… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
und euch von unserem Gespräch mit Justin zu erzählen.“
„Dann mal los.“ Amüsiert sah er Elizabeth über die gerade zum Trinken angesetzte Flasche hinweg an.
„Also um es kurz zu machen, Justin ist der Meinung, sein ehemals bester Freund hätte ihn umgebracht.“
„Er hat den Mörder erkannt?“ Wood blinzelte überrascht und lehnte sich ein Stück nach vorne.
„Naja, er war maskiert. Der springende Punkt ist, dass Warren, Justins bester und auch einzig richtiger Freund, vor ein paar Monaten die Schule gewechselt hat und den Kontakt zu Justin danach einschlafen ließ. Justin verkraftete das nicht besonders gut und hegte einen ziemlichen Groll auf seinen Freund. Wie gesagt, war der Mörder maskiert, aber Justin ist sich dennoch sicher, dass es Warren war. Danny und ich denken jedoch, dass Justin Warren womöglich nur zum Sündenbock macht, nachdem er von ihm so enttäuscht wurde.“
„Möglich“, räumte Wood ein. „Wir sollten ihn uns aber dennoch vornehmen.“
„Erzähl ihnen, was Justin über den Angriff gesagt hat“, bat Daniel.
„Justins Beschreibung des Tathergangs stimmt genau mit dem Überfall auf Danny überein“, fuhr Elizabeth fort. „Drei Maskierte in Schwarz und ein goldfarbener Dolch als Tatwaffe. Laut Justin hat Warren Tut mir leid gesagt, bevor er zustach. Und Martin, Justins Bruder, erzählte mir, dass Justins Glücksbringer, sein Arsenal-Schal, seit dem Überfall verschwunden sei.“
„Interessant.“ Wood drehte grübelnd den Hals der Bierflasche zwischen seinen Fingern und dachte laut nach. „Das heißt, neben dem Tathergang an sich haben wir auch einen fehlenden persönlichen Gegenstand sowie einen eher widerwilligen Mörder ...“
Daniel bemerkte Rileys fragenden Gesichtsausdruck und erklärte schnell: „Mein Angreifer hat deutlich gezögert, bevor er zugestochen hat, und wir gehen davon aus, dass er den Sonnenanhänger als Beweis für die Tat mitnehmen wollte, ihn aber dann auf der Flucht verloren hat.“
Noch während Daniel sprach, fragte Wood: „Mit wem habt ihr heute noch gesprochen?“
„Also, falls du weitere Opfer meinst“, entgegnete Elizabeth, „ so war Justin der einzige. Allerdings war da noch ein äußerst denkwürdiger Besuch bei den Carmichaels.“ Kalte Wut stieg in Elizabeth auf, als sie an die Art und Weise dachte, wie Mr Carmichael sie behandelt hatte. Ausgeschmückt mit bissigen Kommentaren beschrieb sie ihr Aufeinandertreffen mit dem ehrgeizigen Politiker sowie ihr anschließendes Gespräch mit seiner Frau. Sie schloss ihren Bericht mit: „Mrs Carmichael ist im Gegensatz zu ihrem Mann sehr daran interessiert, dass die Wahrheit ans Licht kommt, selbst wenn sich dabei herausstellen sollte, dass Ian einem Satanskult angehörte. Sie hat versprochen, mir die Adresse von Ians Gothic-Freund noch heute per SMS zu schicken.“
„Wenn ich mich an das Gruselkabinett erinnere, in das Ian sein Zimmer verwandelt hat …“, bemerkte Wood.
„Das übrigens bereits komplett beseitigt wurde“, mischte sich Daniel ein. „Die Pentagramme sind fein säuberlich übermalt, das Salz weggeräumt, keine Kerzen, keine Kräuterschälchen, gar nichts.“
Riley horchte auf. „Hatte er die Pentagramme an allen Wänden und das Salz vor der Tür und den Fenstern?“
Wood nickte und Daniel sagte: „Ja, warum?“
„Ich würde mal behaupten, dieser Ian hatte höllische Angst vor irgendwem oder irgendwas und wollte sich schützen.“
Drei Augenpaare hefteten sich perplex auf den Jungen.
„Wie kommst du darauf?“, wollte Elizabeth wissen.
Bevor Riley antwortete, leerte er schulterzuckend seine Flasche und stellte sie vor sich ab. „Naja, entgegen der landläufigen Meinung ist ein Pentagramm kein satanistisches Zeichen, sondern so ziemlich das älteste Schutzsymbol der westlichen Welt. Und Salz soll angeblich reinigend wirken und das Böse abwehren. Daher kommt auch der Brauch, sich Salz über die Schulter zu werfen …“
Einige Sekunden lang herrschte Schweigen in der Küche. Dann fragte Daniel: „Woher weißt du das alles?“, während Wood kopfschüttelnd sagte: „Ehrlich, Kleiner, du bist mir unheimlich.“
Riley verzog das Gesicht zu einer genervten Grimasse. „Leute, ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass jemand so ein Talent wie ich besitzt und sich dann nicht mit der Materie beschäftigt, oder?“
Elizabeth erschien das durchaus nachvollziehbar. „Riley, würde es dir was ausmachen, uns zu dem Gespräch mit Ians Freund zu begleiten?“, fragte
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