: „Unsichtbarkeitszauber! Das glaubt mir doch keiner!“
„Nun ja“, beantwortete Sandra die Frage. „Im Grunde ist es die Umkehrung des Attraktivitätszaubers, dessen Zeuge du neulich wurdest. Anstelle jedoch die positiven Attribute einer Person hervorzuheben, und damit die Aufmerksamkeit der Menschen in der näheren Umgebung auf sie zu lenken, wird die Aufmerksamkeit von der Person weggelenkt. Die Person wird vollkommen uninteressant, sodass die Menschen einfach über sie hinweg sehen. Und damit wird sie von ihrem Umfeld nicht mehr wahrgenommen.“
„Wie ein blinder Fleck im Gesichtsfeld“, sagte Elizabeth, was Sandra begeistert nickend bestätigte.
„Wie praktisch“, bemerkte Wood grimmig. „Vor allem für Taschendiebe und Einbrecher.“
„Oder hinterhältige Angreifer“, ergänzte Elizabeth leise.
„Oh nein!“, rief Sandra bestürzt. „Ich würde niemals zulassen, dass Magie für so etwas missbraucht wird. Als Zaubermächtige hat man eine Verantwortung!“
„Überaus beruhigend“, brummte Wood.
„Aber wie kann ich euch helfen? Habt ihr noch weitere Fragen wegen Ian?“
„Nun“, setzte Elizabeth verlegen an. „Es hat den Anschein, als seien wir mit dem Bhowanee-Kult auf der richtigen Spur, denn offenbar fühlt sich jemand durch uns bedroht. Die Frage ist nur, woher wissen die Täter, welcher Spur wir folgen?“
„Du willst wissen, ob ich mit jemandem über unsere Unterhaltung gesprochen habe“, zog Sandra den richtigen Schluss. „Nun, ich habe mich in der Tat mit ein paar Freunden darüber unterhalten. Ich konnte einfach nicht fassen, dass es hier einen Zirkel oder einen Kult geben sollte, der im Namen der Schwarzen so grausame Morde begeht. Das ist etwas, das die gesamte Hexengemeinschaft angeht. Es könnte das Gleichgewicht bedrohen.“
„Haben Sie mich dabei
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