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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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bitten und erklärte ihm die Geschichte.
    »Hat Mylady Euch gesagt, warum sie alles wieder in den Urzustand gebracht hat?«
    Connor schüttelte den Kopf. »Sie meinte, die Überraschung würde oben warten.«
    »Warum sollte sie Kissen und Tischdecke und den Stuhl mit hinaufnehmen?« fragte Quinlan.
    »Vielleicht fand sie die Sachen oben auf einmal schöner«, gab Crispin zu Bedenken.
    »Ich sagte ja schon, daß sie sich seltsam verhält. Hat sie auch die Binsen mit hinaufgenommen?«
    »Sieht so aus«, erwiderte Crispin.
    »Also, wenn das nicht merkwürdig ist …«, murmelte Quinlan.
    »Ich würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn ihr euch eure Kommentare spart«, fauchte Connor. »Mit meiner Frau ist alles in Ordnung. Sie hat eben ihre Meinung geändert, weiter nichts. Und wenn nicht, dann wird es einen anderen Grund geben, und sie wird es mir schon sagen, sobald sie dazu bereit ist.«
    Damit war die Diskussion beendet. Quinlan fragte nach dem Erfolg ihrer Mission, und während Crispin erzählte, wie sie Dawson aufgespürt hatten, dachte Connor über seine Frau nach. Er kam zu dem Schluß, daß er ihr und dem, was in seinem Haus geschah, mehr Aufmerksamkeit und Zeit widmen mußte.
    Einen Moment später gesellte sich Euphemia zu ihnen. Connor verbeugte sich vor ihr und wartete, bis sie sich gesetzt hatte, bevor er selbst Platz nahm. Dann lauschte er ihren Erzählungen über seinen Vater und ihre Vergangenheit, während Crispin und Quinlan am Kamin stehenblieben und sich unterhielten.
    Gerade als das Essen aufgetragen wurde, kam Raen herein. Gleichzeitig betraten Brenna und Netta den Saal durch die Hintertür.
    »Connor«, rief Raen. »Endlich sehe ich dich einmal wieder. Es ist lange her.«
    »Das ist es«, sagte Connor.
    Raen umarmte ihn. »Du siehst gut aus. Die Ehe scheint dir gut zu bekommen.«
    Er küßte seine Mutter und ließ sich dann ihr gegenüber am Tisch nieder, so daß Connor am Kopfende nun von seinen Verwandten flankiert wurde. Und obwohl er vorgehabt hatte, Euphemia zu bitten, doch ein Stück zu rücken, damit Brenna näher bei ihm sitzen konnte, betrachtete er die Sache als erledigt, als Brenna sofort zum gegenüberliegenden Ende des Tisches ging und sich dort niedersetzte.
    »Ich habe lange Jahre auf diese Wiedervereinigung gewartet« sagte Euphemia plötzlich. »Es ist, als wäre mein Leben endlich wieder im reinen!« Die Frau war so überwältigt, beide Söhne an einem Tisch sitzen zu haben, daß ihr die Tränen in die Augen traten.
    Auch Brenna war überwältigt … jedoch nicht vor Freude, sondern von Trauer. Die Zuneigung zwischen den Brüdern war nicht zu übersehen, und sie hätte am liebsten geweint. Wie sollte sie Connor jemals gestehen, was sein geliebter Bruder getan hatte? Allein der Gedanke an das Leid, das sie verursachen würde, verursachte ihr einen Klumpen im Bauch.
    Connor sprach während des Essens wenig. Er war ausgesprochen zufrieden mit seinen Befehlshabern, denn sie hatten sich links und rechts von ihrer Herrin gesetzt und gaben sich Mühe, sie in jedes Gespräch miteinzubeziehen.
    Brenna ertappte ihren Mann dabei, daß er sie anstarrte. Rasch zauberte sie ein Lächeln auf ihre Lippen, daß er nur erwidern konnte.
    Für Connor war der Abend voller Erkenntnisse und neuer Entdeckungen. Er bemerkte, wie sehr Netta ihrer Herrin zugetan war, zumal sie jedesmal, wenn Brenna ihr etwas Nettes sagte, über das ganze Gesicht strahlte. Sobald sie dagegen Euphemia zu bedienen hatte, wurde ihre Miene abweisend, wodurch kein Zweifel aufkommen konnte, daß sie diese Frau nicht besonders mochte.
    Und plötzlich glaubte er zu wissen, was gespielt wurde. Beinahe hätte er gelacht, weil es so einfach war. Quinlan hatte erwähnt, daß Brenna anscheinend Schwierigkeiten mit Euphemia hatte. Es schien, als würden die zwei einen kleinen Machtkampf über die Frage, wer in diesem Haus das Sagen hatte, ausfechten. Das Recht gehörte natürlich Brenna, und obwohl er nicht begreifen konnte, warum sie dies nicht erkannte, würde er sich nicht einmischen. Er mußte sie dieses Problem allein und auf ihre eigene Art und Weise lösen lassen, denn er wußte genau: Wie auch immer er es darstellen mochte, sie würde am Ende doch nur denken, daß er kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten hatte.
    Quinlan hatte recht gehabt, was Brennas Mangel an Appetit anging. Sobald Crispin ihr ihren Dolch, den sie im Hof verloren hatte, zurückgegeben hatte, dankte sie ihm dafür, daß er das Messer freundlicherweise für sie

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