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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ihr, seit ich hier angekommen bin, versuche ich herauszufinden, wie gewisse Dinge hier gehandhabt werden. Es kommt mir vor, als gäbe es bestimmte Regeln, die jeder außer mir kennt. Die ganze Zeit befürchte ich, jemanden zu beleidigen, weil ich mich mit den Sitten und Gebräuchen der Highlands nicht auskenne, und ich könnte Eure Hilfe gebrauchen.«
    »Ich helfe Euch sehr gerne, Mylady, wenn ich kann.«
    »Könnt Ihr und zwei andere Eurer Wahl heute mit mir zu Abend essen? Das wäre eine gute Gelegenheit, darüber zu sprechen, und vielleicht könnt Ihr mir auch einiges über die MacAlisters insbesondere erzählen. Ich bin schließlich jetzt eine von Euch und möchte mich gerne anpassen.«
    »Es ist mir eine Ehre, Euch heute abend Gesellschaft zu leisten, und ich bin sicher, daß die zwei, die ich aussuche, genauso denken werden.«
    Und ich bin wieder einen Abend in Sicherheit, dachte sie erleichtert.
    »Aber da ich niemand übervorteilen will, wäre es mir sehr recht, wenn Ihr jeden Abend, den Connor nicht hier ist, zwei andere aussuchen könnt. Ich meine, auf diese Art und Weise lerne ich die Leute doch auch kennen!«
    »Eine gute Idee, Mylady«, antwortete er.
    »Wann wird Connor zurückkehren?«
    »Das kann ich nicht genau sagen.«
    »Das klingt, als würde er lange fortbleiben. Ich muß aber mit ihm reden.«
    Er hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme und kam zu dem Schluß, daß Connors Stiefmutter ihr das Leben wirklich schwermachen mußte. Er konnte sich vorstellen, daß die beiden Frauen einen kleineren Machtkampf ausfochten, war aber dennoch ein wenig erstaunt, daß Lady Brenna sich so leicht verunsichern ließ. Vielleicht war es die Einsamkeit, die sie aus der Bahn geworfen hatte. Konnte es nicht sein, daß sie sogar das Gefühl hatte, Connor habe sie im Stich gelassen? Der Laird hatte sie ja förmlich aus einem Leben herausgerissen, in ein anderes geworfen und erwartete nun, daß sie zurechtkam!
    Zeit war das Zauberwort. Zumindest hoffte Quinlan, daß Lady Brenna sich mit der Zeit einfügen und Frieden finden würde. Etwas später jedoch begann er, das »Problem« seiner Herrin mit anderen Augen zu sehen. Es schien schwerwiegender zu sein, als er zunächst gedacht hatte. Netta fing ihn auf dem Weg zu den Soldatenquartieren ab, um ihm zu sagen, daß Lady Brenna sich ausgesprochen merkwürdig verhielt.
    »Sie hörte nicht, als ich an ihre Tür klopfte, und als ich eintrat, schrie sie auf und kam sofort auf die Füße. Quinlan, sie hat sogar nach ihrem Dolch gegriffen! Und sie sah aus, als hätte ich ihr einen furchtbaren Schrecken eingejagt!«
    Die Freundin der Köchin, Brocca, hörte das Gespräch im Vorbeigehen mit und hatte auch etwas dazu zusagen. »Ada macht sich Sorgen, daß Mylady krank sein könnte. Sie ißt fast gar nichts mehr. Und es ist zu früh, daß sie schon guter Hoffnung wäre.«
    Quinlan wußte, daß die beiden Frauen zu Übertreibungen neigten, und entschied, erst einmal abzuwarten. Doch als er am selben Abend sah, wie seine Herrin lustlos in ihrem Essen herumstocherte, erkannte er, daß die Sorgen begründet waren. Er beschloß, Lady Brenna morgen zu Lady Kincaid zu bringen. Wenn seine Herrin krank war, würde Lady Kincaid sie bestimmt heilen können.
    Brenna hatte keine Ahnung, daß Quinlan sich Gedanken um sie machte. Zum ersten Mal seit einigen Tagen fühlte sie sich etwas gelöster. Die beiden Soldaten, die Quinlan mitgebracht hatte, waren ältere Männer, die Geschichten von vergangenen Zeiten erzählten. Lady Euphemia war wohltuend schweigsam. Dennoch schien sie die Unterhaltung zu genießen. Sie lauschte aufmerksam, nickte hin und wieder und kicherte sogar, wenn einer der Gäste etwas Lustiges erzählte, an das sie sich noch erinnern konnte.
    Raen benahm sich wie ein Kind, das nicht genug Aufmerksamkeit bekam. Er schmollte die ganze Mahlzeit über und hielt seinen Blick starr auf den Tisch gerichtet. Er aß hastig, und als er fertig war, warf er Brenna einen bösen Blick zu, rammte seinen leeren Kelch auf den Tisch und stürmte aus dem Saal.
    Keinen der Soldaten schien Raens Unhöflichkeit zu kümmern. Quinlan bemerkte schließlich, wie müde Brenna aussah, und löste die Gesellschaft auf. Vielleicht war genügend Schlaf alles, was sie brauchte, damit ihr Appetit zurückkehrte.
    Einer der Krieger bot ihr seinen Arm und geleitete sie hinauf. Er blieb auf dem Absatz stehen, bis sie eintrat. Als sie sich umdrehte, um ihm gute Nacht zu wünschen, sah sie Raen im Schatten hinter dem

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