… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
Elizabeth zu ihm auf. Was sollte die Geschichte beweisen, schließlich hätte auch Hamilton über diese Erinnerung verfügt? Da begriff sie, dass Wood und Riley das vermutlich nicht wussten. Sicherlich war ihnen klar, dass es bei dem Ritual darum gegangen war, Hamiltons Seele in einen jungen Körper zu transportieren, doch mit den Details waren höchstwahrscheinlich nicht vertraut.
„Du hast alle rausgeschickt, damit du ein paar Minuten mit mir allein sein konntest“, fuhr Daniel fort, während Woods Augen immer größer wurden und sein Adamsapfel zu hüpfen begann. „Nachdem du das Tuch etwas zurückgeschlagen hast, bist du eine Weile einfach nur still da gestanden. Und dann hast du mit mir gesprochen. Nur kurz, denn eigentlich hast du nicht daran geglaubt, dass ich dich hören kann.“ Daniel trat auf Wood zu und umfasste seine Schulter. „Doch ich war dort, und ich habe dich gehört. Du sagtest, dass du mich vermissen, aber immer mein Freund bleiben wirst. Dass du nicht eher ruhen wirst, bis meine Mörder gefasst sind. Tony, einen treueren Freund als dich kann man sich nicht wünschen. Du hast unerschütterlich nach der Wahrheit gesucht und warst immer für Liz da, wenn ich es nicht konnte. Und als wäre das noch nicht genug, hast du dich heute Nacht auf ein Himmelfahrtskommando eingelassen, um uns zu retten.“ Er wandte sich an Riley. „Ihr beide. Ihr habt euer Leben für uns aufs Spiel gesetzt. Ohne euch wäre ich jetzt nicht hier, und Liz vermutlich auch nicht. Ich weiß nicht, ob ich euch jemals genug dafür danken kann. Ich stehe tief, tief in eurer Schuld.“
„Genauso wie ich“, fügte Elizabeth leise hinzu. „Ich weiß, ich habe es euch nicht leicht gemacht, aber ihr wart großartig.“
Einen Herzschlag lang herrschte vollkommene Stille. Dann holte Wood tief Luft und sagte mit dicker Stimme: „Das war doch selbstverständlich.“ Er zuckte leicht mit den Achseln, und auf seinem Gesicht wartete ein Lachen darauf, durchzubrechen. „Dazu sind Freunde schließlich da.“
Erleichtert klopfte Daniel seinem Freund auf die Schulter, doch dann kam er zu dem Schluss, dass das nicht ausreichte, und schloss Wood in eine bärenhafte Umarmung.
„Mann, tut das gut, dich zu sehen, Danny.“ In Woods Augenwinkeln schimmerten Tränen, die er vergebens wegzublinzeln versuchte. „Tut das gut, dich zu sehen. Auch wenn du aussiehst wie ein Milchbubi auf dem Weg zum Kostümfest.“
„Lass dich davon ja nicht täuschen, Kumpel.“
„Na wenigstens entspricht nun dein Äußeres deinem geistigen Alter“, lächelte Wood, aber plötzlich stöhnte er und verzog schmerzverzerrt das Gesicht. „Ich glaube, eine Rippe hat sich gerade verschoben.“
„Oh, entschuldige!“ Schnell ließ Daniel ihn los und trat einen Schritt zurück.
„Schon gut“, sagte Wood gepresst, während Daniel sich Riley zuwandte, um ihn ebenfalls an sich zu drücken.
Der Junge grinste über beide Ohren, zumindest soweit es seine verschwollenen Lippen zuließen. „Du bist echt der Hammer, weißt du das? Erzähl mir ja nichts mehr darüber, dass man sich an gewisse Regeln halten muss, denn du hältst dich ganz sicher an keine einzige!“
Währenddessen schloss Elizabeth Wood nun doch vorsichtig in die Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Du hast ja keine Ahnung, wie froh ich bin, dass ihr gekommen seid. Und Justin als Kundschafter mitzubringen war genial.“ Dann verpasste sie auch Riley einen Schmatz auf die Wange.
„Wo wir gerade von Justin sprechen“, sagte Daniel gelöst. „Wo ist die kleine Petze eigentlich?“
„Ich habe ihn weggeschickt“, antwortete Riley. „Meine Kopfschmerzen sind auch ohne ihn mörderisch.“
„Danny …“ Simon, auf den keiner mehr geachtet hatte, kam mit verschränkten Armen und hochgezogenen Schultern auf sie zu, blieb aber einige Schritte entfernt stehen. „Danny … ich … ich wollte dir sagen …“
„Nein.“ Das Lächeln wich mit einem Schlag aus Daniels Gesicht. Sein Ton war so kalt und hart, dass Elizabeth regelrecht erschrak. „Ich will es nicht hören, Simon. Keine Entschuldigung und ganz besonders keine Rechtfertigung. Ich will nichts von dir hören.“
Der blonde Junge zuckte, als kämen die Worte Schlägen gleich.
Elizabeth ergriff Daniels Hand und drückte sie. Dann wandte sie sich an Wood und Riley. „Lasst uns jetzt verschwinden“, sagte sie. „Und danach bringen wir euch beide schnellstens ins Krankenhaus.“
„Kann du nicht einfach unsere Freilassung
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