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… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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wenigstens klang sie nicht mehr blechern wie eine Maschine. „Ich rufe Mrs Carmichael gleich nach dem Essen an. Und von Justin habe ich die Adresse von Warrens Eltern. Ich werde sie am besten nach seiner neuen Schule fragen. Dort werden wir ihn am ehesten erreichen.“ Sie wandte sich an Riley. „Hast du mit Mick schon über die Schülerliste der St. Andrew´s gesprochen?“
    „Hab sie sogar schon hier“, nickte er. „Und ich hab auch schon versucht, diese Winona Taylor zu erreichen, aber es war niemand zu Hause.“ Er schnaubte amüsiert. „Mann, bei der ganzen Arbeit, die wir ihm geben, wird Mick noch richtig reich mit uns.“
    „Du meinst wohl noch reicher“, murmelte Elizabeth, an den Hightech-Spielplatz denkend, den das Computergenie sein Zuhause nannte.
    „Wenigstens halten wir ihn damit von irgendwelchem illegalen Unfug ab“, meinte Wood.
    „Aber so richtig legal ist das auch nicht, was er da für uns tut“, gab Riley zu bedenken.
    Gleichgültig hob Wood die Schultern. „Ist ja für eine gute Sache.“
    „Hat Mick eigentlich noch etwas über die Dolche herausgefunden?“, wollte Elizabeth nun wissen.
    „Nicht viel“, antwortete Riley, während er ein Stück Brot in die Tomatensoße tunkte. „Nur, dass sie 1898 aus Bengalen nach England kamen, zusammen mit einigem anderen kolonialen Beutegut . Sie wurden nie ausgestellt, sondern sind direkt im riesigen Archiv des British Museum verschwunden.“
    „Also hatte der Kult damals in den Fünfzigern wohl jemanden, der im Museum arbeitete“, überlegte Wood laut. „Wie sonst hätten sie von deren Existenz und dem Lagerort wissen können?“
    „Heute habe ich den Bericht eines gewissen Dr. Perry gelesen“, fuhr Riley fort und hörte sich dabei an wie ein dozierender Universitätsprofessor. „Darin hieß es, dass es um die Jahrhundertwende herum Gerüchte gab, nachdem die Thuggees alle wichtigen Institutionen in Indien, aber auch in Großbritannien infiltriert haben sollen, und somit vor Verfolgung und Bestrafung sicher waren. Sogar Königin Victoria soll unwissentlich indische Bedienstete beschäftigt haben, die zum Thuggee-Kult gehörten. Und das, obwohl der Kult offiziell bereits seit 1870 als besiegt und ausgerottet galt.“
    „Ja, koloniale Propaganda hatte eben selten etwas mit der Wirklichkeit zu tun“, bemerkte Wood spöttisch.
    „Und der Originalkult hatte auch ein Erkennungszeichen“, setzte Riley seinen Vortrag fort. „Ein gelbes Halstuch, das sie zum Strangulieren ihrer Opfer benutzten. Als sie auch nach Großbritannien kamen, haben sie es abgewandelt. Sie trugen dann gelbe Schals oder Krawatten. Gelb, weil das die Farbe ihrer Göttin ist.“
    „Ratet mal, wer neulich gelbe Krawatten trug“, unterbrach Elizabeth, ohne von ihrem Teller aufzusehen. „Mr Nadelstreifen und Dr. Mortimer.“
    „Aber bedeutet das nicht, dass wir Mitglieder des Kultes erkennen können? An ihren gelben Krawatten?“, rief Susan aufgeregt.
    „Sue, auch ich habe ein paar gelbe Krawatten im Schrank“, hielt Wood dagegen. „Die machen sich nämlich recht gut zu dunklen Anzügen. Und ich habe mit dem Kult ganz sicher nichts am Hut.“
    „Trotzdem“, kam Elizabeth Susan zur Hilfe. „Es könnte uns eine Warnung sein oder ein Hinweis, jemanden genauer unter die Lupe zu nehmen.“
    „Na meinetwegen“, lenkte Wood seufzend ein. „Solange wir nicht im Umkehrschluss jedem vertrauen, der keine gelbe Krawatte trägt.“
    „Also auf jeden Fall“, nahm Riley seinen Faden wieder auf, „ist es laut diesem Dr. Perry relativ unwahrscheinlich, dass die Thuggees auch heute noch in Großbritannien existieren. Er schreibt, deren Riten und Traditionen wären in der heutigen aufgeklärten Zeit kaum vorstellbar.“
    „Riten wie das Opfern eines Feindes, um Bhowanees Wohlwollen zu erbeten?“, lachte Elizabeth humorlos. „Ja, das muss man erlebt haben, um es zu glauben.“ Sie legte ihre Gabel beiseite und schob den noch immer halb vollen Teller weit von sich. „Ich werde dann mal mit Mrs Carmichael und Warrens Eltern telefonieren.“
    Damit erhob sie sich und ging in ihr Zimmer, um ihre Anrufe zu tätigen. Mrs Carmichael erreichte sie umgehend, und die Frau versprach, sobald ihr Mann aus dem Haus war, nach Rafids Nummer und Adresse zu suchen und sie schnellstmöglich per SMS zu senden. Allerdings befürchtete Mrs Carmichael, dass ihr Sohn Rafids neue Adresse nach dessen Umzug gar nicht bekommen hatte, aber sie würde auf jeden Fall die alten Kontaktdaten

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