Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
ein, was die Wahrheit hätte beschönigen können. Sie konnte nur hoffen, ihm mit dem Medaillon zeigen zu können, daß sie selbst ihm immer und ewig treu ergeben sein würde.
Das Warten zehrte an ihren Nerven. Da sie gegen den Schlaf ankämpfen mußte, wagte sie nicht, sich aufs Bett zu setzen, sondern lehnte sich gegen die Wand. Trotzdem fielen ihr immer wieder die Augen zu. Vermutlich war die Erleichterung, Connor endlich wieder zu Hause zu haben, der Grund, warum sie an diesem Abend so müde war. In den letzten Tagen hatte sie durch ihre Sorge wegen Raen nicht viel geschlafen, aber das würde sich jetzt zum Glück wieder ändern.
Endlich hörte sie Connors dröhnende Stimme und seine schweren Schritte. Sie entriegelte die Tür und trat ans Fenster. Sie würde ihn mit einem Kuß empfangen, ihm behilflich sein, sich zum Schlafengehen fertig zu machen, und ihm ihr Geschenk geben. Dann würde sie ihm von Raen erzählen.
Glaubte sie.
In dem Moment, als er eintrat, stürzte sie auf ihn zu, nahm sein Gesicht in die Hände und küßte ihn mit all der Leidenschaft und Liebe, die in ihr steckte.
Überrumpelt von ihre Umarmung, zog er sie fest an sich. Er konnte kaum fassen, daß er mit einer so wunderbaren Frau verheiratet war, und als sie sich an ihn klammerte und ihm schüchtern ins Ohr flüsterte, wie sehr sie sich nach seiner Berührung sehnte, erkannte er, daß er noch nichts und niemanden so begehrt hatte wie Brenna.
»Wenn ich verspreche, nicht wieder zu verschwinden, läßt du mich dann die Tür schließen?«
Widerwillig ließ sie ihn los, gab ihm noch einen zarten Kuß und trat zurück. »Verriegelt sie gegen Eindringlinge!«
Brenna beobachtete, wie Connor zur Tür ging und den Riegel vorschob. Ihr Blick wanderte über seine breite Brust, seine geraden Schultern und abwärts zu seinen muskulösen Beinen. Er war so stark und konnte dennoch so zärtlich sein! Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie sog bebend die Luft ein, als sie wieder zu seinem Gesicht aufschaute.
Er lächelte sie an. »Hast du schon vergessen, wie ich aussehe?« fragte er und zog eine Braue hoch. Zu seinem Vergnügen schoß ihr das Blut in die Wangen.
»So scheint es, ja«, erwiderte sie. »Euer Haar ist triefend naß, was bedeutet, daß Ihr schon wieder ohne mich am See gewesen seid. Ich hole ein Tuch.«
Doch irgendwie konnte sie sich nicht bewegen. Connor lehnte sich an die Tür, verschränkte die Arme und musterte sie genüßlich. Sie hielt die Hände hinter dem Rücken, wodurch sich ihr Morgenrock geöffnet hatte und ihm einen Blick auf ihre Brüste und ihren Bauch gewährte. Seinetwegen hätte sie dort ewig stehenbleiben können.
»Ein Tuch«, wisperte sie und lächelte plötzlich, weil sie doch noch nicht vollkommen von Sinnen war.
»Du wolltest mir eins holen.«
Sie lachte, während sie zur Truhe ging. Nicht länger sprachlos, begann sie zu plappern, gab ihm Entschuldigungen, Erklärungen und Anweisungen, als sie sich niederkniete und den Deckel der Truhe anhob.
Connor gehorchte ihr, als sie ihm befahl sich aufs Bett zu setzen. Sobald sie ihm nah genug kam, würde er die Sache in die Hand nehmen. Er würde sie aufs Bett ziehen, sie in seine Arme ziehen und sie leidenschaftlich lieben.
Brenna kam mit dem Handtuch zurück, stellte sich zwischen seine Beine und begann ihm die Haare zu trocken. Es fiel ihr allerdings ungemein schwer, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, da er in der Zwischenzeit ihren Morgenrock öffnete und seine Hände über ihre Haut gleiten ließ.
Obwohl er ihr so viel Lust wie möglich schenken wollte, war es um seine Beherrschung geschehen, als sie sich den Mantel abstreifte und gegen seine Schultern drückte, damit er sich aufs Bett zurücklegte.
Keiner von beiden konnte noch einen Moment länger warten. Als er sich zwischen ihre Schenkel schob und in sie eindrang, beobachtete er ihr Gesicht, das vor Wonne strahlte. Sie zog ihn zu sich herab, um ihn zu küssen, und als sich die Lust in ihrem Inneren steigerte und sie glaubte, vor Wonne vergehen zu müssen, begann sie im stummen Singsang »Ich liebe dich« zu formulieren, bis die Sehnsucht, von ihm dasselbe zu hören beinahe unerträglich wurde.
Er vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, lauschte ihrer geflüsterten Liebeserklärung und war erschüttert und gleichzeitig fassungslos, daß dieses Wunder tatsächlich ihm geschah. Erst als er spürte, wie ihr Körper sich anspannte, beschleunigte er sein Tempo, um ihr den Höhepunkt zu verschaffen und
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