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… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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schüttelte sie den Kopf und nahm sich ein Sandwich. Es war wirklich nicht schlecht, aber es war eben doch nur ein Gurkensandwich. Andererseits, wenn es das Erste war, das man nach einem wochenlangen körperlosen Dasein aß, dann war es wohl in der Tat das Köstlichste auf der ganzen Welt.
    Nachdem Daniel das erste Sandwich mit wenigen Bissen verspeist hatte, folgte sofort das zweite. „Ein Bier dazu wäre jetzt die Krönung, aber ich schätze, das heben wir uns für zu Hause auf.“
    „Gute Idee“, meinte Elizabeth, nahm sich einen rotbackigen Apfel aus der Obstschale und polierte ihn an ihrer Tunika. „Wir sollten jetzt wirklich keine Zeit mehr verlieren und verschwinden, bevor die Partygäste eintreffen.“
    „Ganz deiner Meinung.“
    „Du bist übrigens erschreckend überzeugend als Hamilton“, stellte sie fest und biss in den Apfel.
    „Und du bist erschreckend überzeugend als Zombie.“ Daniel trat hinter sie und legte die Hände auf ihre Hüften.
    Lächelnd lehnte sie sich an ihn. „Niemand scheint Notiz von mir zu nehmen. Ich fühle mich beinahe wieder unsichtbar.“
    „Für sie bist du eben nicht mehr als schmückendes Beiwerk. Ein Accessoire mit dem IQ einer Brombeere.“
    „Sehr charmant, Detective.“
    „Nur die Wahrheit, Miss Parker.“ Er beugte sich über ihre Schulter und stahl sich einen Happen von ihrem Apfel. „Mmmh, köstlich!“
    Elizabeth drehte sich zu ihm um. „Denkst du, Hamilton hätte tatsächlich eine willenlose Puppe aus mir gemacht?“
    „Er hätte es zumindest versucht“, erwiderte Daniel verhalten. „Aber so, wie du dich gewehrt hast, als du aufgewacht bist, hättest du es ihm schwer gemacht.“ Nachdenklich zog er die Stirn in Falten. Dabei fiel Elizabeth auf, dass sich nun nicht mehr zwei senkrechte Furchen zwischen seinen Augenbrauen bildeten, sondern nur noch eine. „Lass uns gehen“, sagte er und wandte sich zur Tür. Offenbar wollte er dieses Thema nicht weiter vertiefen.
    Elizabeth beschlich das Gefühl, dass er sie mit den Details über das, was Hamilton mit ihr vorgehabt hatte, nicht belasten wollte, und beließ es deshalb dabei.
    Sie verließen die Küche und bogen in einen dunkel getäfelten Korridor ein, an dessen Ende eine Treppe nach unten führte.
    „Wie soll Simons Bestrafung eigentlich aussehen?“, wollte Elizabeth leise wissen.
    „Nun, sie halten sich an die traditionelle Strafe für Verräter“, antwortete Daniel vage.
    „Und was heißt das?“
    „Sie schneiden ihm die Zunge raus.“
    Elizabeth blieb abrupt stehen. „Soll das ein Witz sein?“
    Daniel hatte seine Hand bereits am Treppengeländer und drehte sich zu ihr um. „Was? Mit Ritualmorden, magischen Zeremonien und Seelenwanderung kommst du zurecht, aber eine althergebrachte Bestrafung, die noch immer in vielen Ländern angewandt wird, ist dir zu abwegig?“
    „Naja ...“, druckste sie mit einem verlegenen Schulterzucken.
    Augenrollend streckte Daniel die Hand nach ihr aus. „Dazu wird es sowieso nicht kommen. Na los.“
    Hand in Hand eilten sie die Treppe hinunter ins Untergeschoss, wo es deutlich kühler war und ein wenig modrig roch. An den unverputzten Ziegelwänden des Ganges, dem sie folgten, standen Dutzende gefüllte Weinregale. Einige der Flaschen waren mit einer pudrigen Staubschicht und Spinnweben bedeckt und sahen aus, als seien sie Hunderte von Jahren alt und unbezahlbar. Die niedrige, gewölbeartige Decke rief in Elizabeth eine leichte Beklemmung hervor. Sie fühlte sich in ein mittelalterliches Burgverlies versetzt, mit Kerkern und einer Folterkammer. Nur die Fackeln an den Wänden fehlten. Schließlich machte der Gang eine Biegung, und leises Gemurmel war zu hören.
    „Danny, warte“, flüsterte Elizabeth und zog ihn ein Stück zurück. Fragend sah er sie an. „Ich denke, du solltest das Reden mir überlassen. Mir werden Tony und Riley eher glauben als dir.“
    „Wenn du denkst, das hilft, von mir aus.“
    Sie folgten dem Gang um die Kurve und steuerten auf zwei Männer zu, die vor einer schweren Eisentür standen und sich gedämpft unterhielten. Die beiden Wachen waren nicht indisch gekleidet, sondern westlich mit Kakihosen und dunkelbauen Poloshirts.
    Daniel ließ Elizabeths Hand los und legte sie auf ihre Schulter, während sie erneut sämtliche Emotionen aus ihrem Gesicht verbannte und ihren Blick ziellos in die Ferne schweifen ließ.
    Als sie sich näherten, unterbrachen die beiden Männer ihr Gespräch und blickten ihnen entgegen. Sobald sie sahen, wer da

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