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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihm, daß ich den Highlander angefleht habe, mich zu holen.«
    »Ihr wolltet MacNare heiraten?« fragte Harold, der sie offenbar mißverstanden hatte.
    »Nein, nein, MacNare wollte ich niemals heiraten. Ich wollte …«
    Lieber Himmel, sie war so durcheinander, daß sie den Namen des Clansherrn vergessen hatte. »Ich wollte –«
    Sie warf Quinlan einen hektischen Blick zu. »Wie war noch mal der Name Eures Lairds?« flüsterte sie.
    »Connor MacAlister.«
    »MacAlister«, rief sie laut. »Ich wollte MacAlister. Erinnert meinen Vater bitte daran, daß er meinen zukünftigen Gemahl schon vor vielen Jahren kennengelernt hat.«
    »Wir müssen jetzt gehen, Mylady«, sagte Quinlan, der am Rand der Lichtung gerade den Clansherrn ausgemacht hatte. Er machte nicht den Eindruck, als sei er erfreut über das, was er sah.
    »Noch eine Bitte«, sagte Brenna. Ohne Quinlan die Chance zum Widerspruch zu lassen, rief sie Harold zu: »Harold, sagt meinem Vater, daß er nicht nach mir suchen soll. Er soll sich freuen, daß ich …«
    »Was wolltet Ihr sagen, Mylady?«
    Sie mußte die Worte förmlich herauswürgen. »… glücklich bin.«
    Sie wirbelte herum, rannte zu ihrem Pferd zurück und saß bereits fest im Sattel, als Connor an ihrer Seite erschien. Er saß auf einem riesigen schwarzen Hengst, der so bösartig wie sein Herr aussah.
    Sie machte den Fehler, aufzuschauen und ließ prompt vor Schreck die Zügel fallen: Seine Augen blitzten vor Ärger. Brenna senkte rasch den Blick und nestelte an Zügel und Mähne herum, um den Eindruck zu erwecken, daß sie fürchterlich beschäftigt war.
    Doch Connor mochte es nicht, wenn man ihn ignorierte. Wollte sie ihn tatsächlich glauben machen, daß sie ihn vor dem Zorn ihres Vaters beschützen konnte? Der Gedanke war sowohl zum Lachen als auch eine Beleidigung.
    Er trieb sein Pferd ein Stück näher an ihres, bis ihre Schenkel sich aneinanderdrückten, dann packte er ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    »Warum?«
    Sie wußte, was er meinte, und versuchte nicht einmal, so zu tun, als wüßte sie es nicht. »Krieg heißt Tod«, antwortete sie leise.
    Er zuckte die Achseln. »Für manche Männer bestimmt, ja.«
    »Selbst ein einziger wäre zuviel«, sagte sie. »Ich will nicht, daß wegen mir gekämpft wird. Vater hat eine große Armee, aber es würde ihn viel Mühe und Kraft kosten, mich zu verfolgen. Er würde natürlich darauf bestehen, seine Soldaten anzuführen, und ich mache mir einfach Sorgen, daß Ihr …«
    »Ich was?«
    »Ihn töten könntet.«
    Er war zufrieden. Sie wünschte, sie hätte genug Kraft besessen, um ihn vom Pferd zu stoßen. Er war ein hochnäsiger und stolzer Mann, und sie hatte beide Charaktereigenschaften ausgenutzt, indem sie ihn in dem Glauben ließ, daß sie ihn für den stärkeren Krieger auf dem Schlachtfeld hielt. Nun, sie sah wohl ein, daß er körperlich überlegen sein würde, denn er war deutlich jünger, größer und stärker, doch ihr Vater würde diesen Vorteil durch die Anzahl seiner Mannen wieder wettmachen. Es würde ein schreckliches Gemetzel geben, an dessen Ende sich Connor MacAlister wahrscheinlich auf einem Haufen Verwundeter wiederfände.
    Aber warum hatte sie dann Harold etwas anderes erzählt? Sie wußte es wirklich nicht. Sie hatte soeben das Schicksal ihres Vaters besiegelt. Sie wußte genau, daß der Baron einen Tobsuchtsanfall bekommen würde, wenn er die Botschaft seiner Tochter hörte. Ganz gewiß würde er sich nicht die Zeit nehmen, vernünftig darüber nachzudenken, um zu dem Schluß zu kommen, daß sie diesen Verrat gar nicht geplant haben konnte. Sie hätte nicht nur nicht den Mut dazu gehabt; es war auch gar keine Zeit gewesen.
    Nein, Papa würde ihr die Schuld geben. Vermutlich würde er sich von ihr abwenden und sie als Tochter verleugnen. Solange er lebte, würde er sie hassen. Nun … wenigstens würde niemand sterben.
    »Ich möchte meinem Vater keine Unannehmlichkeiten bereiten. Allerdings ist mir klar, daß meine Wünsche nicht von Bedeutung sind. Laird MacNare wollte eine Eskorte schicken, um mich zu begrüßen, und sie wird gewiß jeden Moment hier eintreffen. Ich gehe davon aus, daß Ihr und Eure Leute dann niedergemetzelt werden.«
    »Nein. Niemand wird herkommen, um Euch zu begrüßen.«
    Er klang so entsetzlich sicher. Aber sie hatte keine Kraft mehr, mit ihm darüber zu diskutieren, und sie war viel zu müde, um sich noch weitere Sorgen zu machen. Das Heimweh nach ihrer Familie wurde plötzlich so stark, daß sie

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