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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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daß ich –«
    »Raens Wünsche sind jederzeit zu respektieren«, unterbrach Euphemia sie erneut. »Ihr solltet Euch geehrt fühlen, daß Raen Euch seine Aufmerksamkeit widmet. Würdet Ihr Euch vom König von England abwenden, wenn er Euch seine Gunst schenkt? Nein, natürlich nicht! Ich verstehe durchaus, daß es verwirrend für Euch ist, denn Ihr seid sehr jung und neigt zu übereilten Reaktionen. Dennoch würde ich Connor nichts davon sagen. Er würde sehr wütend werden, wenn Ihr ein böses Wort über seinen Bruder fallen laßt. Habt Vertrauen in … – Aber ja. Das war der Name der Frau. Faith … Vertrauen. Ich sagte ja, daß es ein merkwürdiger Name war …« Ihr Blick glitt zu Brenna, der das Blut aus den Wangen wich, und ihre Augen verengten sich. »Ich glaube, es war eine von Baron Haynesworth’ Töchtern.«
    »MacNare will Faith heiraten? Mylady, seid Ihr sicher, daß es eine Tochter des Baron Haynesworth war? Er ist auch mein Vater, müßt Ihr wissen.«
    »Ich bin sicher.«
    Brenna schüttelte heftig den Kopf. »Das kann nicht sein. Mein Vater muß aus seinem Fehler gelernt haben. Er würde seine jüngste Tochter nicht mit einem solchen Ungeheuer verheiraten.«
    »Das ist kaum noch entscheidend«, sagte Euphemia. »Wenn ein Handel erst einmal besiegelt ist, dann gilt er. MacNare läßt sich nicht täuschen. Ein recht gerissener Schachzug von ihm, das muß man schon sagen. Er muß Euch inzwischen genauso sehr hassen wie Connor, und gewiß glaubt er, Euch etwas Kostbares abzunehmen, indem er Eure Schwester heiratet.« Sie nickte zur Bekräftigung ihrer Worte. »Er wird sich Eure Faith mit Gewalt holen, falls es nötig ist. So schätze ich ihn zumindest ein.«
    »Nein!« schrie Brenna.
    Euphemia tätschelte wieder ihre Hand. »Es ist eine Schande, aber Ihr könnt nichts dagegen tun.«
    »Sie wird ihn nicht heiraten. Jemand muß –«
    »Senkt Eure Stimme, Brenna. Ladies brüllen nicht«, sagte sie, tat jedoch im nächsten Moment genau das, um Netta herbeizurufen.
    »Ich glaube, sie ist in der Küche«, flüsterte Brenna.
    »Nein, ist sie nicht. Ich habe sie hinaufgeschickt, um meine Kammer zu putzen. Ah, da kommt sie ja. Netta, wie oft soll ich es dir noch sagen? Wenn ich im Saal bin, wirst du in der Nähe der Tür bleiben, für den Fall, daß ich dich brauche. Ist das jetzt klar?«
    »Ja, Mylady«, antwortete Netta. Dann wandte sie sich besorgt Brenna zu. »Stimmt etwas nicht, Lady Brenna?«
    »Das siehst du ja wohl selbst. Hol deiner Herrin ein Tuch, damit sie sich die Tränen trocknen kann. Wirklich, Brenna, man weint nicht vor der Dienerschaft! So etwas gehört sich nicht. Es gibt keinen Grund, sich gehenzulassen. Ihr müßt die Tatsachen hinnehmen.«
    »Connor wird diesen Irrsinn verhindern«, flüsterte Brenna.
    »Das bezweifle ich, Kind. Wie sollte er das tun? Er hat im Moment genug damit zu tun, Hughs Gefolgsleute zu schützen, und kann schlecht an zwei Orten gleichzeitig sein. Ihr könnt nicht erwarten, daß er wehrlosen Männern und Frauen den Rücken zukehrt, nur um ein Mädchen aus England zu retten. Gebraucht Euren Kopf!«
    »Connor will dem Toten seine letzte Ehre erweisen, nicht kämpfen«, argumentierte Brenna. Sie versuchte verzweifelt, sich auf den Sinn von Euphemias Worten zu konzentrieren, doch alle Gedanken kreisten um Faith’ Schicksal.
    »MacNare scheint sich aber nicht um Ehre und Respekt zu kümmern. Er wird einen Krieg anzetteln, um Hughs Land zu bekommen, bevor Connor es sich holt! Die Festung liegt genau zwischen den beiden Landstrichen, und wer sie bekommt, hat einen eindeutigen Vorteil.«
    »Woher wißt Ihr das alles?« fragte Brenna.
    »Ich habe gehört, wie sich Soldaten darüber unterhalten haben. Alle MacAlisters wissen Bescheid, sogar die Dienerschaft, aber Ihr seid offenbar noch nicht richtig akzeptiert worden, denn sonst hätte man es Euch ebenfalls erzählt. Nun, wo ist Netta? Wenn ich nicht bald abreisen würde, würde, ich sie rauswerfen und mir eine andere Magd holen.«
    »Netta?« Brenna verstand nicht mehr, worüber Euphemia überhaupt sprach.
    »Brenna, Ihr müßt wirklich etwas aufmerksamer sein. Und was Eure Schwester betrifft, so solltet Ihr die Sache vergessen. Ihr könnt nichts tun, also nehmt es hin.«
    »Aber Connor könnte mit meinem Vater sprechen und –«
    »Wie könnt Ihr so etwas Dummes vorschlagen? Seht Ihr denn nicht, daß Euer Vater und Connor sich gegenseitig zu töten versuchen würden? Immerhin hat Connor dies in Gang gesetzt, als er Euch

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