Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
ich aus seinen Fehlern lernen solle. Er liebte Isabelle und fühlte sich von ihr verraten, als sie starb. Er schwor damals, daß er ihr das niemals vergeben würde. Mein Vater war ein harter Mann, der immer zornig klang, wenn er über Gefühle sprach. Im Grunde genommen hat er versucht, mich zu beruhigen, und selbst damals habe ich das schon verstanden. Was ich aber nicht verstehe, ist, warum wir dieses lächerliche Gespräch führen.«
    Alec hatte eine lange Weile geschwiegen. Er wußte, daß Connor über seine Worte nachdachte und sich einzureden versuchte, daß er seine Frau nicht längst liebte. Ach, Narren waren doch Männer, die der Meinung waren, Liebe würde sie schwächen!
    »Manchmal frage ich mich, ob ich mir selbst meine Liebe zu Jamie wohl jemals eingestanden hätte, wenn sie mir damals nicht beinahe verloren gewesen wäre. Damals wußte ich es eben nicht besser. Aber du, Connor, du kannst es besser machen. Befolge meinen Rat und hör auf, dagegen anzukämpfen. Dann tut es auch nicht mehr weh.«
    »Alec, ich habe bisher nur vor einem einzigen Mann Angst gehabt, und Gott möge mir beistehen, wenn ich plötzlich erkenne, daß ich mich vor Frauen fürchte. Du beleidigst mich, wenn du andeutest, daß meine Ehefrau eine solche Macht über mich hat.«
    »Wer war der Mann, vor dem du Angst gehabt hast?«
    »Du. Ich hatte Angst, daß du mich und meine Freunde im Stich lassen würdest.«
    »Dein Vater wußte, daß ich dich aufnehmen würde, aber du warst dir nicht sicher? Nun, du warst schon damals ziemlich zynisch. Aber kommen wir auf deine Frau zurück. Es war schon erstaunlich, als sie sich vor dich stellte. Wenn es nicht so absurd wäre, hätte ich geglaubt, sie wolle dich beschützen.«
    »Das wollte sie auch. Diese Frau hat nicht viele Ängste. Wenn sie das Jahr übersteht, ohne sich umzubringen, sollte mich das wundern.«
    »Sie ist stark, Connor, und klug. Wie Jamie. Manchmal beschleicht mich die dumpfe Ahnung, daß sie und Jamie uns überlegen sind. Ich lese aus deinem Blick, daß du mich für verrückt hältst. Nun, dann beantworte mir eine Frage. Wo, glaubst du, schlafen unsere Frauen heute nacht?«
    »In unseren Betten.«
    »Und wo schlafen wir?«
    Connor hatte gelacht. »Im kalten, feuchten Wald. Ruh dich aus, Alec, und hör auf, mich mit albernen Reden zu belästigen.«
    Sein Bruder hatte genickt. Er war tatsächlich müde gewesen. »Noch eine Sache«, hatte er geseufzt, nachdem er die Augen schloß und laut gähnte. »Wenn du je irgend jemandem von diesem Gespräch erzählen solltest, bringe ich dich um.«
    In diesem Moment schob Crispin sein Pferd neben das Connors und riß ihn aus seinen Gedanken zurück in die Gegenwart. Gemeinsam ritten sie den Hang zur Festung hinauf. »Stimmt etwas nicht?« fragte er, als er Connors düstere Miene sah.
    »Ich bin nur todmüde. Wie wir alle wahrscheinlich.«
    »Ihr seid auch genauso schlamm- und blutverklebt wie wir alle. Ich möchte nicht wissen, wie wir stinken. Sobald ich mich um mein Pferd gekümmert habe, gehe ich zum See. Ihr geht doch sicher mit?«
    »Ist es eine bestimmte Frau, die du beeindrucken willst?«
    »Oh, na ja, mir kommen da einige in den Sinn, aber ich hatte eher daran gedacht, wie Eure Frau wohl auf Euch reagieren wird. Wenn sie Euch so sieht, wird sie wahrscheinlich schreiend davonlaufen.«
    Plötzlich entdeckte Connor Quinlan an den Stallungen. Gewöhnlich empfing der Krieger, der in Connors Abwesenheit den Befehl über die Burg besaß, den Laird auf der Treppe zum Haus, doch sein Freund hatte es offenbar vorgezogen, dieses Mal die Regel zu brechen. Connor konnte die Miene, mit der Quinlan ihm entgegensah, zunächst nicht deuten. Nun, wenn er es nicht besser gewußt hätte, würde er denken, daß Quinlan unendlich erleichtert war, ihn zu sehen.
    Offenbar irrte er nicht einmal so sehr, denn Crispin war offenbar zum selben Schluß gekommen. »Was für ein Problem es in Eurer Abwesenheit auch gegeben hat – es muß nervenaufreibend gewesen sein.«
    Quinlan wartete am Eingang des Stalls, bis die Männer abgestiegen waren. Dann trat er heran.
    »Alles ist …«
    »Ich habe nichts anderes erwartet.«
    »Du sahst aber gerade eben so aus, als wäre irgend etwas ganz und gar nicht in Ordnung«, bemerkte Crispin halb besorgt, halb amüsiert. »Genau genommen sahst du beinahe froh aus, daß wir zurück sind.«
    »Froh? Wenn ich kein harter Krieger wäre, dann, das schwöre ich, würde ich euch jubelnd umarmen.«
    »Also gab es ein Problem?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher