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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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kümmern, daß MacNare diese Faith nicht in die Finger bekommt.«
    Quinlan stimmte ihm im stillen zu. »Ihr habt lange auf diesen Tag gewartet. Ich denke, daß Ihr nun das Schwert Eures Vaters von Kincaid fordern und dieser Fehde ein für alle Mal ein Ende bereiten könnt.«
    Connor wandte sich ihm zu. »Aber warum jetzt? Was weiß MacNare, was ich nicht weiß? Wir könnten ihn und seine Verbündeten leicht vernichten. Er ist kein Dummkopf; er weiß, wie stark unsere Armee ist. Warum wird ein Feigling, der all die Jahre lang mit nur kleinen Attacken zu provozieren versucht hat, plötzlich so aggressiv?«
    »Das kann ich Euch nicht sagen, aber ich weiß durchaus, daß Ihr nicht überall zugleich sein könnt. Ich wünschte bei Gott, daß wir es morgen zu Ende bringen, seine Festung angreifen könnten, bevor er uns angreift.«
    »Hab Geduld, Quinlan. Ich denke nicht daran, einen einzigen MacAlister in Gefahr zu bringen. Erst muß ich herausfinden, wer die anderen Verbündeten sind, danach kann ich MacNare endlich töten.«
    »Ihr glaubt, daß MacNare Befehle von einem anderen bekommt?«
    »Ja. Und wer immer es ist – er ist verflucht schlau.«
    »Was ist mit Faith? Ihr könnt nicht nach England reiten.«
    »Nein, aber du. Reite morgen bei Tagesanbruch los und nimm zehn Soldaten mit. Es könnte eine Falle sein.«
    »Das ist mir klar«, sagte Quinlan. »Was soll ich mit der Frau tun, wenn ich sie erst einmal habe?«
    »Was immer du willst, solange sie nur keinen Schaden nimmt!«
    Connors Grinsen verwirrte Quinlan. »Was ist?« fragte er.
    »Es ist Zeit, daß du heiratest, findest du nicht?«
     
    Die Attacken an der Grenze setzten sich beharrlich fort, und obwohl es Connor nicht schwerfiel, seine Position zu halten, wurde er doch länger von seiner Festung ferngehalten, als er ursprünglich gedacht hatte.
    Er schlief wenige Stunden am Tag und nutzte die Dunkelheit der Nacht, um Hughs Leute in Sicherheit zu bringen. Wenn alles so lief, wie er sich erhoffte, würde jeder Mann, jede Frau und jedes Kind aus Hughs Clan in zwei Tagen aus der Gefahrenzone entfernt sein. Er war bei einigen älteren Männern auf Widerstand gestoßen, aber nachdem er hoch und heilig geschworen hatte, daß alle auf ihr Land zurückkehren könnten, sobald der Streit mit MacNare beigelegt worden wäre, fügten sich schließlich alle.
    Der Rest hing von seinem Bruder Alec ab. Connor würde so lange warten, wie es möglich war, während Alec Kincaid herauszufinden versuchte, wer mit MacNare gemeinsame Sache machte. Doch als die Tage verstrichen und eine Woche vergangen war, wurde es deutlich, daß auch dieses Mal keine Chance bestand, daß die Wahrheit endlich ans Licht kam.
    Es war wie die vielen Male zuvor. Wer immer MacNare beeinflußte, gab nicht auf, und Connors größter Alptraum war es, sterben zu müssen, ohne je erfahren zu haben, wer der Feind war.
    Genau wie sein Vater.
     
    Einige Tage gelang es Brenna, ruhig zu bleiben und sich auf das Alltagsgeschehen innerhalb der Festung zu konzentrieren. Sie hatte Lothar einen Besuch abgestattet und war gerade auf dem Rückweg, als Netta sie einholte. Die Magd bemerkte sofort, daß ihre Herrin ihre Kette nicht trug.
    »Ihr habt ja Euer Medaillon heute gar nicht umgelegt?«
    »Nein.«
    »Aber Ihr tragt es doch immer. Und ich hätte es gar nicht bemerkt, wenn Ihr Euer Haar heute nicht hochgesteckt hättet. Habt Ihr es verloren?«
    Brenna löste das Band in ihrem Haar, so daß es locker auf die Schultern fiel. Wenn Netta es bemerkt hatte, würde auch Crispin es bemerken, und sie wollte nicht in die Lage geraten, Connors Freund anlügen zu müssen.
    »Das Medaillon wird schon wieder auftauchen«, sagte sie. »Du mußt dir keine Gedanken machen.«
    Netta fand nicht, daß die Sache damit erledigt war. »Ich weiß genau, daß es sich nicht in Eurem Zimmer befindet. Ich habe nämlich eben saubergemacht, und ich hätte es gesehen. Der Anhänger des Lairds liegt auf der Truhe, wo er auch schon gestern lag. Mylady, Ihr verliert Eures doch nie! Habt Ihr schon auf der Truhe im großen Saal nachgesehen?«
    »Noch nicht«, erwiderte Brenna und versuchte, das Thema zu wechseln. »Wie hast du es geschafft, von Lady Euphemia wegzukommen?«
    »Sie schläft. Wenn sie aufwacht, soll ich ihre Sachen packen.«
    »Sie reist ab?« Brenna konnte das Lächeln nicht unterdrücken.
    Netta lachte. »Sie sagte, sie hätte sich entschlossen, nicht mehr auf die Rückkehr ihres Stiefsohns zu warten und morgen früh aufzubrechen.

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