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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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besonders glücklich.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ihr habt Euch umgedreht und mich ignoriert. Nun braucht Ihr mir nichts mehr vorzuspielen, nur um mich zu beruhigen. Ich werde mir Mühe geben, es beim nächsten Mal besser zu machen.«
    »Oh, Weib, wenn du das tust, bringst du mich um.«
    Ihr Gesicht begann zu glühen. »Ihr wart … danach glücklich?«
    Wieso mußte sie es bloß von ihm hören? »Ja.«
    »Und warum habt Ihr mir das nicht gesagt?«
    »Warum sollte ich?«
    Bevor Ihre Wut überhand nahm, rief sie sich streng in Erinnerung, daß er ja keine Ahnung von weiblichen Gefühlen hatte. »Ihr hättet mir ein oder zwei Komplimente machen können.«
    Er warf ihr einen erstaunten Blick zu, den sie sofort erkannte. Genauso hatte er sie angesehen, als sie gesagt hatte, daß sie Trost brauche.
    »Ich verstehe einfach nicht, was du von mir willst, Brenna. Du wirst es mir schon erklären müssen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt brauche ich auch keine Komplimente mehr, also hört schon auf, mich so entsetzt anzusehen. Aber mir ist gerade aufgefallen, daß ich Euch ja auch nichts Nettes gesagt habe. Ich war bestimmt nicht enttäuscht.«
    »Ich weiß.«
    Sie beschloß, seine arrogante Bemerkung zu überhören. »Ich denke, wir sollten noch einmal ganz neu anfangen.« Sie nickte zur Betonung Ihrer Worte. »Ja, genau, das sollten wir tun. Wir machen genau jetzt einen neuen Anfang.«
    Worüber redete sie bloß? Was neu anfangen? Wenn Sie nicht so verdammt zufrieden mit sich ausgesehen hätte, dann hätte er von ihr eine Erklärung gefordert.
    Brenna erkannte plötzlich, wie rücksichtsvoll es von ihm gewesen war, die Männer wegzuschicken, bevor er nach Ihrer körperlichen Verfassung fragte. »Ich danke Euch, daß Ihr Euch erst nach mir erkundigt habt, als wir schon alleine waren, und ich fühle mich allein schon deswegen besser, weil Ihr Rücksicht genommen habt.«
    »Das ist nicht der Grund, warum wir angehalten haben.«
    Sie sah so enttäuscht aus, daß er beschloß, die Wahrheit ein wenig abzuschwächen. »Es war nur ein Grund für unsere Rast. Ich wollte auch über dein Pferd sprechen.«
    »Gilly ist vollkommen erschöpft, nicht wahr?«
    »Ja. Wir werden sie hier zurücklassen. Sie wird den letzten Berg nicht schaffen«, fuhr er fort, obwohl sie begonnen hatte, vehement den Kopf zu schütteln. Seine Frau wollte einfach nicht verstehen, daß man ihm nicht widersprach. Er konnte nur hoffen, daß sie es bald begriff. »Sie bricht doch gleich zusammen!«
    Brenna wußte, daß er recht hatte, und doch mußte sie ihm klarmachen, daß er Unmögliches verlangte. »Mein Bruder hat mir Gilly vor Jahren geschenkt. Ich habe sie sehr gern. Ihr müßt doch verstehen, daß ich sie nicht einfach zurücklassen kann. Können wir nicht bleiben, bis sie sich ein wenig erholt hat?«
    »Nein.«
    »Bitte seid vernünftig.«
    »Ich bin vernünftig. Gilly kann sich nicht ausreichend erholen, weil sie nie soviel Kraft gehabt hat. Es ist kein ausdauerndes Tier, und das weißt du selbst.«
    »Aber wenn wir einfach eine Weile warten …«
    »Es ist zu gefährlich. Willst du das Leben meiner Männer riskieren, nur weil dein Pferd müde ist?«
    Ihre Schultern sackten nach vorne. Gegen diesen Einwand hatte sie nichts vorzubringen.
    »Ihr habt natürlich recht«, flüsterte sie. »Es wäre schrecklich, wenn Euren Soldaten etwas zustoßen würde. Und Gilly könnte sich ernsthaft verletzen, wenn ich sie weitertreibe. Ich war sehr selbstsüchtig, das erkenne ich nun. Wo sollen wir sie zurücklassen?«
    »Genau hier. Der Ort ist genausogut wie jeder andere.«
    Sie wagte es, wieder den Kopf zu schütteln. Connor konnte über ihren Trotz nur staunen. Sie mußte wirklich lernen, Vertrauen in sein Urteil zu haben.
    Brenna hatte sich seit ihrem ersten Treffen wirklich stark verändert. Tatsächlich hatte sie eine glatte Kehrtwendung gemacht. Gestern hatte sie sich kaum getraut, das Wort an ihn zu richten, weil sie solche Angst vor ihm gehabt hatte. Heute konnte davon keine Rede mehr sein. Zugegeben – er hatte nichts gegen diese Veränderung, denn es wäre sicher nicht sehr lustig gewesen, mit einer Frau verheiratet zu sein, die jedesmal zu zittern begann, wenn er sie nur anschaute. Er hatte im Grunde genommen erwartet, daß Brenna genau wie alle anderen Frauen, die er kannte, war, doch er hatte bereits gestern abend erkannt, daß diese Vermutung vollkommen falsch war. Sie war ganz und gar anders: Sie war wundervoll, enervierend, einzigartig und

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