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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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entführte. Das Schicksal Eurer Schwester ist besiegelt, und weder Ihr noch Connor werdet diese Hochzeit verhindern. Vergeßt sie.« Euphemia schüttelte den Kopf. »Oder betet für sie, wenn Ihr Euch dann besser fühlt.«
    »Ja, ich werde für sie beten.«
    Brenna stand auf, verbeugte sich und wandte sich zum Gehen. In diesem Moment eilte auch Netta wieder in den Saal, in der Hand das Tuch, das zu holen Euphemia ihr aufgetragen hatte.
    »Ich hoffe, Ihr habt Euch wieder unter Kontrolle, wenn Ihr zurückkommt«, sagte Connors Stiefmutter. »Übrigens hat das Essen, das gestern abend serviert wurde, allen bestens geschmeckt. Seht Ihr nun ein, daß ich recht damit hatte, die Köchin auswechseln zu lassen?«
    Brenna starrte die Frau ungläubig an. Warum in Gottes Namen sprach sie nun über das Abendessen?
    Netta glaubte, daß Brenna sich nicht mehr an ihren gerissenen Plan erinnerte, und beschloß, ihrer Herrin Nachhilfe zu geben.
    »Ihr habt Ada vor die Tür gesetzt, Mylady, wißt Ihr noch?«
    »Ja, ja, ich weiß«, erwiderte sie in kaum hörbarem Flüstern.
    »Nun geht schon beten«, sagte Euphemia ungeduldig. »Es belastet mich, wenn ich Euch in solch einem jämmerlichen Zustand sehen muß.«
    Brenna stürmte hinaus, bevor ihr noch einfiel, daß sie besser in ihre Kammer gelaufen wäre, wo sie wirklich hätte allein sein können. Sie konnte jedoch nicht zurückkehren; wenn Lady Euphemia noch ein Wort sagte, bevor sie sich selbst wieder unter Kontrolle hatte, würde sie anfangen zu schreien und nie wieder aufhören.
    Sie lief bis zu dem kleinen Pinienhain, fiel auf die Knie und brach in herzzerreißendes Schluchzen aus.
    Connor … Lieber Gott, sie brauchte Connor. Er würde wissen, was zu tun war, und er war stark und mächtig genug, um es mit dem Teufel selbst aufzunehmen.
    Aber wie konnte sie so etwas von ihm verlangen? Im Moment hing das Überleben vieler Menschen von ihm ab. Sie wußte, daß Euphemia nicht übertrieben hatte, als sie von der Bedrohung durch MacNare gesprochen hatte. Brenna hatte noch allzu gut in Erinnerung, was mit den Soldaten ihres Vaters und Gilly geschehen war; MacNare würde den friedliebenden Clan vermutlich, ohne mit der Wimper zu zucken, niedermetzeln.
    Und wenn Connor zu ihrem Vater reiten konnte – würde sie ihn dann in den Tod schicken? Oder zwingen, den Baron zu töten?
    Nein, sie konnte ihren Mann nicht schicken. Was konnte sie sonst tun?
    Gier. Die treibende Kraft hinter allem war die Gier nach Macht und Reichtum. Sowohl ihr Vater als auch MacNare hatten mit diesem Handel ein Bündnis besiegeln wollen, das beiden Macht und Einfluß bringen sollte. Keiner von beiden hatte sich Gedanken über die betroffenen Personen gemacht, keinen schien es zu interessieren, welche Opfer dafür gebracht werden mußten.
    Aber Faith würde kein Opfer werden! Brenna wollte eher sterben, als daß sie zuließ, daß MacNare ihre kleine Schwester anrührte. Bitte, lieber Gott, hilf mir. Ich muß mir etwas einfallen lassen, bitte, bitte, hilf mir …
    Schluchzend senkte sie den Kopf und preßte sich die Hände auf ihr Herz, und in diesem finsteren Moment der Verzweiflung wurden ihre Gebete erhört.
    Es gab noch eine Person, die sie schicken konnte. Eine Person, die ihre Hand genommen und geschworen hatte, alles zu tun, was sie von ihr erbat. Eine Person, die noch stärker war als Connor.
    Er würde es ihr nicht verweigern.
     
    Der Krieg hatte begonnen. Connor stand auf der Erhebung vor Hughs Festung und blickte auf die umliegenden Hügel herab. Seine Gedanken weilten in der Vergangenheit, während er nach der Wahrheit suchte, die sich ihm seit so vielen Jahren immer wieder entzog.
    Quinlan gesellte sich zu ihm. »MacNare spielt ein Spiel mit uns, Connor. Welche Absicht mag dahinterstecken?«
    »Er will, daß wir beschäftigt sind, die Grenze zwischen Hughs Land und seinem zu verteidigen, bis seine Verbündeten eingetroffen sind.«
    »Aber er muß doch wissen, daß auch Ihr nach Euren Verbündeten geschickt habt.«
    »Ja, das weiß er auch. Er opfert die Soldaten, die die einzelnen Angriffe starten, absichtlich, doch dieses Land ist nicht sein eigentliches Ziel. Das kann er ganz leicht beanspruchen, wenn er mich erledigt hat.«
    »Glaubt Ihr, daß der Soldat vorhin die Wahrheit gesagt hat, was die Schwester Eurer Frau angeht? Oder war das nur ein Versuch, unsere Truppen zu teilen?«
    »Sterbende sprechen gewöhnlich die Wahrheit. Aber es ist ohnehin nicht wichtig. Ich muß mich um jeden Fall darum

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