… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
voraus die Treppen hinunter.
Elizabeth holte zu ihm auf. „Wenn er sich auf mich konzentriert, kann er mich finden, egal, wo ich gerade bin“, erklärte sie mit kaum verhohlenem Stolz in der Stimme.
„Cool.“
Sie stupste Riley kameradschaftlich in die Seite. „Sag bloß, das ist etwas, das unser wandelndes Lexikon des Paranormalen noch nicht gehört hat.“
„Ja, das ist wirklich neu für mich“, gab Riley zu. Sie traten auf die Straße, und Elizabeth blickte mit zusammengekniffenen Augen gen Himmel, um zu entscheiden, ob sie einen Regenschirm benötigte, oder nicht. Es nieselte zwar etwas, aber nicht genug, um einen Schirm zu rechtfertigen. Schnellen Schrittes machten sie sich auf den Weg zum Auto.
„Aber so was, wie euch beide, hab ich eh noch nie erlebt“, fuhr Riley fort. „Speziell Danny. Wenn alle Geister so wären wie er, hätte ich keine Probleme.“
„Ich beneide dich wirklich nicht, Riley. Ich habe in letzter Zeit einiges erlebt, das mir einen ziemlich guten Einblick in deine Situation verschafft hat.“ Sie hatten den MG erreicht, und Elizabeth sperrte für Riley die Beifahrertür auf.
„Ich beneide mich auch nicht ...“, seufzte der Junge theatralisch, dann maß er Margery mit einem langen, würdigenden Blick. „Nette Karre! Ich hätte dich gar nicht für einen Oldtimer-Fan gehalten.“
„Dazu bin ich erst kürzlich mutiert. Das ist Dannys Wagen.“
Auf der Southwark Bridge stockte der Verkehr, was Riley dazu veranlasste, gelangweilt am Autoradio herumzuspielen. Am liebsten hätte Elizabeth ihm auf die Finger geklopft, doch stattdessen sagte sie: „Wie war das damals eigentlich genau, als man dir diesen Raub anhängen wollte und Danny dir geholfen hat?“
Endlich ließ der Junge vom Radio ab, das nun zu Elizabeths Leidwesen auf einen Hip-Hop Sender eingestellt war. „Naja, es gab da einen Überfall auf eine Pfandleihe, ganz in der Nähe von unserer Wohnung, und ich entsprach wohl irgendwie der Täterbeschreibung. Ich war bei Nan und gerade auf dem Weg nach Hause, da hat mich eine Streife aufgegriffen. Und wie es der dumme Zufall will, hatte ich an diesem Tag richtig viel Kohle dabei. Um die zweihundertfünfzig Pfund, die mir Nan für einen neuen Computer zugesteckt hatte.
Die beiden Bullen haben mich nach Namen und Adresse gefragt, mich aufgefordert, meine Taschen zu leeren, und als sie das viele Geld gesehen haben, wurde ich einfach eingesackt. Genauso wie man´s im Fernsehen sieht, mit Handschellen und allem Drum und Dran. Aber kein einziges Wort darüber, was mir zur Last gelegt wurde. Dann haben sie mich stundenlang in einer Zelle mit echt üblen Typen schmoren lassen, ohne dass sich jemand um mich gekümmert hätte, geschweige denn, dass ich jemanden anrufen durfte. Irgendwann wurde ich dann in einen kleinen Raum mit einseitig verspiegeltem Fenster geführt und mit ein paar anderen Jungs in einer Reihe aufgestellt. Auf der anderen Seite des Fensters war wohl der Besitzer der Pfandleihe.
Und jetzt darfst du raten, wen der als Täter identifiziert hat.“ Riley machte eine Pause und fuhr sich mit einer Hand über die schwarzen Stoppeln auf seinem Kopf. „Danach brachten sie mich in einen Verhörraum und sagten mir endlich, um was es ging. Ich hab natürlich meine Unschuld beteuert und ihnen gesagt, ich hätte ein Alibi, sie bräuchten nur bei Nan nachzufragen. Aber das interessierte die Bullen überhaupt nicht. Die hörten mir nicht mal zu.
Da bin ich ausgetickt und hab rumgeschrien und angefangen, um mich zu schlagen. Ich sag dir, ich war kurz davor, Amok zu laufen. Und das hat Danny dann mitbekommen. Er war zufällig auf dem Revier, wegen irgendeinem anderen Fall. Er wollte wissen, was los ist, und ich hab ihm die ganze Geschichte ins Gesicht geschrien, während mindestens drei Bullen versuchten, mich zurück in die Zelle zu zerren.“ Er lachte kurz auf. „Ich muss ausgesehen haben wie ein tobender Irrer! Na, auf jeden Fall hat sich Danny daraufhin ausführlich mit mir unterhalten und persönlich mein Alibi überprüft. Und er hat sich auch den Besitzer der Pfandleihe zur Brust genommen. Der hat sich dann mich noch einmal genauer angesehen und entschieden, dass ich es wohl doch nicht war. Und so mussten mich die Bullen wohl oder übel wieder laufen lassen. Aber glaube ja nicht, ich hätte auch nur ein Wort der Entschuldigung von denen gehört.“ Er stockte kurz. „Schätze, Danny hat sich damals keine Freunde auf dem Revier gemacht.“
„Puh. Was für eine
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